Eine neue Untersuchung zeigt: In Deutschland findet Werbung im Streaming immer mehr Akzeptanz. Die Industrie dürfte sich die Hände reiben.
Herausgegeben wird die zugrundeliegende „Advanced TV Studie“ von der Goldback Group, welche sich selbst auf die Werbevermarktung im Fernsehen und Streaming spezialisiert hat. Durchgeführt wurde die Online-Umfrage unter 3.500 Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, also der DACH-Region. Die Teilnehmer sind zwischen 16 und 69 Jahren alt gewesen. Es hat sich um die mittlerweile 8. Untersuchung dieser Art gehandelt. Die Ergebnisse wirken klar: Werbung im Streaming wird nicht nur stärker wahrgenommen, sondern auch breiter akzeptiert.
Werbung im Streaming wird weiter wachsen
Die Urheber der Studie haben dabei Connected TV (CTV) als Begriff gemeint, da es nicht nur um Streaming-Dienste allein ging. Einige Erkenntnisse am Rande: Gerade die Befragten im Alter von 16 bis 29 Jahren verbringen viel Zeit mit CTV – fast 2,5 Stunden am Tag. Sie nutzen Streaming und Co. bereits länger als das lineare Fernsehprogramm. Parallel ist auch die Anzahl der „Cord Cutter“ im DACH-Raum auf 32 % der Befragten angestiegen. Das sind Menschen, die Fernsehen nicht mehr via Antenne, Kabel oder Satellit empfangen.

Erfreulich für die Werbetreibenden: 55 % der CTV-Nutzer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben angegeben, dass sie Werbung im CTV in Ordnung finden. Gegenüber 2024 entspricht das einem Anstieg um 3 %. Dabei steigt auch die Kaufbereitschaft. 36 % der Befragten geben an, sich an den Inhalt von CTV-Werbung zu erinnern. 34 % informieren sich nach dem Ansehen auch über die gezeigten Produkte – 32 % würden sie kaufen.
Viele Zuschauer empfinden Werbung als „nützlich“
Sind nur wir bei Werbung im Streaming so skeptisch? Blickt man auf die Umfrageergebnisse, scheint es fast so. Denn 47 % der befragten CTV-Nutzer geben an, die Werbung im Streaming beinhalte auch „nützliche Hinweise über neue Produkte“. Immer noch überraschende 40 % sagen, die Werbung sei „sei hilfreich für den Verbraucher“. Das wundert uns doch sehr, denn hilfreiche Werbung haben wir wohl in unserem ganzen Leben noch nie gesehen.
Was die Werbetreibenden auch freuen dürfte: 71 % der befragen Nutzer kostenpflichtiger Angebote gibt an, dass sie Werbung in Streaming-Apps akzeptieren würden, wenn es als Ausgleich kostenlosen Zugriff auf Inhalte geben. Hier hat es gegenüber 2024 einen Sprung um 6 % gegeben.
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Da sage ich nur „Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“.
Ich bezweifle die Objektivität und Seriosität einer Studie, die von einer Firma durchgeführt wird, die selbst ihr Geld mit Werbevermarktung macht. Sie werden wohl kaum eine Studie veröffentlichen, in der stehen wird, dass ihr gesamtes Geschäftsmodell zukünftig so nicht mehr funktionieren wird.
Je nach Fragestellung, kann man die Antworten, die man bei Umfragen bekommen wird, auch stark beeinflussen. Deswegen müsste man sich die Studie mal sehr genau ansehen, mit welchen Fragen genau sie auf welche Personen in welchem Kontext zugegangen sind.
Ich kann aus meinem eigenen Freundes-/Verwandten-Kreis jedenfalls sagen, dass die überwiegende Mehrheit keine Werbeunterbrechungen bei kostenpflichtigen Streaming-Diensten akzeptieren würde.
Ich habe ein einziges Mal einen kostenlosen Film auf Prime Video mit Werbeunterbrechungen angesehen und kann nur sagen, dass ich schon lange keinen so nerviges und schlechtes Filmerlebnis mehr hatte. Das hat den ganzen Film kaputt gemacht.
