Bitkom hat eine Studie durchgeführt und bestätigt den Trend hin zum Videostreaming: Jeder zweite, deutsche Internetnutzer beanspruche kostenpflichtige Angebote wie Netflix.
Bitkom ist ein Branchenverband und hat 1.004 Personen ab 16 Jahren, darunter 824 Internetnutzer, telefonisch befragt. Das Ergebnis: Mehr als jeder zweite Internetnutzer (53 % ) schaue laut der Umfrage Filme und Serien über kostenpflichtige Anbieter wie Disney+ Netflix, Amazon Prime Video, Sky Ticket oder Apple TV+. 2019 lag dieser Wert noch bei 42 %, ist also 2020 deutlich gestiegen. Die Urheber der Studie glauben, dass dafür auch die Corona-Krise verantwortlich sein dürfte. Aber auch neue Plattformen wie Apple TV+ oder natürlich Disney+ tragen ihren Teil dazu bei, dass Streaming immer größere Teile der Bevölkerung abholt.
Allerdings geben die Nutzer auch immer noch gerne Geld für Einmalinhalte aus, also z. B. zum Ausleihen von Filmen – hier sind es 67 %. 65 % schließen Abonnements ab. Die Höhe der monatlichen Ausgaben fällt jedoch unterschiedlich aus. So zahlen die Befragten im Durchschnitt 9 Euro pro Monat für das einmalige Abrufen von Filmen und Serien und 17 Euro für Abonnements. Auch wenn es die Betreiber nicht gerne sehen, so scheint hier das Account-Sharing eine erhebliche Rolle zu spielen.
Das Teilen des eigenen Kontos ist innerhalb eines Haushalts erlaubt, viele Nutzer nutzen die Möglichkeit aber auch mit Freunden oder Bekannten. Aktuell wird dies noch stillschweigend geduldet. So geben sieben von zehn Abonnenten (69 %) an, dass sie sich die Ausgaben für eines ihrer Abonnements mit anderen Nutzern teilen. Nur wiederm drei von zehn der Abonnenten (28 %) zahlen und nutzen ihre gebuchten Dienste vollkommen alleine. Und 17 % nutzen ein Abonnement zusammen mit anderen, müssen sich aber nicht an den Kosten beteiligen.
Besonders jüngere Nutzer tendieren zum Streaming
Für Kinder und Jugendliche werden optische Datenträger immer mehr zum Fremdwort, kein Wunder also, dass sie besonders intensiv Streaming verwenden – dies trifft auf 63 % der 16- bis 29-jährigen Internetnutzer zu. Unter den 30- bis 49-jährigen sind es dann wiederum 55 %. Bei den 50- bis 64-jährigen sind es 51 % und bei der Generation 65+ sprechen wir von nur noch 32 %. Klar ist, dass kostenpflichtige Streaming-Angebote in der Masse angekommen sind und sich speziell für Jugendliche und junge Erwachsene längst zur Normalität entwickelt haben.
Zur Methodik erklärt die Bitkom dabei, dass die Fragestellungen an die Nutzer lauteten: „Nutzen Sie kostenpflichtige Video-Streaming-Dienste?“, „Wie viel geben Sie im Monat durchschnittlich für Ihre kostenpflichtigen Video-Streaming-Abonnements bzw. Ihr -Abonnement aus?“ und „Welche der folgenden Aussagen trifft auf die Nutzung und Bezahlung Ihres bzw. Ihrer kostenpflichtigen Video-Streaming-Abonnements zu?“
Wen wundert’s? Ich kann das absolut nachvollziehen. Schießlich streame ich auch relativ viel.
Mich besorgt nur, dass das gerade bei Serien auf Kosten der physischen Medien geht. Streamen Können ist eben nicht dasselbe, wie ein Exemplar von etwas zu Besitzen.