Xbox Series X: Videos können die Leistung der Next-Generation-Konsole nicht zeigen

Der Kopf der Xbox-Sparte, Phil Spencer, hat über die nächste Konsolengeneration gesprochen. Laut Spencer könnten Videos die wahre Leistung der Xbox Series X dabei aktuell noch gar nicht vermitteln.

So werde ein wesentlicher Mehrwert der Xbox Series X in konstanten 60 fps bestehen. Das dadurch flüssigere Spielgefühl gekoppelt mit geringem Input Lag lasse sich durch Videos jedoch gar nicht vermitteln. Es könne sehr zur Steigerung der Immersion beitragen. Microsoft sehe sich da mit der Hürde konfrontiert, dieses Gefühl irgendwie für die Spieler greifbar zu machen. Videos könnten das aber nicht akkurat abbilden.

Deswegen wolle man auch, sobald die Corona-Krise es zulasse, Spielern ermöglichen selbst die Xbox Series X anzutesten. Phil Spencer ist sich dabei sicher, dass die Gamer im Nachhinein einen signifikanten Sprung von der Xbox One zur Xbox Series X bemerken werden. Bekanntermaßen ist die Xbox Series X der Sony PlayStation 5 in der Leistung zudem überlegen, was Microsoft immer wieder gerne heraushängen lässt. Lediglich bei der SSD-Geschwindigkeit liegt die PS5 vorne, jene dürfte aber vermutlich nur von Exklusivtiteln wirklich ausgenutzt werden. Multiplattform-Titeln dürften auf der Xbox Series X die Nase vorne haben.

Die Microsoft Xbox Series X bietet 12 TFLOPS
Die Microsoft Xbox Series X bietet 12 TFLOPS

Entsprechend gibt Phil Spencer an, dass die Spieler derzeit noch gar nicht die wahre Power der Xbox Series X zu spüren bekommen hätten. Auch Features wie Quick Resume sollen da eine Rolle spielen. Mit Smart Delivery hat Microsoft zudem eine kundenfreundliche Lösung vorgestellt: Wer ein Spiel bereits für die Xbox One gekauft hat, kann es, sollte eine verbesserte Version für die Xbox Series X erscheinen, kostenlos an der Next-Generation-Konsole mit allen Mehwerten zocken – wird aber nicht erneut zur Kasse gebeten. Entwicklern steht es jedoch frei, ob sie Smart Delivery verwenden.

Microsoft will vom Saulus zum Paulus werden

Man kann nicht drumherum reden: Microsoft verpatzte den Launch der Xbox One vollkommen. So veröffentlichte man die Konsole zu einem höheren Preis als die leistungsfähigere PS4 und konzentrierte sich anfangs auf die Multimedia-Features und Kinect. Außerdem wolle man Spiele, auch Disc-Versionen, an Xbox-Live-Konten binden und so den Verkauf gebrauchter Titel unterbinden. Ein Online-Zwang war ebenfalls geplant. Gamer quittierten das deutlich mit einem Abwinken und Sony empfing die Community mit offenen Armen.

Seit 2015 leitet aber nun Phil Spencer die Xbox-Sparte und hat seitdem die Kommunikation komplett gedreht. Die Redmonder hören wieder auf die Spieler und bisher erhält die Xbox Series X sehr positive Resonanz. Spencer bestätigt auch erneut, dass die Xbox Series X Ende 2020 weltweit erscheinen werde. Man sei auf einem sehr guten Weg. In diesem Zusammenhang sind auch jüngste Leaks erwähnenswert, welche bereits den generalüberholten Microsoft Store zeigen sollen.

Die neue Oberfläche soll in 4K laufen und für mehr Übersicht sorgen. Das Design soll aber nicht nur für die Xbox Series X veröffentlicht werden, sondern dann auch an der Xbox One greifen. Tatsächlich täte eine benutzerfreundlichere Oberfläche dem Store gut, sodass wir das vorgestellte Design sehr begrüßen würden – sollte es denn offiziell sein.

QuelleGamespot
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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12 Kommentare
  1. Die SSD alleine ist doch schon ein Grund für die Anschaffung für Gamer. Ich will gar nicht wissen wieviel Lebenszeit ich schon mit Ladebildschirmen verschwendet habe, das sind bestimmt schon Jahre! 😉

    • Ich weiß ja nicht welcher Jahrgang du bist, aber hast du schon einmal Wing Commander mit 14 Disketten installiert =D Oder Monkey Island mit 11 Disketten auf einem Amiga? Da ist mal wirklich Zeit flöten gegangen. Aber ich weiß was du meinst. Wenn man alle Ladesequenzen aufsummiert, gehen da sicherlich mehrere Wochen Wartezeit ins Land.

  2. Fazit: Die PS4 hat Überhitzungsprobleme bei weniger Leistung und die SeriesX so viel Leistung, das diese nicht in Videos gezeigt werden kann.