Bevor ich mir wieder Filme oder Serien mit Werbeunterbrechungen antuen würde, würde ich auf „alternative Quellen“ ausweichen, bei denen es keine Werbung gibt.
Da bin ich zwar bei Dir, aber eines ist auch klar: Sonald durch Werbung der Preis fällt, gibt es eine große Gruppe an Leuten, die darauf anspringt.
Insbesondere in der heutigen Zeit in der es Massenkonsum gibt. Da ist ja auch die Bild- und Tonqualität den meisten egal und dann stört auch Werbung nicht mehr allzu viel, vorallem wenn man vermeintlich was sparen kann.
Vermeintlich deshalb, weil die Leute einfach nicht kapieren, dass sie gar nichts sparen, denn sie zahlen dennoch Abogebühren und oben drauf kommen höhere Einkaufskosten bei Produkten, denn die zusätzliche Werbung muss ja durch die Produktkäufer in Form höherer Preise selbst bezahlt werden.
Es ist sicher so, dass die Toleranz gegenüber Werbung sehr unterschiedlich sein kann.
Ich stimme dir auch zu, dass Werbung nicht generell Nutzer abschreckt, wie man am günstigsten Tarif von Netflix sieht, sondern sogar Nutzer anlocken kann.
Was ich aber betonen wollte ist, dass es bei einer Fragestellung der Akzeptanz immer auch eine Frage ist, wieviel, welche und zu welchem Zeitpunkt man Werbung akzeptiert.
Es macht einen großen Unterschied, ob man zu Beginn / am Ende Werbung eingeblendet oder eine Werbeunterbrechung reingedrückt bekommt, ebenso welche Werbung ausgespielt wird, wie oft das vorkommt und wie lange die dann dauert.
Ich könnte eine Studie mit der Fragestellung machen „Würden Sie eine 10 minütige Werbeunterbrechung alle 15 Minuten akzeptieren, wir zeigen Ihnen dann Werbung für Viagra, Inkontinenz-Produkte und Glücksspiele. Nachts kommt dann noch 0900 Werbung dazu. Dafür kostet ihr Streaming-Dienst nur noch 30% des Abopreises.“
Ich bezweifle stark, dass eine Mehrheit der Leute das gut finden würde, auch wenn es sicher ein paar gibt, denen selbst das nichts ausmachen würde.
Deswegen meinte ich, dass man sich diese Studie und die Fragestellungen genauer ansehen müsste.
Ich war jedenfalls froh die Hochzeit der unverschämten und übermäßigen TV-Werbung, wie sie besonders vor und in den frühen 2000er Jahren existierte (und tlw. noch heute existiert), hinter mir lassen zu können. Und ich würde es auch nicht mehr akzeptieren, wenn die Streaming-Anbieter versuchen würden, an diese Zeiten und Werbe-Modelle anzuknüpfen.
Ich hab zwar eh nix abonniert, aber Werbung würde ich nur vor einem Video von max. 30 Sekunden akzeptieren. Ansonsten kann ich auch gleich lineares TV gucken.
Solange es einen apple+ Tarif gibt, der ohne Werbung ist, ist für uns alles prima 🙂
Die Menschen werden immer dümmer. Für Werbung gucken, auch noch zahlen.
SIe es mal andersherum, die Menschen zahlen durch die Werbung weniger
Eben nicht, denn die Werbung wird in die Produktkosten einkalkuliert. Du zahlst also Abo+höhere Produktkosten dank Werbung. Will nur leider niemand kapieren und merkt ja niemand, da es ja separate Zahlungsvorgönge sind.
Leider müssen sogar diejenigen die Werbung im Rahmen von Produktkäufen zahlen, die gar keine Werbeabos abschließen. Somit sogar Querfinanzierung.
Für das eine zahlt man bewusst weil man es will, für das andere, was in der Werbung angezeigt wird, ist man ja nicht gewungen zu kaufen. Ob das gezeigte Produkt durch Werbekosten dann teurer ist, kannst du doch garnicht wissen, da du keinen Einblick auf die Kosten-Nutzenrechnung des Unternehmens hast.
Sollte man die Werbung nicht mehr abschalten können, verzichte ich auf Streamingdienste, Die Serien die mich interessieren kaufe ich mir dann lieber bei Apple oder Amazon.