NVIDIA hat mit G-Sync Pulsar eine neue Technologie vorgestellt, die das etablierte G-Sync-Ökosystem signifikant erweitert. G-Sync Pulsar kombiniert fortschrittliche Anti-Tearing- und Anti-Blur-Technologien und richtet sich an Gamer, die höchste Ansprüche an visuelle Qualität und Reaktionsfähigkeit stellen.
Was ist G-Sync Pulsar?
G-Sync Pulsar ist eine Weiterentwicklung der bisherigen G-Sync-Technologie und integriert ein vollkommen neues Modul, das speziell für die Anforderungen moderner Gamer entwickelt wurde. Dabei ist es NVIDIA besonders wichtig, dass die Integration von G-Sync Pulsar in moderne Gaming-Hardware keine große Hürde darstellen darf.
Während das herkömmliche G-Sync bereits zerrissene Bilder (Tearing) und Bildstottern (Stuttering) effektiv verhindert, setzt Pulsar auf erweiterte Algorithmen und Hardware-Lösungen, um Bewegungsunschärfe (Motion Blur) zu minimieren und eine noch präzisere Bilddarstellung (z.B. bei HDR – High Dynamic Range-Inhalte) zu gewährleisten.
Ein herausragendes Merkmal ist die Kombination von Anti-Tearing und Anti-Blur in einem einzigen Modul. G-Sync Pulsar bietet zudem optimierte Signalverarbeitung und eine verbesserte Synchronisation zwischen GPU und Monitor, wodurch eine nochmals reduzierte Latenz erreicht wird. Das neue Modul unterstützt Bildwiederholraten von bis zu 360 Hz, was speziell für E-Sport-Enthusiasten und wettbewerbsorientierte Gamer von Vorteil ist.
Von ‚G-Sync‘ über ‚G-Sync Compatible‘ hin zu ‚G-Sync Pulsar‘
Zu Beginn der Einführung von NVIDIA G-Sync war noch ein spezieller Chipsatz erforderlich, um die Vorteile der VRR-Technologie (Variable Refresh Rate) zu realisieren. Dieser Chipsatz war jedoch teuer und wurde von Monitorherstellern nur selten verbaut. 2019 wurde dann „G-Sync Compatible“ eingeführt, wodurch z. B. High-End-Fernseher die Vorteile der Technologie nutzen konnten, ohne dass ein zusätzliches Modul nötig war. Allerdings gingen dabei erweiterte Funktionen von G-Sync verloren.
Mit NVIDIA G-Sync Pulsar kehrt man nun im Wesentlichen zur Hardware-basierten Integration zurück. NVIDIA arbeitet hierfür mit dem Chiphersteller MediaTek zusammen, dessen Hardware bereits in vielen Monitoren und Fernsehern verbaut ist. Durch die Integration von G-Sync Pulsar direkt in den Mediatek-Scaler-Chip lässt sich das volle Potenzial der Technologie ausschöpfen. Ältere Chipsätze lassen sich aber leider nicht mit den Pulsar-Features „nachrüsten“, was auch der Grund dafür ist, dass neue Monitor-Modelle namhafter Hersteller im Rahmen der Pulsar-Vorstellung angekündigt wurden.
Technische Details und neue Funktionen
Die direkte Integration von NVIDIA G-Sync Pulsar in MediaTek Chipsätze führt einige wichtige Neuerungen ein:
- Variable Overdrive: Diese Funktion passt sich dynamisch der Bildwiederholrate an und sorgt für eine optimale Bilddarstellung, egal ob die Framerate schwankt. So wird das Ghosting reduziert, selbst bei schnell wechselnden Szenen.
- Ultra-Low Motion Blur (ULMB): ULMB 2.0 in G-Sync Pulsar bringt eine verbesserte Bewegungsdarstellung, indem es die Hintergrundbeleuchtung in präzisen Intervallen flackern lässt, um Bewegungsunschärfen zu minimieren. Diese Funktion ist besonders für Spiele mit hohen Geschwindigkeiten entscheidend.
- Dynamic Range Enhancements: G-Sync Pulsar unterstützt High Dynamic Range (HDR) mit erhöhter Farbtreue und verbesserten Kontrastwerten, wodurch helle Highlights und tiefe Schatten noch realistischer dargestellt werden.
