Wir testen für euch den kompakten 4K-HDR-Projektor XGIMI Horizon Pro! Ob der Heimkino-Beamer seinen Ruf gerecht werden kann, lest ihr in unserer ausführlichen Review.
Welcher Ruf eilt eigentlich dem 4K Projektor XGIMI Horizon Pro voraus? Nun, die Expert Imaging and Sound Association hat das Gerät zum „Preis/Leistungssieger“ in der Kategorie Projektoren ausgezeichnet. Man lobt die Portabilität, den automatischen Autofokus und die Trapezkorrektur, die langlebige LED-Lichtquelle mit bis zu 2.200 lumen und das integrierte Harman/Kardon Soundystem. Wir sind gespannt, ob uns diese Features ebenfalls überzeugen.
Design & Lieferumfang
Die hochwertige und sichere Verpackung des XGIMI Horizon Pro stimmt uns schon einmal freudig. Als Erstes begrüßt uns der Projektor, der für ein Modell mit nativer 4K-Projektion nur als „praktisch-kompakt“ bezeichnet werden kann. Das Gerät misst gerade einmal 208 mm x 218 mm x 135 mm (B x T X H) und wiegt 2.7kg. Zusammen mit dem Zubehör (Fernbedienung + Netzkabel) muss man gerade einmal 3.7kg tragen, um den Standort des Gerätes zu verändern. Wer das Ganze in einer dafür vorgesehenen Tasche verstaut (gibt es z.B. auf Amazon.de) kann das Gerät einfachst überall mit hinnehmen. Es gibt eigentlich nur zwei Voraussetzungen: ein Stromanschluss und eine flache Projektionsfläche (ok und Schutz vor schädlichen Wettereinflüssen).
Der 4K-HDR-Projektor macht einen absolut wertigen Eindruck. Die Oberseite ist matt gehalten und beherbergt nebem dem XGIMI-Logo auch vier Funktionstasten für die Lautstärke, Start/Stop der Wiedergabe sowie den An/Aus-Knopf. Die Oberfläche ist leider etwas empfindlich gegen Fingerabdrücke, aber nichts was ein Mikrofasertuch nicht beheben könnte. Bei den Funktionstasten fällt es uns zumindest nicht weiter auf. Die Front und die Seiten des Projektors werden mit einer Mesh-Konstruktion aus Metall umhüllt, was nicht nur die Ästhetik dienst, sondern auch Voraussetzung für die optimale Klangwiedergabe der integrierten Lautsprecher ist.
An der Front gibt es zwei Aussparungen. Eine für die Linse und eine für den Licht- und Laser-Sensor. Letztere werden für die Trapezkorrektur und AI-gestützte Helligkeitsanpassung benötigt. Leider besitzt die Linse keinen mechanischen Verschluss, weshalb diese den Fingern von kleinen Kindern (oder junggebliebenen Erwachsenen) ausgeliefert ist. In den meisten Fällen wird man den Projektor jedoch von A nach B bewegen können, ohne die Optik zu berühren. Also kein Beinbruch, aber vielleicht ein Feature für den Nachfolger.
Die Unterseite des Projektors ist jetzt nicht allzu spannend, beherbergt mit einem 1/4-Zoll Gewinde jedoch ein weiteres „Feature“. An dem Gewinde lässt sich der 4K Projektor einfachst mit den ebenfalls von XGIMI angebotenen Standfuß-Variationen verbinden.
Auf der Rückseite finden wird dann noch die Anschlüsse wieder – dazu mehr in „Anschlüsse und Konnektivität“. Die Fernbedienung ist schick, liegt gut in der Hand und ist auch wertigen Materialien gefertigt. Ich hatte nur das Problem, dass die Kassette für die Batterien nicht eingerastet war, weshalb diese sich nicht öffnete. Auch das Handbuch brachte keine Hilfe. Die Kassette nochmals nach innen gedrückt und nach einem hörbaren „Klick“ konnte diese mit dem Knopf auf der Rückseite ausgefahren werden.
