„Zukunftsprogramm Kino“ soll kleinere Provinzkinos unterstützen

In Deutschland soll das „Zukunftsprogramm Kino“ örtlichen Kinobetreibern unter die Arme greifen. Bis zu 17 Mio. Euro landen in einem Topf, den vor allem kleinere Kinos in ländlichen Regionen anzapfen dürfen.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat bekannt gegeben, dass sich das Zukunftsprogramm Kino in erster Linie an kleinere Kinobetreiber in ländlichen Regionen richtet – manche Leser würden vielleicht salopp von „Provinzkinos“ sprechen. Die Gelder sollen also nicht etwa an große Ketten wie Cinemaxx, die ja jüngst sogar noch Cinestar geschluckt haben.

So lautet die Begründung, dass Kinos in kleineren Gemeinden immer noch eine kulturelle Begegnungsstätte seien, die man erhalten wolle. Die Kinos ermöglichten dort ein kulturelles Angebot aufrechtzuerhalten und die Kommunikation bzw. den Austausch unter den Anwohnern. Zumal gerade kleinere Kinos auch anspruchsvollere Filme für die Zuschauer zugänglich machen.

Aktuell leben wir in einer einmaligen Ära, in der es problemlos möglich ist mit einem Heimkino eine bessere, technische Qualität zu erreichen als in einem Kinosaal: 4K- und HDR-Technik für zuhause macht es möglich. Betrachtet man sich dann die Preise für einen Kinobesuch, gerade wenn es sich um einen Abend mit der Familie handelt, dann tendiert mancher doch dazu sich lieber Streaming oder einer Ultra HD Blu-ray hinzugeben, als dem Gang zum Kino vor Ort. Kann das Zukunftsprogramm Kino das ändern?

Einzelne Kinos können bis zu 315.000 Euro erhalten

Nun, zumindest werden örtliche Kinos sicherlich reizvoller für die Zuschauer, wenn sie sich technisch auf der Höhe der Zeit bewegen und eine komfortable Filmerfahrung anbieten. Entsprechend können die Betreiber teilnehmen, die in Gemeinden mit bis zu 50.000 Einwohnern ihr Kino unterhalten. Pro Kino werden je nach Größe bis zu 315.000 Euro bewilligt. Kinos mit nur einem einzelnen Saal können maximal 60.000 Euro ergattern.

Das Geld aus dem Zukunftsprogramm Kino kann aber nicht für alles beliebige ausgegeben werden. Grütter spricht von „nachhaltigen Investitionen, die unmittelbar die Zukunftsfähigkeit des jeweiligen Kinos sichern“ – damit sind insbesondere Saal-, Projektions- und Kassentechnik, digitale Kundenbindung, Barrierefreiheit und Energieeffizienz gemeint. Ergänzt werden die Mittel überdies um eine Kofinanzierung der Länder und weiterer Institutionen wie etwa der Filmförderungsanstalt. Letztes Jahr hatte man übrigens schon rund 5,5 Mio. Euro für Kinos im ländlichen Raum zur Verfügung gestellt und baut die Förderung nun nochmals aus.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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1 Kommentar
  1. Wenn das so wahrgemacht wird, haben Programmkinos bald bessere Technik als Multiplex-Kinos, besonders wenn der Mainstream unter Corona leidet. 😀

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