10 Fakten zur 4K Blu-ray

Die Blu-ray Disc Association (BDA) hat sich zusammen mit Twice.com an den virtuellen runden Tisch gesetzt um über die neue 4K / Ultra HD Blu-ray zu reden. Die BDA stand dem Technik-Magazin Rede & Antwort und gab konkrete Angaben zu den Funktionen und Vorteilen der 4K Blu-ray.

Die neue Ultra HD Blu-ray hat viele Vorteile gegenüber der normalen HD Blu-ray. Da die Spezifikation des neuen Mediums über die letzten Monate erst finalisiert wurden, gab es immer wieder „kleine Happen“ von Informationen die jetzt nochmals von den Verantwortlichen zusammengetragen wurden. Am „Roundtable“ versammelte sich die Redaktion von Twice.com,  Benn Carr welcher in der BDA UHD Taskforce sitzt und auch für die Firmenstrategie und Entwicklung bei DTS verantwortlich ist, sowie Ron Martin Direktor von Panasonic Hollywood Lab. Wir präsentieren euch 10 Fakten zur neuen 4K / Ultra HD Blu-ray:

1. Positionierung & Internetverbindung

Die 4K Streaming-Dienste geben schon einen guten Einblick, wie hochauflösende Inhalte die Bildqualität verbessern. Die Möglichkeiten sind aber aufgrund der Datenrate beschränkt. Die 4K Blu-ray und kompatible Wiedergabegeräte werden daher als „Premium Experience“ positioniert werden. Eine „konstante und garantierte“ Bitrate von 100 Mbps wird z.B. vom neuen Medium unterstützt. So eine Bitrate können die wenigsten Heimnetzwerke oder Internetverbidnungen konstant aufrecht erhalten. Ein ganz klares „NEIN“ gab es auf die Frage, ob man für die Wiedergabe der 4K Blu-ray eine aktive Internetverbindung benötigt. Die Filmstudios hätten mit der integrierten Verschlüsselung die Möglichkeit einen Abgleich mit einer Online-Datenbank anzufordern, das wird in der Praxis aber sicherlich nicht angewendet werden. Auch die langsamen Ladezeiten, mit der die erste Generation von Blu-ray Playern zu kämpfen hatte, wird es bei den Ultra HD Blu-ray Playern nicht geben.

2. Zum Start nur für „Early Adopters“?

NEIN – Die Fachmänner denken nicht, dass die 4K Blu-ray nur frühzeitigen Anwendern/Bestellern, sogenannten „Early Adopters“ zur Verfügung stehen wird. Man geht von einem flächendeckenden Start in den USA und Europa aus. Beim damaligen Start der Blu-ray standen Player und Filme nur „wenigen“ zur Verfügung. Da sich aber bereits viele einen 4K Fernseher gekauft haben, wird das Interesse an dem neuen Medium entsprechend hoch sein.

3. Verfügbare Inhalte & Player

So könnten die neuen Ultra HD Blu-rays aussehen
So könnten die neuen Ultra HD Blu-rays aussehen

Hier gibt es leider noch nicht viele Informationen. Erste 4K Blu-rays wurden im Rahmen der Ankündigung von Samsungs UBD-K8500 Blu-ray Players vorgestellt. Bisher wurden auch nur diese Filme von 20th Century Fox bestätigt. Welche Filme zum Start des Panasonic 4K Blu-ray Players im November in Japan verfügbar sind werden wir in Kürze sehen. Carr und Martin gehen davon aus, dass die Filmstudios auf der CES 2016 ihr 4K Portfolio für 2016 vorstellen werden. Einen fixen Starttermin für die 4K Blu-ray in den USA und Europa gibt es noch nicht, man geht aber davon aus, dass im ersten Quartal 2016 Filme sowie Player in den Handel kommen.

