Warner verliert die Lust am Home Entertainment und entlässt Mitarbeiter

WarnerMedia, auch verantwortlich als Mutterkonzern für die Film- und Serienveröffentlichungen von Warner Bros., dampft seine Mitarbeiterschaft ein. Dabei wird auch das gesunkene Interesse an Home Entertainment deutlich.

So hatten wir da bereits darüber berichtet, dass Warner und Universal ohnehin ihre Abteilungen für Home Entertainment zusammenlegen. In Europa wird fortan Universal die Veröffentlichungen von Warner betreuen. Dabei geht es  natürlich vorwiegend um Kosteneinsparungen. Das Interesse der Filmstudios an physischen Veröffentlichungen ist in den letzten Jahren erheblich gesunken, da man deutlich mehr Potential in Streaming sieht.

Nicht nur kann Streaming, vorausgesetzt es wird ein eigenes Portal betrieben (im Falle von Warner ist das HBO Max), einen direkteren Draht zu Kunden aufbauen – ohne Mittelsmann, der Einnahmen abzwackt – auch werden wertvolle Nutzerdaten gesammelt und die Kontrolle über die eigenen Inhalte ist größer. Disney hat Ultra HD Blu-rays, zumindest im Bezug auf Katalogtitel, deswegen bereits weitgehend den Rücke gekehrt – da nutzt auch ein kleines Lippenbekenntnis nichts.

Warner Media hat nun mit einer größer angelegten Umstrukturierung begonnen, auch um die Auswirkungen der Corona-Krise abzufedern. Etwa wird auch DC reformiert und man will viele monatliche Comichefte einstellen und baut die Führungsetage um. Das gilt auch für den Mutterkonzern. Denn zudem verabschieden sich bei Warner Jeffrey R. Schlesinger (President, Warner Bros. Worldwide Television Distribution), Ron Sanders (President, Worldwide Theatrical Distribution & Home Entertainment und EVP, International Business Operations) sowie Kim Williams (EVP und Chief Financial Officer, Warner Bros. Entertainment).

Warner Bros Home Entertainment schrumpft zusammen

Warner war in den letzten Jahren noch eines der wenigen Studios, die auch viele Katalogtitel auf Ultra HD Blu-ray veröffentlicht haben und auch bei Blu-ray-Umsetzungen viele ältere Titel auflegen. Es ist nicht schwer zu erraten, dass aufgrund der Stellenstreichungen und der Zusammenlegung mit Universals Home-Entertainment-Sparte von geringeren Ressourcen auszugehen ist.

Der Chief Financial Officer (CFO) von AT&T, welche WarnerMedia besitzen, John Stephens, erklärte, dass man WarnerMedia lediglich für die Zukunft absichern wolle und deswegen neu strukturieren und manches entschlacken müsse. Parallel betonte Stephens: „Die größte Sache, die interessanteste Sache, ist für uns in Zukunft HBO Max“. Da kann man sich ausrechnen, was das auf lange Sicht für die Aufmerksamkeit bedeutet, die man physischen Veröffentlichungen noch zukommen lassen wird.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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13 Kommentare
  1. Solange kein Dolby Atmos Ton Standart wird bleibt die UHD Blu Ray. Netflix, die von Video Projektoren noch nie was gehört hat, lässt nur zertifiziert Geräte zu um Atmos zu hören. ICH HABE KEINEN FERNSEHER. Disney machte Werbung mit Atmos, war ein reinfall, habe ich abbestellt. Es kommt nicht nur aufs Bild an auch der Ton muss passen. Am Schluss wird es einen Streaming Dienst geben der alle Serien und Filme und Dokus mit deutschen Atmos Ton und in UHD HDR anbietet. Das ganze dann für 30€ im Monat.

    • Dieser Streamingdienst wäre ja ein Traum, jedoch glaube ich nicht, dass die Filmstudios sich hier zusammenraufen. Den meisten Nutzern reicht Prime Video, Netflix und/oder Disney+. Man muss bedenken, die Leute, die eine richtig gute Dolby Atmos Anlage haben, die kann man wohl (prozentual) an einer Hand abzählen.

  2. Alles auf Streaming was? Physische Datenträger weg, Comics weg… Schade. Qualitativ bleibt da ordentlich was auf der Strecke. Selbst ein Top codierter 4k Film über Streaming hat fürchterliche Farb- und Helligkeitsverläufe mangels BitRate gegenüber einer 4k UHD. Die fetten Jahre für uns echte Heimkino-Enthusiasten scheinen nicht nur vorbei, sondern auch unwiederbringlich verloren.

    • Besser geht natürlich immer. Selbst auf so mancher Disc. Aber „fürchterlich“ ist doch eine totale Übertreibung. Bei so manchem Schlechtreden der Qualität von Streaming, frage ich mich eher was für eine Hardware oder Internetleitung hier zum Abruf verwendet wird…

      • Das frag ich mich auch,so schlecht ist streaming nicht,das einzige was fehlt sind die Master Tonspuren von dolby und dts,desweiteren vermisse ich Tonspuren mit 7 kanälen

        • Die Streamingqualität ist weit entfernt von „schlecht“. Im Gegenteil! Sehr oft sind Unterschiede gar nicht mehr zu erkennen. Voraussetzung sind natürlich entsprechende Hardware und Internetleitung. Wenn Apple TV+ 4K mit bis zu 50+ MBit/s streamt, kommt man mit der Mindestanforderung von 25 MBit/s für 4K natürlich nicht sonderlich weit …

          Dolby Atmos, 7.1, alles bei iTunes verfügbar. Oft aber nur für den O-Ton, aber das reicht mir auch vollkommen aus.

        • Auf einer >= 120″-Leinwand ist Streaming (bis auf wenige Ausnahmen) im Vergleich zu einer UHD schlecht und das hat auch nichts mit irgendwelchen Leistungsprobleme zu tun. Auf einem 55/65TV mit Sitzabstand 3-4 Meter gebe ich Dir aber Recht: Hier muss man schon bewusst drauf achten.

    • Mich stört halt am meisten, dass es keine TV-Hardware gibt, worüber man die Filme der Kauf-Streaming-Dienste dann weiterhin offline von Festplatte schauen könnte.

  3. Ohjemene…

    Ich bin mal gespannt wann die Streaming Blase platzt, bei so vielen Angeboten. Solange die Filme nach der UHD noch bei iTunes und co angeboten werden, muss man wenigstens nichts zig Studio Streaming Dienste abonnieren.

  4. Wenn das so ist, hoffe ich, dass HBO Max konsequenterweise auch nach Europa kommt. Warners Home Video Angebot ist hier sowieso schon schlechter als in den USA. Z. B. scheint es nirgendwo on Europa eine Hit-Serie wie Lucifer auf Blu-ray zu geben.

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