VESA ClearMR: Neue Zertifizierung für Displays berücksichtigt die Bewegungsschärfe

Die VESA hat ein neues Zertifizierungsprogramm vorgestellt: ClearMR. Hier will man die Bewegungsschärfe von Bildschirmen bemessen.

Zertifizieren will man dabei sowohl LCDs als auch OLEDs aus den Segmenten der Fernsehgeräte, Monitore und Embedded Displays – also auch Notebooks, All-in-One-PCs und Tablets. Man will dabei nach standardisierten Verfahren Bildschirme hinsichtlich ihrer Bewegungsschärfe bzw. des Motion Blurs bewerten. Kunden sollen schnell erkennen, wie scharf die jeweiligen Bildschirme ihre Inhalte bei schnellen Bewegungen darstellen.

Dafür gibt man Werte an, die das Verhältnis von scharfen zu verschwommenen Pixeln widerspiegeln. CMR soll dabei andere Methoden wie Motion Picture Response Time (MPRT) ersetzen, welche die VESA für ungenau hält. Hersteller, die ihre Geräte spezifizieren lassen, dürfen sich dann natürlich mit den entsprechenden Logos schmücken – so wie beispielsweise auch bei DisplayHDR.

CMR soll das Verhältnis von scharfen zu verschwommenen Pixeln darstellen.
CMR soll das Verhältnis von scharfen zu verschwommenen Pixeln darstellen.

Laut der VESA sei ClearMR MPRT überlegen, da letzteres nicht die Nebeneffekte von Bildverbesserungstechniken berücksichtige, welche die Darstellungsqualität durch Artefakte und Verzerrungen verschlechtern können. Dabei ist die niedrigste Stufe ClearMR 3000 und die höchste liegt bei ClearMR 9000 – hier werden quasi fast alle Pixel scharf dargestellt. Allerdings empfinden wir die Auflistung der VESA und die Erklärungen dazu eher als verwirrend, denn als unterstützend. Der Laie dürfte da kaum durchblicken.

VESA ClearMR: Samsung Display begrüßt die neue Zertifizierung

So erklärt die VESA, im Falle von ClearMR 7000 etwa gebe es eine Bandbreite von 65- bis 75-mal mehr scharfe als unscharfe Pixel (6500 bis 7500 %). Dies klingt unserer Ansicht nach für den Laien immer noch sehr abstrakt und ist schwer direkt vorstellbar. Samsung Display hat sich jedenfalls schon als Partner zu erkennen gegeben und wolle seine neuesten OLED-Displays zertifizieren lassen. LG wiederum will VES ClearMR für seine Gaming-Monitore der Reihe UltraGear (48GQ900, 32GQ850 und 27GP850) nutzen.

Einschränkung: Die Tests für VESA ClearMR erfolgen aktuell nur in SDR. In Zukunft will man auch HDR-Tests durchführen. Sicherlich werden bald die ersten Produkte mit ClearMR beworben. Erkennt ihr hier eine erhöhte Transparenz oder vielmehr ein Logo mehr, das dem Laien wenig bis gar nichts sagen wird?

QuelleVESA
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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