4. Kompatibilität

Die neuen UHD-Player sind in der Lage 2D/1080p und 2D/2160p Blu-rays wiederzugeben. Die Wiedergabe von CDs und DVDs ist nicht Voraussetzung, wird aber mit großer Wahrscheinlichkeit von ziemlich allen Modellen unterstützt. 3D/1080p Blu-rays werden auch nur optional unterstützt. 3D/4K Filme werden wir aber nicht zu sehen bekommen, da diese nicht im Ultra HD Blu-ray Standard vorgesehen sind.

5. Videoqualität

Der effiziente HEVC Codec (h.265) in Kombination mit der erhöhten Speicherkapazität der Discs (66GB und 100GB) ermöglicht Auflösungen von 3.840 x 2.160 Bildpunkten, 10-Bit Farbe, HDR (High Dynamic Range), 100 Mbps Bitrate und bis zu 60fps.

Vergleich HD & 4K Blu-ray:

Blu-ray 4K Blu-ray
Auflösung 1.920 x 1.080 3.860 x 2.160
Farbtiefe 8 bit 10 bit
HDR Nein Ja
Bitrate max 40 Mbit max 100 Mbit
Bildwiederholungs-
rate
max 24 fps max 60 fps
[fusion_separator style_type=“none“ top_margin=“20″ bottom_margin=“20″ sep_color=““ icon=““ icon_circle=““ icon_circle_color=““ width=““ alignment=“center“ class=““ id=““/]

6. Mehr Farben (Color Gamut)

4K Blu-ray Player müssen das neue von der ITU festgelegte rec.2020 Farbspektrum supporten. Dieses überschreitet den Farbbereich des DCI-P3 und des geläufigen rec.709 Standards. Der rec.709 Standard muss aber weiterhin unterstützt werden. Filme und 4K Fernseher die das erweiterte rec.2020 Farbspektrum wiedergeben können, werden erst in 2016 erwartet.

7. High Dynamic Range (HDR)

HDR ist keine Grundvoraussetzung, weder für Ultra HD Blu-rays, noch für die kompatiblen Abspielgeräte. Wenn ein Player oder Disc HDR unterstützen möchte, muss diese nach der 10-bit SMPTE 2084 HDR Richtlinie abgenommen werden. Die optionalen HDR-Technologien von Dolby Vision und Philips (Technicolor) können parallel auf der Disc aufgenommen werden, die Player müssen diese Technologien aber nicht unterstützen.

8. Kopien / Export

Es wird zwei Modelle einer sogenannten „Digital Bridge“ geben. Die erste Version erlaubt es dem Nutzer die Inhalte der 4K Blu-ray inklusive Zusatz-Content und interaktiven Features auf eine im Player verbaute Festplatte zu spielen. Das soll dem Zuschauer die Möglichkeit geben zwischen mehreren Filmen zu wählen ohne die Discs wechseln zu müssen. Der im November ausgelieferte 4K Blu-ray Player von Panasonic unterstützt dieses Feature und hat hierfür eine 3TB Festplatte verbaut, welche Platz für 30-40 Filme in 4K Auflösung bieten sollte.

Das zweite Modell unterstützt den Export von Inhalten auf dritte Geräte. Wer möchte, kann den Original-Film inkl. Untertitel und Tonspuren auf einem Smartphone, Tablet oder PC wiedergeben (maximal 1080p). Dafür muss man die Blu-ray aber womöglich registrieren bzw. einen beiliegenden Code nutzen. Man kann keine Daten direkt auf den mobilen Geräten ablegen, man kann diese nur Streamen, ähnlich wie es bereits bei der normalen Blu-ray mit Ultraviolet genutzt wird.

Services von Drittanbietern wie UltraViolet, Vidity oder Apples iTunes könnten hier in Frage kommen.

9. Audio

Die Audio-Voraussetzungen für die neue Ultra HD Blu-ray Disc sind die gleichen wie bei der 1080p Blu-ray. Natürlich stehen uns mit Dolby Atmos, Auro 3D und dts:X neue, teils objektbasierte Soundformate ins Haus, welche aber keine Voraussetzung sind.

10. HDMI-Ausgänge

Sehr oft wurde die Anzahl der HDMI-Ausgänge an den Playern diskutiert. Ganz klare Aussage hierzu: Zwei HDMI-Ausgänge sind aber keine Voraussetzung im UHD-Blu-ray Standard.

