Die Visual Effects (VFX) Crews bei Marvel Studios haben sich dazu entschieden, sich gewerkschaftlich zu organisieren und der International Alliance of Theatrical Stage Employees (IATSE) anzuschließen. Diese Entscheidung markiert einen historischen Meilenstein für die VFX-Industrie.
- Historischer Schritt für VFX-Industrie: Marvel Studios‘ VFX-Crews schließen sich der Gewerkschaft IATSE an. Ein bedeutender Meilenstein für Anerkennung und Rechte der VFX-Professionals.
- Herausforderungen und Veränderungen: Lange Arbeitszeiten, unbezahlte Überstunden, gestiegene Nachfrage. Vereinigung signalisiert Wunsch nach faireren Bedingungen und angemessener Bezahlung.
- Teil einer größeren Bewegung: VFX-Crews‘ Gewerkschaftsbildung bei Marvel ist Teil einer branchenweiten Solidaritätswelle. Hoffnung auf positive Veränderungen und verbesserte VFX-Qualität.
Historische Vereinigung in der VFX-Branche
Ein Großteil der über 50-köpfigen Crew von Marvel hat ihre Zustimmung zur Gewerkschaftsbildung gegeben, indem sie Autorisierungskarten unterzeichnet haben. Diese Entwicklung ist wegweisend, da die VFX-Professionals bisher kaum gewerkschaftlich organisiert waren. Im Gegensatz zu Positionen wie Produktionsdesignern, Kameraleuten, Tonmeistern und anderen, die traditionell von IATSE vertreten wurden, blieben die VFX-Teams bisher außen vor.
VFX als integraler Bestandteil der Filmproduktion
Die Mitarbeiter im Bereich VFX spielen eine zentrale Rolle in der heutigen Filmindustrie. Sie verwandeln Visionen in beeindruckende Realität und verleihen Filmen und Serien visuelle Brillanz. Trotzdem wurden VFX-Teams oft mit schwierigen Arbeitsbedingungen konfrontiert. Lange Arbeitszeiten, unbezahlte Überstunden und Ungleichheit bei der Bezahlung sind leider keine Seltenheit. Und das, obwohl die Relevanz für Spezialeffekte (VFX) und deren Teilbereich CGI (Computer Generated Imagery) extrem gewachsen ist.
Ein Schritt im Rahmen einer breiteren Bewegung
Die Entscheidung der VFX-Künstler, sich zu organisieren, erfolgt inmitten einer breiteren Welle von Gewerkschaftsaktivitäten in dieser Sommersaison. Schriftsteller und Schauspieler setzen sich bei historischen Doppelstreiks für ihre Rechte ein. Diese Solidaritätsbekundungen sollen alte Barrieren in der Unterhaltungsindustrie aufbrechen und verdeutlichen, dass die Arbeitnehmer zusammenstehen, um ihre Rechte zu verteidigen.
Matthew D. Loeb, der internationale Präsident von IATSE, betonte die Bedeutung dieses Schrittes: „Wir erleben eine beispiellose Welle der Solidarität, die alte Grenzen in der Branche durchbricht und zeigt, dass wir alle gemeinsam kämpfen. Das passiert nicht im luftleeren Raum. Unterhaltungsarbeiter setzen sich überall für die Rechte ihrer Kollegen ein. Ich beglückwünsche diese Arbeiter zu diesem wichtigen Schritt und zur Nutzung ihrer gemeinsamen Stimme.“
Mitarbeiter und Fans haben schlechte CGI-Effekte satt
Die Entscheidung der VFX-Teams bei Marvel kommt zu einer Zeit, in der sowohl Lob als auch Kritik die Branche begleiten. Während die visuellen Effekte von Projekten wie „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“, „Thor: Love and Thunder“, „She-Hulk: Attorney at Law“ und „Secret Invasion“ Aufmerksamkeit erregen, haben Künstler gleichzeitig auf schlechte Arbeitsbedingungen bei Marvel-Projekten hingewiesen.