Die Anordnung der Tasten entspricht dem Standard und mit dem Klick-Rad, der OK-Taste und der Zurück-Taste navigiert man schnell und intuitiv durch die Menüs. Nur die Taste für den Google Assistant Sprachassistenten hat mich persönlich etwas gestört. Die Position derer hätte man mit der Taste für die Einstellungen tauschen können. Aber nach ein paar unfreiwilligen „Gesprächen“ mit „Frau Google“ hat man sich auch daran gewöhnt. Die Remote ist gut, aber leider nicht perfekt. Für die Bedienung eines Projektors wäre eine Hintergrundbeleuchtung der Tasten wünschenswert.
Die Fernbedienung verbindet sich übrigens via Bluetooth mit dem Horizon Pro 4K Projektor. Somit kann der Projektor von überall gesteuert werden, sofern man sich innerhalb dessen Reichweite befindet. Ich konnte in unserem „Wohnzimmer-Test“ keine Verbindungsabbrüche oder Eingabeverzögerungen feststellen.
Das Set wäre nicht komplett ohne den Netzadapter + Stromkabel. Die Gesamtlänge der Kabel beträgt 2.5 Meter. Anschlusskabel wie HDMI liegen leider nicht bei. Auch die Batterien für die Fernbedienung fehlen! So etwas muss einfach in den Lieferumfang!
Anschlüsse und Konnektivität
Auf der Rückseite finden wir neben Lüftungsschlitzen für die Ventilation auch die Anschlüsse des XGIMI Horizon Pro wieder. Von links wären das der Netzanschluss, ein digital-optischer Audio-Ausgang (S/PDIF), zwei USB 2.0-Ports, zwei HDMI 2.0b-Anschlüsse (der linke mit ARC) sowie ein LAN/Ethernet-Anschluss und einen 3.5mm Klinkenanschluss für Kopfhörer.
Im Inneren schlummert noch ein Modul für Bluetooth 5.0, über das sich nicht nur die Fernbedienung, sondern auch Controller, Tastatur, Maus usw. verbinden lassen. Ebenso können Bluetooth-Kopfhörer oder Soundbars mit dem System verbunden werden. Für die drahtlose Kommunikation steht ein Dual-Band Wi-Fi (802.11a/b/g/n) mit 2.4 GHz und 5 GHz bereit. Über die integrierte Chromecast-Funktion, können audiovisuelle Inhalte, z.B. von mobilen Geräten, drahtlos an den Projektor übertragen werden. Apple AirPlay ist leider nicht mit an Bord, kann jedoch über einen Sideloader (DesktopManager im Google Play Store) „nachgerüstet“ werden.
XGIMI Horizon Pro Spezifikationen:
XGIMI hat sich in den letzten Jahren einen Namen mit der Entwicklung intelligenter Videoprojektoren mit DLP-Technologie gemacht. Mit dem Horizon Pro traut sich das Unternehmen erstmals an ein Gerät mit 4K-Auflösung. Bislang waren die Modelle meist auf 1080p optimiert. Was über alle Modelle hinweg an den Kunden getragen wird, ist der „All-In-One“-Gedanke. So ist, bietet der Projektor mit zwei 45mm-Lautsprecher mit je 8 Watt Leistung alles, was man für einen Heimkino-Abend benötigt.
Der kompakte Smart-Projektor Horizon Pro ist somit das neue Flaggschiff-Modell. Das System baut auf der DLP-XPR-Technologie auf uns projiziert ein Bild mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten auf die Leinwand. Die vierfache Full-HD-Auflösung wird über ein Pixel-Shifting-Verfahren des 0.47-Zoll DMD-Chips erreicht. Die native Auflösung des Chips beträgt 1.920 x 1.080 Bildpunkte.
Als Lichtquelle kommt ein LED-Leuchtmittel, dass eine maximale Helligkeit von 2.200 Lumen erreichen soll. Die Vorteile der LED-Lichtquelle? Zum einen dauert es nicht lange, bis das System einsatzbereit ist. Es gibt auch keine lange „Abkühlzeit“ für den Projektor. Die Langlebigkeit ist ein Argument, welches Lampen-basierte Projektoren nicht bieten können. Das System soll 25.000+ Betriebsstunden seinen Dienst verrichten, ohne an Helligkeit zu verlieren – theoretisch 17 Jahre lang, jeden Tag 4 Stunden.
