Steven Spielbergs Klassiker „Unheimliche Begegnung der Dritten Art“ erscheint zum 40. Jubiläum in einem 3 Disc-Box Set als „Ultimate Edition“ inkl. 4K Blu-ray. Wir haben uns das 4K Remaster angesehen und sagen euch, ob sich diese Edition wirklich lohnt!
- Richard Dreyfuss, Teri Garr, Melinda Dillon (Schauspieler)
- Steven Spielberg (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Inhalt (80%)
Zwei Jahre nach Der weiße Hai inszenierte Steven Spielberg seine Version einer Landung Außerirdischer auf der Erde. Vielen Kritikern war Die unheimliche Begegnung der dritten Art damals zu harmlos und auch ein bisschen zäh. Ja, vielleicht sogar etwas zu esoterisch-träumerisch. Aber sei’s drum: Heute ist sein früher Sci-Fi-Film ebenso Kult wie viele seiner anderen Werke. Damals ohnehin mit sensationellen Spezialeffekten ausgestattet, wirken die blinkenden Raumschiff-Lichter heute zwar etwas niedlich, doch irgendwie kann man sich dem Flair des 40 Jahre alten Films dennoch nicht entziehen.
Wie viel dem Regisseur an seinem Werk lag, lässt sich daran ablesen, dass er den Film 1980 mit Erweiterungen auf der einen und Straffungen auf der anderen Seite erneut ins Kino brachte und dafür neue Szenen drehen ließ. Allerdings war Spielberg nie damit glücklich, dass er im Finale auch das Innere des Raumschiffs darstellte. Ergo schob er dann 1997 erneut eine abgeänderte Fassung unter dem Titel „Director’s Cut“ hinterher, mit der er dann endlich zufrieden war. 2007 gab’s dann die 30th Anniversary Edition. Dafür saß der Meister höchstpersönlich daneben, als man das Material für die Blu-ray neu abtastete und gleich alle drei Filmversionen im Seemless-Branching-Verfahren auf den BDs ablegte. Nun, zehn Jahre später, gibt’s die 40th Anniversary Edition inklusive einer zeitgemäßen UHD. Erschienen ist sie in zwei Varianten. Zum einen ist da die umfassende Ultimate Edition, in der neben der Ultra HD auch die Blu-ray mit allen Filmvarianten sowie die Bonus-BD mit dem umfangreichen Bonusmaterial enthalten ist. Dazu gibt’s ein fettes Booklet und eine Box, die auf Knopfdruck beleuchtet ist. Die Single-Disk-Fassung enthält ausschließlich die UHD. Technisch hat man für die UHD vom original Filmmaterial neu abgetastet und sie damit fit für die höhere Auflösung gemacht. Natürlich integrierte man auch auf der UHD alle drei Fassungen und kann so zwischen der 1977er Kinoversion, der 1980er Special Edition und dem 1997er Director’s Cut wählen.
Bildqualität (65%)
Die unheimliche Begegnung der dritten Art wurde seinerzeit natürlich auf analogem 35mm-Filmmaterial aufgenommen. Einige Aufnahmen wurden allerdings auch in 70mm realisiert. Von diesem Material wurde dann ein 4K-Scan vorgenommen, der per 4K-Digital-Intermediate finalisiert wurde. Entsprechend hat man aus dem analogen Film das Maximum an Qualität herausgeholt. Jetzt sollte man im Auge behalten, dass der Film tatsächlich 40 Jahre alt ist und Steven Spielberg von jeher ein großer Fan des groben Filmkorns ist. Um das alles rauszufiltern, hätte man drastisch eingreifen und den Look komplett verändern müssen. Das hat man nicht getan und so die Original-Bildsprache weitestgehend erhalten – und damit auch das Korn.
Dazu bleiben Schwankungen erhalten, die aus dem Quellmaterial resultieren und nichts mit der Kodierung der UHD zu tun haben. So sind einige Außenaufnahmen bisweilen beispielsweise softer als andere. Dafür sieht man gerade während der Close-ups eine deutlich bessere Auflösung und Kantenschärfe, kann mehr Details auf Gesichtern und auch auf den Computer-Konsolen ausmachen. Beim Kontrastumfang sorgt die Integration von HDR10 für mehr Punch. Und das lässt sich gerade während der gut ausgeleuchteten Tages-Szenen hervorragend erkennen. So ist der Beginn von Kapitel fünf wirklich herausragend kräftig und zeigt ebenso starke Farben wie kräftige Schwarztöne. In vielen Situationen bleibt die UHD dabei im Rahmen dessen, was noch gut aussieht und übertreibt es nicht. Nur ab und an sorgt der erweiterte Farbraum für arg „fette“ Rot-Töne, die dann schon mal derart krass aussehen, dass man versucht ist, die Farbregelung ein wenig zu reduzieren (24’47).