Via: twice.com

Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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13 Kommentare
  1. Kein 3D in 4K Auflösung, das ist nicht wirklich schlau von der Industrie, mit 4K in 3D macht es doch erst richtig Spass, ich hoffe die Hersteller ziehen da noch nach, wobei die ersten 4K 3D Player und auch 4K Fernseher am Markt erschienen sind, somit brauchen nur noch die Filme gezaubert werden ……
    ohne 3D wäre es wirklich schade !!!!!!

  2. Ich finde es schon schade, wenn 3D/4K entfallen würde. Also, was auf SKY in 3D auf einem 4K TV zu sehen ist, sieht sehr gut aus und auch die Effekte sind spitze!!!

  3. kein 3D/4K Filme….sehr eintäuschend, da ich mich darauf gefreut habe und gehofft hatte das sich das deutlich verbessert.
    Was ich nicht verstehe ist das die UHD Player so lange brauchen bis sie marktreif sind, vor allem weil ja die Techniken schon existieren und vermutlich das größte Problem nur die HEVC Codec Implementierung ist.
    Die 100GB sollten ja durch BD-XL gut abgedeckt sein, die komischerweise auch kein Hersteller Implementiert hat.

  4. Also ist 3D jetzt offiziell tot für die Studios im Home Video Bereich.

    Und von den neuen Tonformaten können eh nur 10% aller Fans profitieren die eh schon sowas wie ein Heimkino im Keller haben, da wer hat schon platz für 11 und mehr Lautsprecher?

    Lediglich Dolby Atmos scheint ab 2 Zusatzlautsprecher (die Onkyo Dinger die auf den Fronts gestellt werden können)
    realisierbar und dafür gibt es genau 2 Blu-ray in deutsch . Metallica (haha deutsch merkste…..) und Mad Max Fury Road.

    Also ich gebe nicht noch mal 1000ende Euro aus. Habe VHS, Laserdisk, DVD, HDDVD, Blu-ray mitgemacht und immer wieder 20 und mehr Euro für den gleichen alten Film ausgegeben. mir reicht es.

    Denke meine Zukunft liegt da eher bei Netflix und Amazon die auch 4K Inhalte (wenn auch etwas in der Qualität gemildert wegen der Bandbreite, obwohl UHD bei NEtflix schon echt fett ist) streamen so dass man sich nicht teuere Hardware und noch teurere Software neu kaufen muss.

    • „wer hat schon platz für 11 und mehr Lautsprecher“ ????
      Ist doch Blödsinn…..ich habe einen 7.2 Verstärker an ein 6.1 Lautsprechersystem was hervorragend im Wohnzimmer funktioniert. Die Lautsprecher haben ca 12×20 cm und sind direkt an die Wand geschraubt und somit sicher kein großen Platzbedarf.
      Wer aber denkt das man Qualität nur durch Masse und Lautstärke erhält der bracht natürlich auch einen 100m² großen Raum mit mindestens 5 m höhe und der rest gehört zu den 10%

      • Hallo Bulli, für jedes Soundsystem muss man etwas mehr Platz ein planen. Wenn du dich für einen 11.1 Dolby Atmos Receiver entscheidest, dann könntest du einen Aufbau wie in diesem Bild umsetzen. Du hast dann natürlich keine 11 Satelliten, sondern 6 Satelliten, vier davon mit Upfirering Dolby Atmos Lautsprechern und einen Subwoofer Du könntest auch flache Lautsprecher direkt in die Decke verbauten. Dieser Aufbau funktioniert auch im Wohnzimmer mit 2.5 Meter Deckenhöhe. Falls du mal bei einem Technik-Markt oder Fachhändler vorbei läufst, solltest du aber mal einen Blick/Ohr riskieren und nachfragen ob es einen Demo-Aufbau einer Dolby Atmos Anlage gibt. Zwischen einem „normalen“ 7.1 und einem 7.1.4 Dolby Atmos System lassen sich auf jeden Fall Unterschiede heraushören.

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