- NVIDIA Reflex Analyzer: Der NVIDIA Reflex Analyzer ermöglicht es, die Systemlatenz präzise und einfach zu messen, indem er bei kompatiblen Monitoren und Mäusen mit nur einem Klick die Latenzdaten aufzeichnet, ohne dass teure Kameras oder komplizierte Setups erforderlich sind.
- Kompatibilität und Integration: NVIDIA hat bei der Entwicklung eng mit Monitorherstellern wie ASUS, Acer und MSI zusammengearbeitet, um G-Sync Pulsar in deren kommende Premium-Modelle zu integrieren. Die ersten Monitore mit dieser Technologie werden 2024 erwartet.
Dazu gesellen sich bereits etablierte Features unter dem „G-Sync-Bundle“ wie Variable Refresh Rate, 12-bit Color oder Low Latency HDR. Wichtig zu wissen ist, dass Ultra-Low Motion Blur (ULMB 2.0) bereits im vergangenen Jahr von NVIDIA in Zusammenarbeit mit ausgewählten Monitorherstellern vorgestellt wurde. Das Feature funktionierte jedoch nur mit festen Bildwiederholungsraten. Der Vorteil durch die dynamische Anpassung der Bildwiederholungsraten zwischen Monitor und Grafikkarte ging somit verloren (VRR – Variable Refresh Rate). G-Sync Pulsar fügt nun VRR und ULMB 2.0 zusammen, womit auch schwächere PC-Systeme die Vorteile beider Features ausspielen können.
Wie sieht G-Sync Pulsar in Aktion aus? (Video)
Im folgenden Video wurde mit einer Hochgeschwindigkeitskamera, die 1000 FPS aufnimmt, Counter-Strike 2 auf einem 360Hz G-SYNC-Monitor mit aktivierter Pulsar-Technologie sowie mit deaktivierter Pulsar-Technologie aufgezeichnet. Bei einer Wiedergabegeschwindigkeit von 1/24 der normalen Geschwindigkeit wird die deutliche Reduzierung der monitorbedingten Bewegungsunschärfe auf dem G-SYNC Pulsar-Display sofort sichtbar. Dies verbessert die Klarheit, Bildtreue, Zielverfolgung und Zielerfassung erheblich, was die besseren Voraussetzungen für eine höhere Trefferquote und einem insgesamt wettbewerbsfähigeren Spielerlebnis führt. Man muss leider anerkennen, dass das Ergebnis mit aktiviertem G-Sync Pulsar visuell deutlich ansprechender wirkt. In Echtzeit wird sich dieses positive Seherlebnis sicherlich ebenfalls bestätigen lassen.
Gamer im Fokus
Mit G-Sync Pulsar richtet sich NVIDIA an anspruchsvolle Gamer, die keine Kompromisse bei der Bildqualität eingehen möchten. Die neue Technologie stärkt die Position des dedizierten G-Sync-Moduls, das in den vergangenen Jahren durch softwarebasierte Lösungen wie G-Sync Compatible etwas ins Hintertreffen geraten ist. Durch die Einführung von G-Sync Pulsar zielt NVIDIA darauf ab, Enthusiasten und E-Sport-Profis erneut für Monitore mit echten G-Sync-Modulen zu gewinnen.
Gleichzeitig hebt NVIDIA hervor, dass G-Sync Pulsar nicht nur auf Performance ausgelegt ist, sondern auch auf eine umfassende visuelle Qualität. Die Technologie adressiert sowohl kompetitives Gaming als auch immersive Spielerlebnisse mit erweiterten HDR-Funktionen und einer verbesserten Bewegungsdarstellung.
NVIDIAs Zukunftsvision für Gaming-Monitore
Mit G-Sync Pulsar könnte NVIDIA einen neuen Standard für Gaming-Monitore setzen. Während G-Sync Compatible weiterhin eine kosteneffiziente Lösung für den Massenmarkt bleibt, ist G-Sync Pulsar eindeutig auf den High-End-Bereich ausgerichtet. Die Technologie bietet eine Symbiose aus extrem niedriger Latenz, präziser Synchronisation und hoher Bildqualität, die speziell für E-Sport-Titel und immersive AAA-Games entwickelt wurde.
