Trotz Kritik aus Hollywood: Netflix wird variable Abspielgeschwindigkeit einführen

Zukünftig können Abonnenten bei Netflix die Abspielgeschwindigkeit von Videos und Filmen selbst bestimmen. Der Stream kann in 0.5x bis 1.5x der normalen Geschwindigkeit wiedergegeben werden.

Ihr habt keine Zeit um euch den Netflix-Blockbuster „The Irishman“ mit 3 Stunden 30 Minuten komplett anzusehen oder ihr wollt die Folgen der Serie „Stranger Things“ mal so richtig auskosten? Für beide „Probleme“ bietet Netflix bald eine Lösung an. Der Videostreaming-Anbieter wird, laut Bericht von „The Verge„, variable Abspielgeschwindigkeiten mit einem Update im August 2020 einführen. Der Abonnent kann dann selbst auswählen, wie schnell – oder langsam – die Netflix-Inhalte über den Bildschirm flimmern. Zur Auswahl stehen die Faktoren 0.5x, 0.75x, 1x, 1,25x und 1.5x. Bei Letzterem würde „The Irishman“ statt 210 Minuten gerade noch 140 Minuten dauern, also 2 Stunden 20 Minuten.

Bingewatching Extreme!

Die Hit-Produktion "The Irishman" dauert im "Turbo-Modus" nur noch 140, statt 210 Minuten.
Die Hit-Produktion „The Irishman“ dauert im „Turbo-Modus“ nur noch 140, statt 210 Minuten.

Eine Serien-Episode dauert bei 0.5x Geschwindigkeit dann gleich mal doppelt so lange. Eine 20minütige Comedy-Episode, lässt sich so gerne mal auf eine 40 Minuten strecken. Diese Laufzeit wird eigentlich eher bei Blockbuster-Produktionen im Drama und Action-Segment angewendet. Die Auswahl der Geschwindigkeit erfolgt über das Pop-Up-Menü bei Netflix, über welches z.B. auch Sprache und Untertitel eingestellt werden. Im Gegensatz zu den Spracheinstellungen wird die Wiedergabegeschwindigkeit nicht automatisch für alle Inhalte übernommen. Das Feature muss also für jedes Video einzeln ausgewählt werden.

Hollywood äußert Bedenken

Kritik gab es bereits seit der ersten Ankündigung im Herbst 2019. Produzenten und Regisseure haben die berechtigte Sorge, dass ihre Werke mit der neuen Option verfälscht oder komplett anders wahrgenommen werden. Netflix registriert die Sorgen der Filmemacher, ignoriert diese jedoch gekonnt. Angeblich sei die variable Abspielgeschwindigkeit eines der meist gewünschten Features der Nutzer. Und wie wir wissen, wird Netflix alles unternehmen um seine Abonnenten und letztendlich auch seine Anleger glücklich zu stimmen.

QuelleThe Verge
Dominic Jahn
Dominic Jahn
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17 Kommentare
  1. So ein Murks ist wieder mal typisch USA, wem sollte so ein Mist sonst einfallen? Eine für mich völlig unnütze Funktion,ich will die Filme und Serien so sehen wie sie gemacht wurden und sonst nichts.
    Ach ja was ist öffentlich,rechtliches Fernsehen? Kam früher mal über Satellit und Kabel oder so.

    • Was heißt hier kam früher mal etc. Öffentlich rechtliches Fernsehen ist das einzige, was noch eine kulturelle Mentalität hat. Sie haben von Staats wegen ja auch einen Info- und Bildungsauftrag. Privatfernsehen soll ja nur eins: Mit möglichst geringem finanziellen Aufwand viel viel Geld machen aber diese Form der Aussage läßt mich vermuten, daß kein Interesse an kultureller und politischer Info oder Weiterbildung besteht. Denn die bieten nur die Öffentlich-Rechtlichen.

  2. Leute, das ist keine schallplatte. Tonhöhe bleibt gleich. bei Youtube nutze ich die Funktion häufiger bei podcasts, die sonst zu wenig informationsdichte haben.
    Grundsätzlich sehe ich den Sinn bei Filmen oder Serien nicht wirklich, ausgenommen man will nur die Information, die durch die wörter vermittelt wird,aber selten sinnvoll.
    Vielleicht um eine Sprache zu lernen langsamer abspielen?
    Grundsätzlich sehe ich einen true fps Modus für sinniger und wichtiger, 24 fps auf 60 hz ist schrecklich.

