Das Update-Wirrwarr um die Sony TV-Modelle 2021 geht weiter. Mit der neusten Firmware erhalten ausgewählte TV-Geräte die „Perfekt für PS5“-Features (ALLM und HGiG), aber nur ein Modell VRR.
Die versprochenen „Perfekt für PS5“-Features, die im Oktober 2021 angekündigt wurden, erreichen jetzt Sonys TV-Modelle aus 2021. Die Firmware-Version v6.4284 schaltet den „Auto Genre Picture Mode“ und „Auto HDR Tone Mapping“ für den A90J (OLED), A80J (OLED), Z9J (8K), X95J, X90J, X85J und X80J frei. Hinter den beiden Features versteckt sich unseres Wissens das HDMI-Feature ALLM (Auto Low Latency Mode) sowie optimiertes HDR-Gaming, welches etwas an die Vorgaben der HGiG (HDR Gaming Interest Group) erinnert. Beides Features, die es nicht nur, wie von Sony beworben, für oben genannte „Perfect for PlayStation 5“-TVs gibt.
ALLM, VRR und HGiG für 2021 Sony TVs
Zusätzlich schaltet das Update v6.4284 das HDMI 2.1 Feature VRR (Variable Refresh Rate) auf dem Sony X85J (X84J & X83J) frei. Wieso nur das Einstiegsmodell ohne BRAVIA XR-Prozessor mit VRR versorgt wird, lässt sich nicht wirklich erklären. Vielleicht möchte Sony die Funktion erst einmal an einer TV-Serie aus 2021 austesten, bevor diese auf die hochwertigen Modellreihen mit BRAVIA XR-Prozessor ausgerollt wird. Wenigstens müssen Nutzer nicht über ein Jahr warten, wie Besitzer eines XH90, der erst im letzten Monat sein versprochenes VRR-Update erhielt.
„Auto HDR Tone Mapping“ kann noch nicht überzeugen
Wer im Besitz eines Sony 4K Fernsehers aus 2021 ist und zudem eine PlayStation 5 sein Eigen nennt, muss nicht mehr manuell in den Gaming-Modus schalten und bekommt unterstützte HDR-Games in „verbesserter“ Qualität präsentiert. Das „Auto HDR Tone Mapping“ erkennt, welcher Sony Fernseher angeschlossen ist und passt entsprechend die Tone Mapping-Kurve des Videostreams an. Laut ersten Tests führt das Feature jedoch eher zu einer „Verschlimmbesserung“. Bei einem Sony OLED TV wurde der Wert für MaxFFTML z.B. auf rund 2.400 nits gesetzt, obwohl die maximale Helligkeitsdarstellung bei diesem Gerät bei um die 780 nits liegt. Kein Wunder, dass die Darstellung zu hell und kontrastarm wirkt. Zudem gehen Details in Spitzenlichtern (z.B. Wolken im Himmel) verloren. Es ist fast schon lächerlich, dass Sony dieses speziell für seine TV-Geräte ausgelegte Feature im eigenen Testcenter nicht korrekt einstellen konnte.
360 Spatial Sound Personalizer
Mit der jüngsten Firmware hält ein weiteres Feature im Sony 2021-Lineup (außer X80J und X85J) Einzug. Der 360 Spatial Sound Personalizer optimiert die dreidimensionale Klangdarstellung auf kompatiblen Lautsprechern. Derzeit wird diese Funktion jedoch nur von den neuen Sony SRS-NS7 Nackenbügel-Lautsprecher unterstützt.
Die neue Firmware erhaltet ihr wie gewohnt automatisch über die Update-Funktion eures Sony Smart-TVs (sofern aktiviert), oder ihr stoßt die Installation manuell über das Menü an. Wer überhaupt nicht warten möchte, kann die Datei auch über die Support-Seite von Sony herunterladen und mittels USB-Stick installieren:
- Sony Firmware v6.4284 herunterladen
- VRR – Variable Refresh Rate (X85J, X86J, X89J)
- Features for PlayStation®5 (ALLM & HGiG für alle 2021-Modelle)
- 360 Spatial Sound Personalizer für A80J, A83J, A84J, A90J, X90J, X92J, X93J, X94J, X95J, Z9J
Was für ein irrsinniger Prozess…
Aber wenn es so weiter geht müsste als nächstes die PS5 mit VRR dran sein.