Die Monitore, die ab 2024 auf den Markt kommen sollen, werden voraussichtlich in den oberen Preissegmenten angesiedelt sein, bieten dafür aber die bestmögliche visuelle und technische Performance, die derzeit erhältlich ist. Im Rahmen der detaillierten Publikation von NVIDIA zum Thema G-Sync Pulsar, wurden auch drei Modelle mit 360Hz-Display mit 1.440p in 27 Zoll genannt, die noch in diesem Jahr in den Handel kommen sollen. Dabei handelt es sich um den AOC Agon Pro AG276QSG2, den Acer Predator XB273U F5 und den Asus ROG Swift PG27AQNR. Preise oder bestätigte Releasetermine gibt es für die Premium-Monitore noch nicht.
Die Modelle werden sich aber mit den sehr beliebten OLED-Monitoren messen müssen, die mit ihren extrem schnellen Umschaltzeiten der OLED-Pixel gewisse Nachteile eines LCD-Displays bereits in der Basis ausmerzen.
Folgt G-Sync Pulsar für 4K Fernseher?
Die Antwort lautet ganz klar: vielleicht! Es gibt bisher keinerlei Hinweise zu Bestrebungen, dass NVIDIA G-Sync Pulsar auf absehbare Zeit auf 4K Fernsehern (sowie 8K TVs, Projektoren etc.) zum Einsatz kommt. Der Grund dafür liegt sicherlich daran, dass die Geräte keinen speziellen Scaler-Chip von MediaTek besitzen, jedoch sehr oft mit einem SoC (System-on-a-Chip) von MediaTek ausgestattet sind, welches für Smart-TVs optimiert wurde. In diesem SoC, welches erst vor wenigen Jahren mit den Pentonic-Prozessoren auf ein neues Niveau gebracht wurde, ist das Feature G-Sync Pulsar eben nicht berücksichtigt worden. Bedeutet, MediaTek, TV-Hersteller und NVIDIA müssten hier wohl in die Diskussion gehen, ob das Feature auch auf TV-Geräten einen Sinn ergibt.
Zu unterschätzen wäre die Integration von NVIDIA G-Sync Pulsar auf smarten TV-System sicherlich nicht, werden viele Fernseher sicherlich für Gaming genutzt. Mittlerweile unterstützen TV-Geräte bereits Bildwiederholungsraten von 120Hz, 240Hz und sogar 264Hz. Wir sind gespannt, ob das Feature zu einem späteren Zeitpunkt in einem 4K Fernseher zum Einsatz kommt, wünschenswert ist es auf jeden Fall.
Zusammenfassung:
Nachfolgend findet ihr noch einmal die Zusammenfassung des obigen Textes, damit ihr euch die wichtigsten Informationen gut merken könnt:
- Erweiterte G-Sync-Technologie: G-Sync Pulsar kombiniert Anti-Tearing und Anti-Blur-Technologien und richtet sich an Gamer mit höchsten Ansprüchen an visuelle Qualität und Reaktionsfähigkeit.
- Technische Neuerungen: G-Sync Pulsar bietet Funktionen wie Variable Overdrive, Ultra-Low Motion Blur 2.0, Dynamic Range Enhancements und eine optimierte Synchronisation zwischen GPU und Monitor.
- Hardware-basierte Integration: NVIDIA setzt auf eine Kooperation mit MediaTek, wodurch G-Sync Pulsar direkt in deren Scaler-Chips integriert wird, was eine verbesserte Leistung und Bildqualität ermöglicht.
- E-Sport- und High-End-Fokus: Die Technologie ist auf Monitore mit hohen Bildwiederholraten (bis zu 360 Hz) ausgelegt und zielt auf Enthusiasten sowie E-Sport-Profis, die keine Kompromisse bei der Performance eingehen möchten.
- Zukunftsaussichten: Die ersten Monitore mit G-Sync Pulsar erscheinen 2024, wobei mögliche Erweiterungen auf 4K-Fernseher noch ungewiss sind.