Die Kombination aus DMD-Chip, LED-Lichtquelle und Farbrad verspricht laut Hersteller eine 110%ige Abdeckung des DCI-P3 Farbraums. Die Linse bietet ein Projektionsverhältnis von 1.2:1 und erlaubt eine Projektion zwischen 30-Zoll (76 cm) und 300 Zoll (7,6 Meter). Es gibt keine mechanischen Einstellungsmöglichkeiten für Zoom oder Lens-Shift. Dafür gibt es eine eingebaute Optimierung der Bildschärfe sowie eine Trapezkorrektur und einen Zoom, die jedoch digital umgesetzt werden – also innerhalb der Projektionsfläche.
Als Betriebssystem kommt Android 10 zum Einsatz. Der interne Speicher beträgt 32GB von dem ca. 23GB für Apps und Dateien zur Verfügung stehen. Somit genießt man alle Vorzüge der Android-Plattform wie z.B. den Google Play Store, den Google Assistant Sprachassistent oder Chromecast build-in. Wir haben das Modell mit der Firmware-Version 2.1.68 getestet, welche unter anderem die 3D-Funktion (mit Shutter-Brillen) aktiviert.
Was noch zu erwähnen wäre ist die Zertifizierung vom TÜV Rheinland. Das Institut hat dem Xgimi Horizon Pro bescheinigt, dass dieser nur wenig blaues Licht ausstrahlt und somit das Sehvermögen bestmöglich schützt.
Inbetriebnahme & Bildkalibrierung
Die Inbetriebnahme des Xgimi Horizon Pro war recht unkompliziert. Die Android TV Nutzeroberfläche nimmt einen bei der ersten Konfiguration des Systems an die Hand und in gefühlt 5 Minuten ist alles so weit eingerichtet. Mit einem Android-Smartphone kann man den Erstinstallations-Prozess deutlich verkürzen. Einfach mit dem Gerät verbinden und alle wichtigen Informationen und Passwörter (z.B. für das WLAN, Streaming-Services etc.) werden übertragen.
Trapezkorrektur, Autofokus und Bildschärfe
Der 4K-HDR-Beamer unterstützt den Nutzer mit allerlei Komfort-Features, um das Bild bestmöglich auf die Projektionsfläche auszurichten. Als erstes startet die Auto-Keystone-Korrektur (Trapezkorrektur -/+40° vertikal & horizontal) sowie die Bildschärfe-Kalibrierung. Beide funktionieren aber nur einer Entfernung zwischen 1.5 Meter und 2 Meter automatisch und ohne Probleme. Nur in diesem Distanzbereich kann nämlich die Sensorik des Horizon Pro greifen. Ist die Entfernung zur Leinwand größer oder geringer, muss man manuelle Anpassungen vornehmen. Der Autofokus sorgt eigentlich so gut wie aus jeder Distanz für ein scharfes Bild. Die Größe kann zusätzlich mit dem digitalen Zoom korrigiert werden. Wenn ihr eine Leinwand mit Maskierung besitzt, erkennt der Xgimi Horizon Pro die Ränder und passt das Bild mittels „Screen Adaption“ automatisch an. Zuletzt wäre noch die Gyroskop-Kalibrierung zu erwähnen. So könnt ihr sicher sein, dass das Bild auch bei einer leicht schrägen Lage des Projektors gerade ist.
Der Projektor kann flach vor der Leinwand, an der Decke oder auf der Rückseite einer Leinwand installiert werden. Es muss nur der entsprechende Projektionsmodus im Menü ausgewählt werden. Für einen kompletten Kaltstart benötigt das Gerät um die 40 Sekunden. Im „Quick Boot“, also beim Hochfahren aus dem Standby-Modus, ist der Horizon Pro in 5 Sekunden einsatzbereit. Wahlweise unternimmt der Xgimi Horizon Pro nach jedem Start nach jedem Start eine Keystone- und Bildschärfe-Korrektur. Diese dauert, wenn aktiviert, 10-15 Sekunden zusätzlich.
Der Lüfter des XGIMI Horizon Pro ist hörbar, es kommt aber stark auf die Position und den gewählten Helligkeitsmodus des Projektors an. Aus einem Meter Entfernung haben wir 38 und 42 Dezibel bemessen. Sobald die Lautsprecher des Projektors oder eine externe Soundanlage bemüht werden, fällt das Lüftergeräusch nicht weiter ins Gewicht.