Hoffentlich? Vielleicht? Eventuell? 🙂
Möglich, aber ich denke, erst nachdem alle 2021-Modelle mit VRR ausgestattet wurden. Und am Ende reden wir immer noch von Sony Interactive Entertainment. Da drehen sich die Zahnräder etwas langsamer, so hat es den Anschein. Das versprochene 8K-Feature kommt sicher erst 2029, wenn die PS6 erscheint
HGiG ist meines Wissens nicht mit an Board. Ich hatte das Anfang Oktober auch bei FlatpanelsHD gelesen, aber dort war HGiG ja nur als Vermutung hinter dem Auto-HDR Feature angenommen worden. Das trifft aber ja nicht zu, wie man im HDTVTest-Video sieht, was du verlinkt hattest. Oder weißt du mehr als ich, worauf Vincent auch noch keinen Bezug genommen hatte?
Ich habe hier nochmals umformuliert. Für die Verständlichkeit ist der Begriff HGiG (obwohl damit auch viele noch nichts anfangen können) jedoch etwas besser. Ich werde vielleicht noch einen Beitrag speziell zu diesem Thema verfassen.
Super Sache, bitte auch den Stand der Dinge bei den anderen TV Herstellern Wenn du dich da nur auf Sony beziehen würdest, dann wäre das ganze recht kurz, *hust hust*
Ich verstehe die Problematik der Verständlichkeit, aber HGiG ist im Endeffekt ja dennoch falsch. HGiG würde das tun, was wirklich sinnvoll wäre und bei den TVs für einen Hard-Clip bei der maximalen Leuchtkraft des Panels setzen und bis dorthin linear die Quelle tracken. Das hat Sony leider nicht gemacht. Stattdessen senden die TVs jetzt Metadaten an die Konsole, die dann die Kalibrierung ersetzen sollen. Da es aber den Hard-Clip in den Tone Mapping Optionen der TVs nach wie vor nicht gibt, sondern das Verfahren weiterhin dynamisch läuft, konnte Sony auch schwieriger einen richtigen Wert ermitteln und vermutlich haben sie es deshalb verhauen. Wie Vincent sagt: das ist so vielmehr ein Rückschritt als ein Fortschritt und mit sowas wie HGiG auf den LGs oder der normale Hard-Clip auf Panasonics mit den richtigen Einstellungen der Konsole ist viel genauer.
Sony macht das ja , bloß halt werden Wunschwerte und keine Realwerte für die Clips genutzt, deshlab kommt da Grütze raus
https://www.4kfilme.de/ps5-sony-tv-verschlechtern-bildqualitaet-hdr-spiele/
„Ich verstehe die Problematik der Verständlichkeit, aber HGiG ist im Endeffekt ja dennoch falsch. “
HGiG ist nicht falsch. Es gibt verschiedene Arten und Weisen der HGiG Umsetzung. Einfach mal auf HGiG.org nachlesen.
Die einfachste Variante ist die, die bspw. LG nutzt: Hard Clip und der User muss dann eben manuell konfigurieren. Das klappt auch wunderbar.
Es gibt aber eben auch die Möglichkeit, dass sich die Konsole diese Infos über eine Datenbank saugt und der Nutzer dann gar nichts mehr machen muss. Richtig implementiert, ist das Tone Mapping am TV dann trotzdem aus. Auch mittels EDID geht das Abgreifen der Daten. Das müsste auch das Verfahren sein, welches Sony in diesem Fall nutzt.
Mit (Dynamischen) Metadaten/Dynamischem Tone Mapping etc. hat das Ganze übrigens nichts zu tun. Sonst könnte man das Problem auch nicht nachträglich nicht so fixen, wie es Vincent Teoh bspw. vormacht. Wie downer einfach schon sagte, werden hier einfach falsche Werte kommuniziert und fertig. Das ist also so, als würde irgendjemand die manuelle HDR Kalibrierung verkacken.