Soundqualität (55%)
Beim Sound muss man als Käufer der UHD von Die unheimliche Begegnung der dritten Art leider mal wieder Abstriche machen. Die 2007er Blu-ray hatte neben zwei Dolby-True-HD-Spuren für Deutsch und Englisch auch eine deutsche dts-HD-Master-Fassung in 5.1. Die der Ultimate Edition beigefügten Blu-rays enthalten immerhin noch jeweils eine dts-HD-MA-Spur für beide Sprachen. Auf der UHD ist davon leider nur noch die englische übrig geblieben, während die hiesige Version mit schnödem Dolby Digital auskommen muss. Allerdings, so ehrlich darf man sein, ist schon die deutsche dts-HD-Version nicht wirklich sehr räumlich gewesen und ließ das Geschehen hauptsächlich von der Front kommen.
Wie gut die Originalfassung in dts-HD-Master aus dem alten Material neue Dynamik zaubert, lässt sich erstmalig bei Roys erster UFO-Begegnung bemerken, wenn der Subwoofer wirklich herausgefordert wird und eine echte Attacke auf die gute Nachbarschaft liefert. Die deutsche Fassung in Dolby Digital kann diesen Druck nicht bieten und grummelt eher im Hintergrund. Auch bei der finalen Landung des Mutterschiffs zeigt der Original-Sound, was in dem alten Material noch steckt. Mit wuchtigem Bass und sonorem Brummen belegt die Ankunft des blinkenden Schiffs sämtliche Lautsprecher und lässt auch den Subwoofer ordentlich grummeln. Gleiches gilt für das musikalische Kommunizieren, das sich daran anschließt und ein paar durchdringende Sounds bereithält. Die deutsche Dolby-Digital-Fassung klingt dagegen gerade in dem Moment, in dem ein besonders druckvoller Ton das Glas eines Beobachtungsturms zerbersten lässt, deutlich dünner.
- Deutsch Dolby Digital 5.1 (55%)
- Englisch DTS-HD MA 5.1 (75%)
Bonus (0%)
Das Bonusmaterial von Die unheimliche Begegnung der dritten Art liegt komplett auf der zusätzlichen Blu-ray der Ultimate Edition. Die UHD ist frei von Extras, weshalb die Single-Disk-Variante ohne jedes Feature auskommen muss.
Gesamtbewertung Unheimliche Begegnung der Dritten Art 4K Blu-ray (66%)
Selbst wenn die UHD nicht dazu genutzt wurde, einen glatten Digital-Look zu erzeugen, so ist sie die bisher beste Veröffentlichung des Films überhaupt. Noch einmal sichtbar besser und dynamischer als die bisherige Blu-ray überzeugt sie vor allem durch eine sehr ausgewogene Schärfe und das sichtbar dynamischere Bild. Schade, dass der deutsche Ton für die UHD nur in Dolby Digital abgeliefert wurde.
Für die meisten wird es sich bei dem Film aber wirklich anfühlen wie die „Begegnung mit der dritten Art“. Wer nicht gerade nostalgische und sentimentale Gefühle zu diesem Titel pflegt, der kann diesen auch gerne aus seiner Filmesammlung streichen. Zudem scheint es auch nicht einmal mehr die Single-Version der 4K Blu-ray vorrätig zu geben, nur noch die teurere „Ultimate Edition“.
- Richard Dreyfuss, Teri Garr, Melinda Dillon (Schauspieler)
- Steven Spielberg (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Technische Details & Ausstattung:
Erscheinungstermin: | 28. September 2017 | Review am: | 05. Oktober 2017 |
Erscheinungsjahr Film: | 1977 | Laufzeit: | 137 Minuten |
Filmstudio: | Sony Pictures Home Entertainment | FSK: | Ab 12 Jahren |
Auflösung / Bildfrequenz: |
2160p @ 24p | Untertitel: |
Deutsch, Englisch, Türkisch, Spanisch, Chinesisch, Portugiesisch uvm. |
Bildformat: |
2.40:1 / 16:9 | Tonspur: |
Deutsch Dolby Digital 5.1 Englisch DTS-HD MA 5.1 |
High Dynamic Range: |
HDR10 | Ausstattung: |
4K Blu-ray HD Blu-ray |
Testgerät TV: | Panasonic TX-50CXW804 | Testgerät Player: | Panasonic DMP-UB900EGK |
Unheimliche Begegnung der Dritten Art Trailer:
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Dass die deutsche Tonspur für die 25p-PAL-DVD produziert war und aufgrund der fehlenden Pitch-Korrektur von 25p auf 24p jetzt alle deutschen Stimmen furchtbar leiern (weil einen Halbton zu tief und überdies zu langsam), wird in dieser Review leider unterschlagen. Das Problem war schon auf der Blu-Ray vorhanden und auch Sony Deutschland schon bekannt, alles Bitten und Betteln per Mail wurde aber von dem Produktverantwortlichen in München einfach ignoriert.
