Ultra HD Fernseher sind in aller Munde und stehen bereits in dem ein oder anderen Wohnzimmer. Doch Inhalte in 4K Auflösung sind immer noch Mangelware. Ein Ultra HD Sender, welcher mit nativen 3.840 x 2.160 Pixel die Nutzer rund um die Uhr mit Content versorgt, würde das Interesse an Ultra HD sicherlich steigen lassen. Wie weit wir von einem UHD Sender mit Vollprogramm entfernt sind, erklärt uns Stephan Heimbecher von Sky Deutschland im Gespräch mit digitalfernsehen.de.
Ultra HD oder 4K ist DAS Thema im Bereich Unterhaltungselektronik. Auf internationalen Messen wie der CES oder IFA werden immer neue 4K Fernseher, Tablets, Monitore und Beamer von namhaften Herstellern wie Sony, Panasonic, Samsung und LG präsentiert. Das größte Problem und wichtigster Faktor für das gelingen des Ultra HD Standards sind die Inhalte. Erste Filme und Serien können über Video-on-Demand Anbieter wie Netflix oder Amazon Instant Video abgerufen werden. Ein Fernsehsender der in Ultra HD Auflösung sendet scheint aber noch in weiter Ferne.
Gehen 2015 erste Ultra HD Sender live?
Bekommen wir in 2015 einen ersten Sender für Ultra HD Inhalte? Die Frage kann bisher niemand konkret beantworten. Würde man die Wirtschaftlichkeit eines solchen 4K Senders in Frage stellen, so lautet die Antwort leider nein. Stephan Heimbecher, Head of Innovations & Standards beim Unterföhringer Pay-TV-Anbieter Sky Deutschland, gibt uns aber einen ersten Ausblick darauf, mit was die Nutzer einmal rechnen können.
Wie bei fast allen Ultra HD Inhalten ist auch beim Fernsehen der Schlüssel für einen erfolgreichen Betrieb der neue HEVC (h.265)-Codec welcher um über 50% effizienter arbeitet als der z.Z. genutzte h.264 Codec. Damit könnte die benötigte Datenrate eines 4K-Senders (2.160p) verkleinert werden, im Gegensatz zu einem HD-Sender welcher in 720p sendet, wäre dies aber immer noch ein vielfaches mehr.
Stephan Heimbecher: „Es ist sehr schwierig, hier eine konkrete Empfehlung abzugeben. Zum einen spielt natürlich die Art des Inhalts eine Rolle – das gilt auch für Encoder vor HEVC. Tests mit dem HEVC-Referenzencoder – der weit entfernt von Echtzeit arbeitet – lassen das Potential von HEVC erkennen, das in der Tat eine 50 bis 60 Prozent bessere Effizienz als H.264 erlaubt“
Effiziente Encodierung für Ultra HD
Seit ca. Mitte 2014 ist es möglich in Ultra HD aufgenommen Inhalte in Echtzeit zu encodieren. Das Ergebnis ist vielversprechend, von einer Marktreife ist man aber noch weit entfernt. Der Encodierungs-Vorgang muss noch effizienter gestaltet werden, was sicher noch zwei Encoder-Generationen dauern kann. Testübertragungen von aufgezeichneten Liveproduktionen nehmen bis zu 30 bis 35 MBit/s an Bandbreite in Anspruch. Auf einem Transponder, welcher mit 50 bis 60 Mbit/s sendet, könnten so gerade einmal zwei Ultra HD Kanäle Platz finden. Sender die mit 720p oder 1080i senden verbrauchen gerade einmal 6 bis 8 MBit/s und es passen bis zu sechs HD-Kanäle auf einen Transponder. Bevor die Datenrate der Ultra HD Sender nicht auf 20-25 Mbis/s bei gleichbleibender Qualität gesenkt werden kann, macht ein 4K Sender wirtschaftlich keinen Sinn.
Das 4K Streaming der Video-on-Demand-Anbieter wird noch für lange Zeit einen Vorteil gegenüber der Ultra HD Liveproduktion haben, da keine Encodierung in Echtzeit benötigt wird. Wir werden auch in den nächsten Monaten, vielleicht sogar Jahren auf Filme und Serien in 4K Auflösung über das Internet angewiesen sein. Bis zum Start des hochauflösenden Zeitalters müssen wir uns mit dem Astra UHD-Demokanal über die fehlenden Ultra HD Sender hinwegtrösten. Die Ultra HD Blu-ray ist ein zusätzlicher Silberstreif am Horizont, welcher bereits Ende 2015 Wirklichkeit werden kann.
Via: digitalfernsehen.de
Kann man es so verstehen, das die heutige Sendequalität bzw. HD auch besser wird am TV?
Durch die Aufnahmetechnik mit 4K Kameras kann das Bild in HD auch verbessert werden. Bei einem Fußballspiel kann ein Bildausschnitt aus dem großen 4K Bild z.B. in HD Auflösung entnommen werden. Das ist vor allem für Zeitlupenaufnahmen und Wiederholungen interessant. Die erhöhte Bildwiederholungsrate könnte zudem das Bild verbessern. Beim Superbowl kam die 4K-Technik mit den gerade beschriebenen Szenarien zum Einsatz.
Bin schon sehr neugierig!