    Come on…

    • Es geht ja im Endeffekt nicht ob die Xbox mehr Leistung bring und das überlebt (hitzetechnisch), sondern darum, dass man das „Alles läuft flüssig mit 60p Gefühl“ mit komprimierten Videomaterial nur schwer vermitteln kann. Ich habe z.B. Zugang zur XCloud Preview bekommen und beim Game-Streaming schleicht sich so ein „Videostreaming-Effekt“ ein. Wenn extrem viel los ist auf dem Display, kann es schon mal ganz viele Artefaktblöcke geben. Zudem muss extrem oft zwischen geladen werden. Microsoft möchte hier natürlich auch noch etwas die Gemüter anheizen…

      • Man müsste die entsprechenden Dateien einfach zum Download anbieten und gut. Eine 100.000 kbit/s HEVC Datei da schon einen ganz guten Eindruck liefern. Wäre zwar weiterhin lossy. Aber der Unterschied sollte dann schon deutlich geringer sein.

  3. „Videos können die Leistung der Next-Generation-Konsole nicht zeigen“

    Natürlich können sie es nicht, wenn die Demos alle auf einem PC mit einer 2080 Ti laufen.

    • Ich bekomme lieber etwas zu sehen, was etwas schlechte als das endgültige Ergebnis aussieht, als gar keine Infos zu erhalten. Es sind halt beide Konsolen noch nicht in Serie produziert und die Games noch nicht fertig. Wir müssen uns halt noch etwas gedulden.

      • Schlechter als das Endergebnis? 😀 Wohl eher um längen besser als das Endergebnis. Wir sprechen hier von In-Engine Trailern, die auf >1000 Euro Hardware laufen. Das hat also schon mal in doppelter Hinsicht nichts mit der Realität zu tun.

        Da warte ich lieber auf Material, das wirklich auf den Konsolen läuft und
        in etwa so aussehen wird.

        • Die Hardware kostet aber doch nur für den Endverbraucher 1000 Euro oder? Für ein Unternehmen wie Microsoft die Großaufträge bei AMD und Co. platzieren, werden die Kosten für die finale Konsole weitaus geringer ausfallen. Zudem ist das Gaming-System PS5 oder XBSX ja nicht direkt mit einem PC vergleichbar. Die Plattform ist ja perfekt auf die darauf auszuführende Anwendung optimiert. Bei PC-Spielen und Anwendungenn müssen diese auf 100.000 verschiedenen Konfigurationen laufen. Du hast natürlich damit recht, dass nur das zählt, was am Ende wirklich auf den Konsolen läuft. Aber ich würde jetzt auch anzweifeln, dass die Unreal Engine Demo auf einer nicht optimierten, finalen Version der PS5 gelaufen ist.

          • Natürlich müssen Microsoft oder Sony keine Endverbraucherpreise bezahlen. Verschenkt wird da aber trotzdem ebenfalls nichts. Sonst hätte ein Sony auch nicht nur 825 GB Flash Speicher in der PS5 drinne.

            Unterm Strich ist es einfach eine Frechheit seitens der Spieleentwickler und Konsolenherstellere ihre Spiele auf einem noch leistungsfähigeren PC zu präsentieren. Mal ganz davon abgesehen, dass die Vergleichbarkeit hier sogar noch schlechter wird, da bei Scorn eben eine 2080 Ti zum Einsatz kam. Die Optimierung der Konsolen dann auch nicht mehr so viel, wenn durch Rohleistung der Unterschied ganz einfach übertroffen wird.

            Ich selber halte von solchen Fake Trailern nichts. Speziell, wenn der breiten Masse suggeriert werden soll, dass das „Ingame Grafik“ ist. Im Endeffekt ist das einzige was zählt echtes Gameplay auf entsprechender Hardware. Von daher interessiert mich auch irgendeine UE5 Demo herzlich wenig. Ich glaube denen zwar schon, dass die auf einem Devkit lief. Aber mit der Realität hat auch sowas nicht viel zu tun, wenn man sich mal frühere UE-Demos angeguckt hat.

            Sollte sich der Ansatz von Sony, wirklich nur „echtes Gameplay von der PS5“ als korrekt rausstellen, dann ist das das, was ich sehen will. Dann hätte sich das Warten auch gelohnt.

            Wenn ich jetzt natürlich Betreiber eines Newsportals etc. wäre, würde ich natürlich auch nicht warten wollen. Ohne Material gäbe es ja keine Artikel. Aus der Sicht sind dann natürlich In-Engine-Trailer auch toll. Aber man muss sich da halt nichts vormachen, dass die etwas mit der Realität usw. zu tun haben.

            Spannend wird das alles erst, wenn wir echtes Gameplay von beiden Konsolen sehen können. Und ich hätte übrigens auch eine Idee, wie Microsoft 120 FPS Content verbreiten könnte. Da müssen sie einfach das Quellmaterial direkt als Download anbieten. Es würde also alles gehen. Sogar in Kombination mit HDR usw..

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