Kalibrierung SDR
Bei den Bildeinstellungen ist man beim Xgimi Horizon Pro leider etwas eingeschränkt. Man kann zwischen fünf Bildmodi (Film, Fußball, Büro, Spiel und Benutzerdefiniert) wählen, sowie einen Helligkeitsmodus (Standard, Hell, Augenschutz, Leistung und Benutzerdefiniert) bestimmen. Was erwartet euch, wenn ihr die jeweiligen Helligkeitseinstellungen nutzt:
- Standard: Wie vermutet, ein ausgewogener Bildmodus mit einer guten Balance zwischen Helligkeit und Farbbalance. Der Bildeindruck ist jedoch etwas kalt. Rund 1.350 Lumen.
- Hell: Etwas heller, mit rund 1.460 nits. Im Vergleich zum Standard-Modus eine etwas grünlichere Einfärbung.
- Augenschutz: Die Helligkeit sinkt auf etwa 1.300 Lumen. Der Blaulichtanteil wird reduziert, der Gesamteindruck ist aber immer noch etwas zu kalt.
- Performance: 1.800 Lumen mit einer starken Cyan-Einfärbung – FINGER WEG!
- Benutzerdefiniert: Der beste Bildmodus, da sich die Helligkeit, Kontrast, Bildschärfe und RGB-Balance einstellen lässt. Ähnliche Helligkeitswerte wie „Standard“. Mit Farbtemperatur „warm“ bekommen wir das beste Bild ohne Kalibrierung.
Somit gibt es nur zwei Möglichkeiten zur Anpassung, sofern wir den Bildmodus „Benutzerdefiniert“ wählen. Unter diesem kann nämlich noch ein Weißabgleich (1-Punkt) vorgenommen, sowie die Helligkeit, Kontrast, Sättigung und Schärfe eingestellt werden. Zudem gibt es Einstellungen für die Zwischenbildberechnung, welche man bei der Projektion von Filme und Serien auf großen Flächen definitiv aktivieren solle, wenn auch nur auf niedriger Stufe.
Da uns die Voreinstellung „Film“ nicht zusagt, stürzten wir uns auf „Benutzerdefiniert“. Hier bekommen wir eine gute Basis geliefert und konnten mit ein paar Tweaks zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommen. Wichtig ist, dass die Farbtemperatur auf „warm“ gestellt wird. Die RGB-Balance, also der Weißabgleich der LED-Lichquelle war vorbildlich und wir konnten den Delta-E-Wert auf unter 5 drücken. Die EOTF-Kurve ist ok, das Projektionssystem ist allgemein etwas zu hell und zeigt Schwächen im Near-Black-Bereich. Alles keine Überraschungen für einen LED-Projektor. Leider konnten wir die EOTF-Kurve mit den Einstellungen für Helligkeit und Kontrast nicht weiter optimieren.
Punktlandungen gibt es dafür bei der maximalen Helligkeit, die beim SDR-Modus bei 100 nits oder leicht darüber liegen sollte und bei der Farbtemperatur die fast genau bei 6.500K liegt. Das alles ist schon sehr zufriedenstellend. Wir würden uns jedoch wünschen, dass Xgimi vielleicht in Zukunft die Möglichkeit eines 2-Punkt oder 10-Punkt Weißabgleichs oder eines Color-Mangements einfügt. Wir haben das Gefühl, dass sich hier noch etwas mehr aus dem Projektor hohlen lässt.
Kalibrierung HDR
Die Lichtleistung des Projektors ist doch beachtlich. Selbst bei einer Bilddiagonalen von über 2.5 Metern, können wir über 200 nits an unserer Leinwand messen. Man sollte in dunklen Umgebungen die Lichtleistung etwas reduzieren, damit sich die Spitzenlichter bei rund 100-120 nits einpendeln. Das reicht völlig für eine gute Farbdarstellung bei großflächigen Projektionen. Kalibriert konnten wir einen Schwarzwert von 2,8 nits ermitteln, sowie eine maximale Helligkeit von 1.330 im HDR-Modus. Daraus ergibt sich ein (FOFO) Kontrastverhältnis von 475:1. Ihr könnt euch also vorstellen, dass die HDR-Darstellung nicht einen so guten Tiefen-Effekt erreicht, da der Kontrast dann doch etwas schwächelt. Aber das ist auch vollkommen ok, weil wir bewegen uns preislich sowie bei der Größe und Gewicht ja nicht im High-End-Segment!
