TVs mit Verlust verkaufen und Geld mit Werbung scheffeln: Ist das die Zukunft?

Im Markt für Smart-TVs entsteht langsam ein neues Geschäftsmodell: Die Geräte werden mit Verlust verkauft, das Geld soll dann nachträglich mit Werbung wieder reinkommen.

So stopfen Hersteller wie LG, Samsung, Panasonic und Co. schon jetzt ihre TV-Betriebssysteme mit Werbung voll. Panasonic verwendet da ja inzwischen Fire TV, das von Amazon mit Werbeanzeigen befeuert wird. LGs webOS legt ebenfalls immer stärker den Fokus auf Werbung. Und die Werbung in Tizen wurde vom Bundeskartellamt sogar schon als Belästigung eingestuft. Sich dem zu entziehen, wird immer schwieriger. Doch dafür könnten wenigstens die Verkaufspreise der Fernsehgeräte sinken.

Werbemarkt ist vor allem in den USA ein erheblicher Faktor

Allerdings gibt es da offenbar in den USA das größte Potenzial. In Europa reagieren die Menschen empfindlicher auf Werbung und haben eine größere Tendenz zu Premium-Modellen, an die sie höhere Erwartungen richten. Ebenfalls gelten in der EU deutlich strengere Gesetze zum Schutz der Privatsphäre und der Nutzerdaten. Das erschwert etwas das Targeting der Werbetreibenden. In den Vereinigten Staaten hingegen nehmen z. B. Roku und Vizio schon jetzt Verluste bei den Smart-TVs billigend in Kauf, da das eigentliche Geld dann über die Werbeeinnahmen fließt.

Unter Roku TV lässt sich die Zwischenbildberechnung bei einigen Usern nicht mehr abschalten.
Roku TV steht auch für Smart-TVs von Partnern zur Verfügung.

Grundsätzlich ist das Modell, bei der Hardware Verluste hinzunehmen, aber das Geld nachträglich durch Lizenzen oder Werbung wieder hereinzuholen, altbekannt. Etwa nutzen es auch Hersteller von Spielekonsolen oder Amazon für seine Fire TV, die eher als Einfallstore in den Prime-Kosmos gesehen werden. In den USA gibt es da mittlerweile sogar mit dem Telly TV einen Fernseher, der komplett gratis ist – wenn permanente Werbung in Kauf genommen wird.

TV-Hersteller mit abweichenden Strategien für die USA und Europa?

Werbetreibende gehen immer mehr auf die TV-Hersteller zu, da das Werben im linearen Fernsehen immer unattraktiver für sie wird. Stattdessen wollen sie ihre Botschaften gerne direkt in den TV-Betriebssystemen platzieren. Aber auch Streaming-Anbieter wie Disney+, Prime Video oder Netflix zeigen inzwischen in einigen Tarifen Werbung. Amazon will das im nächsten Jahr weiter ausbauen.

TV-Hersteller müssen sich eventuell für Europa und die USA abweichende Strategien überlegen.
TV-Hersteller müssen sich eventuell für Europa und die USA abweichende Strategien überlegen.

In Zukunft könnte es sein, dass die TV_Hersteller ihre Strategien je nach Region nach stärker anpassen werden – z. B. niedrigere Preise, aber noch mehr Werbung in den USA und mehr Fokus auf das Premium-Segment in Europa. Warten wir es ab.

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André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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