Arbeiter beklagen in verschiedenen Medienberichten die fordernden Postproduktionszeitpläne des Studios. Die Bedenken reichen von übermäßiger Überstundenarbeit bis hin zu chronischem Personalmangel und der Unfähigkeit, aufgrund ständig wechselnder Fristen qualitativ hochwertige Arbeit abzuliefern. Kurzum: Mehr Arbeit, weniger Zeit, weniger Arbeitskräfte.
Arbeit im VFX-Sektor: Wie am Laufband oder Mc Donalds
Mark Patch, ein VFX-Organisator der Gewerkschaft IATSE, hat über die Notwendigkeit der Gewerkschaftsbildung gesprochen und betont, dass diese Arbeiter lediglich „darum bitten, denselben Deal wie die Menschen zu bekommen, die neben uns arbeiten, und Zugang zu Gesundheitsversorgung und einer Pensionskasse sowie den grundlegenden Arbeitsschutz zu erhalten – wir sind der Meinung, dass dies eine der vernünftigsten Forderungen ist, die je gestellt wurden.“
Ein Teil des Problems, dem die Branche in den vergangenen Jahren gegenüberstand, ist der Anstieg der Nachfrage nach VFX-Arbeiten. Die Phase 4 von Marvel Studios enthielt mehr Stunden Filmmaterial und TV-Programmierung als die vorherigen drei Phasen zusammen, was bedeutet, dass mehr Arbeit anfällt, als die VFX-Branche ohne den Einsatz ungesunder Arbeitspraktiken wie unbezahlte Überstunden und übermäßige Arbeitsbelastung bewältigen kann.
In einem Beitrag auf IGN äußert sich auch Gabrielle Levesque, eine andere VFX-Künstlerin, die für Disney gearbeitet hat: „Es fühlt sich definitiv mehr wie ein Fließband an als früher, wo jedem Projekt seine eigene Überlegung und Zeit gewidmet wurden… Es wird wirklich zu so etwas wie dem McDonald’s der Inhalte.“
Die Zukunft der VFX-Industrie
Die Entscheidung der VFX-Profis bei Marvel, sich zu organisieren, ist ein Wendepunkt für die Branche. Sie signalisiert, dass diejenigen, die hinter den Kulissen arbeiten, ihre Stimme erheben und für ihre Rechte eintreten können. Die Hoffnung ist, dass dieser Schritt zu faireren Arbeitsbedingungen, angemessener Bezahlung und einer nachhaltigen Zukunft für die VFX-Abteilung führen wird.
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Dass nur Masse auf Dauer nicht funktioniert hat Disney ja in letzter Zeit schmerzlich erfahren müssen und auch schon teilweise reagiert….:hoffen wir mal, dass die Qualität (in jeder Hinsicht nicht nur vfx) wieder steigt.
Das der Kram wie am Fließband produziert wird, merkt man besonders bei den Serien: Obi-Wan war effektemäßig z.T. richtig schlecht und auch die Star Trek-Serien sehen oft nicht gut aus. Ansonsten wünsche ich den Leuten viel Erfolg, die Probleme sind allerdings seit Jahren bekannt, spätestens seit der Oscarverleihung vor ein paar Jahren, als ein Effektechef sich beschweren wollte und von „Der Weiße Hai“-Musik mundtot gemacht wurde.
„Es fühlt sich definitiv mehr wie ein Fließband an“: Marvel-Filme sind Fließbandarbeit bzw. ein Großteil dessen, was ins Kino kommt ist vom Fließband. Nicht umsonst trägt gefühlt jeder Film hinter dem Filmtitel eine Nummer.
Und das wird noch schlimmer, denn von Generation zu Generation hat die maximal mögliche Aufmerksamkeitsspanne abgenommen und mit Diensten wie TikTok, Shorts&Co. werden Generationen herangezogen, die immer schneller neuen Content benötigen. Erst kommt Masse und dahinter gaaaanz lange nichts auf der Prio-Liste.
Kaum ein Film ist noch so ehrlich und trägt eine Nummer.
Stattdessen werden recht beliebige Zusatztitel hinten dran gehängt, sodass der Zuschauer nach 6 Fortsetzungen kaum noch in der Lage ist zu sagen, was jetzt die Reihenfolge genau ist.