Die Unterstützung von HLG und HDR10 ist ein netter Touch und liefert im Vergleich mit SDR-Zuspielungen doch ein lebendigeres Bild. Vielleicht lässt sich in Zukunft, sollte uns Xgimi noch ein paar mehr Einstellungsmöglichkeiten an die Hand geben, noch etwas mehr erreichen!
Bildeindruck
Sofern man sich in den Helligkeitsmodi „Standard“, „Hell“ oder „Benutzerdefiniert“ sowie den Bildmodi „Standard“ oder „Hell“ bewegt, bekommt man, auch ohne Kalibrierung bereits ein zufriedenstellendes Bild präsentiert. Filme und Serien können nativ mit 24p wiedergegeben werden, um Schlieren zu vermeiden, empfehlen wir die Zwischenbildberechnung (Bewegungskompensation), zumindest auf „niedrig“, mitlaufen zu lassen. Keine Angst. Dadurch bekommt man keinen glatt gebügelten Seifenopern-Look präsentiert. Vor der 60Hz Zwischenbildberechnung in „Mittel“ oder „Hoch“ würden wir jedoch die Finger lassen. Hier konnten wir einige Bildruckler beobachten.
Das Upscaling des Projektors funktioniert ganz gut, egal ob 720p oder 1080p Inhalte zugespielt werden. Auch bei der 4K-Zuspielung lässt sich eine Qualitätssteigerung durch die Ausgabe mit vierfacher Full-HD-Auflösung (via Pixel-Shifting) feststellen. Die 3D-Funktionen konnten wir leider nicht testen, da wir keine Shutter-Brille von XGIMI besitzen.
Streaming
Beim Thema Streaming gibt es fast nichts auszusetzen. Die Integration über die Android 10-Plattform ermöglicht den Zugriff auf alle großen Streamingdienste wie z.B. Disney+, Amazon Prime Video oder Youtube. Leider besitzt das Modell, wie auch viele andere Projektoren, keine offizielle Netflix-Zertifizierung. Bedeutet, die Netflix-App über den Google Play Store lässt sich aufrufen, die Inhalte lassen sich jedoch nicht abspielen. Einen Workaround liefert der „DesktopManager“, der über den Google Play Store heruntergeladen werden kann. Dieser wird Zugriff auf den Speicher des Systems gewährt und man lädt eine „optimierte“ Netflix-App herunter, die vorgaukelt, dass es sich beim Xgimi Horizon Pro um ein Tablet handelt.
Wenn man diese „Schummelei“ einmal umgesetzt hat, kann man Netflix jedoch wie gewohnt inkl. 4K Auflösung und HDR nutzen. Die Streaming-Apps liefen in unserem Testzeitraum stabil und brachten uns innerhalb der visuellen Fähigkeiten des Horizon Pro doch ein wenig Heimkino-Feeling in die eigenen vier Wände. Über den Play-Store lassen sich noch unzählige Streaming-Apps, Mediatheken und Player herunterladen und nutzen. Es ist also für ausreichend Unterhaltung gesorgt, sofern der Projektor mit dem Internet verbunden werden kann.
Gaming
Für Gamer ist 60fps, egal ob für 1080p oder 4K-Inhalte somit zu empfehlen. Hier landet man fast punktgenau bei den vom Hersteller angepriesenen 35ms (wir haben 34ms gemessen). Die Zuspielung von 1080p-Bildsignalen mit 100fps bzw. 120fps funktioniert ebenfalls, jedoch werden die HFR-Bildsignale nicht nativ dargestellt. Der Projektor muss also ein Pulldown auf 60fps vornehmen. Diese „Umrechnung“ des Bildsignals verschlechtert den Input-Lag, der dann bei rund 58ms liegt.
Optimal wäre eine native 60Hz-Zuspielung bei Spielen. Bei 30Hz sollte man die Bewegungskompensation zumindest auf „niedrig“ einstellen.