In einer idealen Welt wäre Sony zu der 70er Jahre Originalsynchro zurück gegangen und hätte diese an die drei Fassungen angelegt. Weil ganz richtig wird eine Videosynchro bei 24p Material ja nicht mehr. Dass man aber nicht einmal den Minimalaufwand einer Pitchkorrektur betrieben hat, ist bloße Ignoranz und Verhöhnung für qualitätsbewusste Kunden.
Danke für den Hinweis. Das ist ja schon ein ganz schön tiefer Insight den du zu diesem Produkt hast. Sorry wenn wir das nicht erkannt haben, aber wir müssen es ja auch subjektiv betrachten, so wie es ein Leser machen würde. Denke mal die wenigsten haben diese Background-Info. Aber trotzdem nochmal vielen Dank!
Hätte ich mir gekauft, auch trotz des in manchen Augen nur geringen Mehrwert der Bildqualität. Dass man den Platz für Video Bitrate nutzt und die Extras bei beigelegte BDs verbannt finde ich sinnvoll, aber was soll das eine schlechtere Tonspur zu integrieren , als auf der bisherigen BD? Will man den Film dann ein paar Jahre später nochmal mit dem Slogan „erstmals in Topp Bild Und Tonqualität“ verkaufen??? Leider sieht man das bei Sony sehr häufig, zB Ghostbusters. Dafür ist die UHD zu teuer und solche Aktionen sind kontraproduktiv für die Marktdurchdringung.
für mich lohnen sich eher alte Filme.
Dann viel spaß bei deinen 12 alten Filmen aus den 70ern, 80ern und 90er nach fast 2 Jahren der 4K UHD Einführung!
Wie gesagt 4K UHD lohnt nicht bei solch alten filmen. Es lohnt kein Film aus den 70er, 80ern, 90er, auf 4k UHD weil es keinen so sichtbaren mehrwehrt gibt!!! Da reicht die Blu Ray mehr als genug und gut ist!!! Alleine schon vom Preis her!!!
Hallo Wickvicky, da muss ich dir leider widersprechen. Beispiel „Blade Runner – Final Cut“. Die 4K UHD Blu-ray hat einen deutlichen Vorteil gegenüber jeglichen bereits auf den Markt erhältlichen Versionen. Auch hierbei handelt es sich um die beste Version, die man von diesem Klassiker bekommen kann. Für Liebhaber des Films wirklich ein Mehrwert. Man darf diese Titel auch leider nicht mit aktuellen Produktionen sehen. Ich finde das Engagement dahinter sehr lobenswert. Meist sind auch die Regisseure in den Projekten eingebunden um zu gewährleisten, dass die Qualität stimmt und so die Vision bestmöglich vom Bildmaterial getragen wird.
Wahnsinn! Und was ist mit den anderen älteren 10 Filmen? Ich hatte alle zu Hause von Ghostbusters bis Texas Chainsaw Massacre und konnte keinen Mehrwehrt gegenüber der Blu Ray feststellen. Bin auf den Aktuellen stand von Oppo bis LG TV. Das Bild wird schon Hammer in 4K von der Blu Ray hochgerechnet mit meinem Oppo und LG Oled TV. Bei alten Filmen gibt es keinen Mehrwert.
Es ist völlig OK der Meinung zu sein, dass diese Filme für dich in deinem Setting nicht genug Mehrwert bieten.
Deshalb aber stur Fakten und Argumente zu ignorieren und steif und fest falsche Aussagen als allgemeingültig hinzustellen, ist arrogante Ignoranz.
Warum, kannst die Wahrheit nicht vertragen das man dich nur abzockt mit alten 4K UHD Filmen und man die Blu Ray bei Amazon für 5€ nachgeworfen bekommt? Ich war auch angepisst bis ich nach einem Jahr der Einführung der 4k UHD doch noch schnell den Rückzieher gemacht habe, und ich mich jetzt wieder voll und ganz auf meine Blu Ray Sammlung konzentrieren kann!