Sound
Der Xgimi Horizon Pro unterstützt DTS-HD & DTS Studio Sound Dolby Digital Sound mit angepasster Ausgabe in den Klangmodi „Film“, „Musik“ und „Sport“. Die Ausgabe erfolgt über die integrierten 2 x 8 Watt Lautsprecher oder via S/PDIF oder HDMI-ARC. Auch via Bluetooth lassen sich Kopfhörer, Soundbars usw. verbinden. Bei Letzterem konnte ich keine merkliche Verzögerung feststellen. Die Lippen-Synchronisation hat gepasst.
Die zuschaltbare „DTS Studio Sound“-Option, zielt auf Stereo-Setups ab, die jetzt nicht vorrangig für eine hochqualitative Klangwiedergabe ausgelegt sind, wie z.B. in Autos, Tablets, PC oder Projektoren. Diese solltet ihr also aktivieren, sobald ihr den Sound über die integrierten Lautsprecher abspielt. Klanglich finden wir die Sound-Ausstattung des Horizon Pro vollkommen ok. Es kommt aber stark darauf an, welche Inhalte man konsumiert und welche Sitzposition man einnimmt. Ein Heimkino-Abend mit Hollywood-Filmen macht sicherlich keinen Spaß, wenn man Links versetzt vor dem Projektor sitzt. Für Youtube oder die ein oder andere Netflix-Serie reicht es aber dicke! Wer möchte, kann auch nur die Lautsprecher des Horizon Pro nutzen. Einfach länger auf der An/Aus-Taste bleiben und „Display aus“ auswählen.
Testfazit Xgimi Horizon Pro
Der XGIMI Horizon Pro besticht vor allem durch sein Preis-Leistungsverhältnis. Der Projektor ist kompakt, mit einer langlebigen Lichtquelle ausgestattet und lässt sich innerhalb weniger Minuten aufstellen und nutzen. Die Portabilität macht den Horizon Pro interessant. Das Staffel-Finale eurer Lieblingsserie zusammen mit Freunden an die Hauswand projizieren? Kein Problem! Ne runde Mario-Kart über die Switch zocken? Macht ebenso Laune! Und selbst bei hochwertigen Hollywood-Produktionen kommt Heimkino-Feeling auf. Alles in allem ein klasse, tragbarer All-in-One-4K-DLP-Projektor, der sich mit seinem Design in jedes Interieur einfügt.
Pro
+ Kompakt und Mobil
+ Langlebige LED-Lichtquelle (25.000 Stunden)
+ Beeindruckende Helligkeit (rund 1.800 Lumen max)
+ Guter Bildeindruck (SDR sowie HDR)
+ Automatische Trapezkorrektur
+ Automatische Bildschärfe-Korrektur
+ Vielseitige Anschlussmöglichkeiten
+ Geringer Input Lag
+ HLG & HDR10
+ Android 10
Contra
– Keine offizielle Netflix-Zertifizierung (Workaround)
– Eingeschränkte Kalibrierungs-Optionen
– Fernbedienung ohne Hintergrundbeleuchtung
Guten Tag, vielen Dank für den super Beitrag. Wären es möglich das Sie mir vielleicht die Kalibrierung werte zu kommen lassen damit ich diese an meinen Gerät testen kann.
Lieber Dominic, einige deiner Kritikpunkte finde ich etwas überzogen: Batterien für die Fernbedienung kannst du dir im Handel selber kaufen und damit auch qualitativ bessere als bei vielen beigelegten Batterien anderer Gerätehersteller. Beleuchtete Fernbedienung ist zwar nice aber nicht wirklich ein Muss! HDMI-Kabel kannst du dir ebenso gut und günstig besorgen und hast dabei die freie Wahl des Kabelherstellers 😉
Was Stromleistung betrifft hätte ich mir bei deiner Auflistung gewünscht, dass du mittels Strommessgerätes selber dies nachprüfst da der Hersteller angibt, unter 180 Watt in Anspruch zu nehmen – was deutlich besser ist als bei vielen teuereren Modellen welche mindestens 240 – 300 Watt und mehr in Anspruch nehmen und oftmals noch mit UHP-Birnen arbeiten!
Eine gute Messung des tatsächlichen Stromverbrauchs würde übrigens bei allen deinen Tests Wunder wirken denn bei allem Genuss guter Film – und Tonwiedergabe für Musik und Film haben wir Kunden garantiert null Bock auf Strom – und Geldfresser –
oder bist du deinem Geld böse? LOL
In diesem Sinne, wünsche ich dir weiterhin viel Freude und Spaß an deiner Arbeit beim Schreiben des 4kfilme.de-Newsletters 😉
LG, Oliver Cordes
Da ich das Gefühl habe, dass Direktantworten auf Antworten hier untergehen, nochmal neu: Ich brauche wegen Kabelkanälen auch eine Verlängerung für den DC Stromstecker. Ihr meintet außen hat der 5,5? ich brauche ja aber noch nen zweiten Wert um das richtige zu finden. Als 5,5x?
Hallo,
kann mir jemand aus Erfahrung sagen ob sich der Input Lag bei Nutzung von Keystone oder einer Trapezanpassung verändert? Oder ob es immer 34ms sind solange Game Mode aktiv ist? Ich merke einen riesen Unterschied zwischen Gamemode und non-Gamemode, aber kaum einen zwischen Gamemode+Bildanpassung und Gamemode ohne Bildanpassung/Keystone.
Ich denke, die Keystone-Anpassung sollte keinen großen Unterschied beim Input-Lag machen. Game Mode vs. Non-Game Mode ergibt natürlich Sinn, dass du dann entsprechend die Erhöhung des Input-Lag spürst. Da kommt man gerne mal an die 100ms oder drüber.
Danke für deine Antwort. Beruht deine Aussage “sollte” auf Informationen, Erfahrungen, Schlussfolgerungen? Würde das echt gerne recherchieren, denn selbst messen ist glaub ich sehr schwierig.
Beim Benq x3000i ist es so das jegliche Form von Bildanpassung (Trapezkorrektur) enorme Auswirkung auf den Inputlag hat.
LG
Hallo,
ich habe eine Frage zum Netzteilkabel. Da dies ja sehr kurz ist, müsste ich mit einer Verlängerung arbeiten. Welche Steckergröße brauche ich 5,5….2,1???Beamer soll unter die Decke. Danke
Danyel
5,5mm
Hallo,
5,5mm ist der Außendurchmesser?!
Der Innendurchmesser kann auch verschieden sein?
Bitte Info!
Danke!
Gruß Rene
Hallo, müsste das auch wissen, bitte um Antwort.
Hallo Jan, bist du mittlerweile weitergekommen?
Hallo, also ich bin begeistert. Mit Abstand der beste Beamer den ich bis jetzt hatte und zudem recht günstig. Bild und Ton sehr gut, habe ihn an meine Heimkino Anlage angedchlossen. Also da mein HDMI Kabel ziemlich lang, also 7 m ist, habe ich keine Übertragung nach Anschluss eines Verteilers. Ich muss den Beamer direkt an meinen Sky Receiver anschließen dann habe ich auch 4k Übertragung. Wird am Receiver auch angezeigt. Nur sehe ich da keinen Unterschied zwischen UHD 4k und Full HD. Mach ich da was falsch? Kann den Beamer nur empfehlen. Danke und bleibt Gesund. Frank Barth ps. Welche 3D Brille passt am besten zum Beamer?
Könnt ihr bitte mal eure Einstellungen hier posten was ihr im Test eingestellt habt, um das optimun rauszukitzeln ?
Ich fände einen Vergleich zum etwas günstigeren (und älterem) Viewsonic X10-4k.
Beide Modelle ähneln sich ja stark 😉
Das würde mich auch interessieren, da ich den Viewsonic X10 hier habe. Wenn jemand einen Vergleich findet oder beide Geräte hat, immer her mit den Infos. Danke
Bestellt 🙂 Hab so viel gutes gelesen zu dem Gerät, besonders im Verhältnis zum Preis! Bei Saturn gab es den (oder gibt es bis heute) für 1599€ inkl. Standfuß (normalerweis 133€)
Bin sehr gespannt 🙂
Top das ihr auch immer mehr Beamer in eure Tests mit aufnehmt!