  3. Worum geht es hier: Vorspulen bei langweiligen Szenen oder einen ganzen Film im Zeitraffer anzuschauen, was ja keinen Sinn macht? Vorspulen geht ja jetzt schon (zumindest bei Netflix GB, meine ich). Ansonsten sind ja bei ALLEN Sendern inzwischen Filme zu Werbeträgern verkommen. Selbst bei ARD und ZDF werden Abspänne gekappt mit Vorschauen auf anderes oder diese blödsinnigen Hinweise auf Produktplacement. Wenn man Filme als Cineast sehen will, dann muß man schon die BluRay in HD/4K kaufen. Bei Privatsendern ist das nachvollziehbar, weil die wollen nur Werbezeit senden und deshalb ist denen Qualität egal. Die Öffentlich-Rechtlichen haben Angst, dass die Leute wegzappen. Wir sind halt dank Überangebot zum Massenkonsumenten mutiert. Wenn man als Filmemacher den Nachspann gesendet haben will, muss man den schon kreativ gestalten. Zum Glück gibt es Sender wie arte und 3sat, die noch Filme als Kulturgut behandeln und nicht als Berieselungsware.

  4. Boa, gehts es nicht darum filme zu genießen statt sich diese reinzuschaufeln.
    Gibt es nicht ruhig stellen in Filmen damit die schnellen ihre Differenz zeigen. Ist Timing nicht ein wichtiges Element bei der Dramaturgie?

  5. Letztendlich traurig, dass Medien heute vermehrt nicht mehr genossen, sondern schlicht konsumiert werden und somit zur Wegwerfware verkommen.

    Noch trauriger finde ich aber Kommentare in anderen Blogs/Foren, das die Schnellabspielfunktionen für gut befunden wird, weil man damit für sich eigentlich als langatmig eingestufte Inhalte schneller hinter sich bringen kann. Da gibt es ernsthaft Leute die schreiben, sie würden die Serie X mit 2,5 facher Geschwindigkeit schauen. Da stellt sich mir allerdings die Frage: Weshalb gucken sich diese Leute überhaupt etwas an, was ihnen eigentlich gar nicht wirklich richtig gefällt? Ist das irgendein Konsumzwang nach dem Motto: Möglichst alles mitnehmen was geht bevor man in der Holzkiste verschwindet?

    Aber sowohl TV, als auch Kino passen sich ja dem Trend möglichst Masse statt Klasse zu konsumieren an: Auf privaten Sendern läuft meist nur Trash-TV, bei dem auch ein Abspielen mit 100facher Geschwindigkeit keinen Nachteil darstellen würde und im Kino läuft auch lieber Teil 7380 eines Marvel-Films (ich mag Marvel-Filme im Übrigen sehr), bei dem ebenfalls der Inhalt nicht wirklich wichtig ist.
    Anscheinend sinkt die maximal mögliche Aufmerksamkeitsspanne der Menscheit immer weiter und da kommt die Erhöhung der Abspielgeschwindigkeit gerade Recht. Auch der erfolgreiche Trend vom Film zur Serie ist sicherlich teils darauf zurückzuführen.

    Von mir aus kann jeder eine Serie/einen Film so schnell schauen wie er will. Aber wenn diese Funktion genutzt wird, um eigentlich nicht gemochte Inhalte schneller zu schauen, dann stimmt doch irgendetwas nicht?!

  6. So ein Unsinn, da gibt es doch weitaus sinnvollere Funktionen wie z.B. Downloads auf Fernsehgeräten oder eine Bildzoom für die unzeitgemäßen schwarzen Balken vieler TV Produktionen.

    @ Schmusekatze
    Ich nutze mein Telefon auch gelegentlich, warum auch nicht. Die Bildqualität ist doch mittlerweile sehr gut und es gibt sogar HDR.

    • Warum? Weil Filme und Serien für mich kein Konsumgut sind.
      Es ist schon traurig genug, dass Musik mittlerweile immer weiter verkommt.
      Entsprechend will ich Filme natürlich ordentlich genießen 😉
      Auf einem kleinen Smartphone oder Tablet geht das nun mal nicht.
      Auch wenn ich es mir 2 cm vor die Nase halte.

      Muss als Produzent/Regisseur natürlich auch leicht frustrierend sein, wenn
      die Leute die Arbeit nicht mehr wertzuschätzen wissen und den Kram einfach
      ohne Sinn und Verstand runterrattern.

  7. Verstehe die Aufregung nicht, sollen die Leute doch machen wie sie möchten, man selbst wird ja nicht dazu gezwungen. Mein 20 Jahre alter Videorekorder hatte schon die Funktion und mein Blu-Ray Player aktuell auch, da hat es auch keinen interessiert.

  8. Hab wohl vergessen, das viele Werke in der falschen Tonhöhe synchronisiert werden. Darunter auch sehr viele Serien. So kann man nun die Serie in der korrekten Tonhöhe schauen.

    Bei Arrow ist das z.B. der Fall.

  9. Für mich auch absolut unnötig. In langweiligen Szenen wird dann eben nebenbei auf dem Handy gedüdelt. 😉
    Aber eine Tonverzerrung will ich echt nicht.

    • Die Leute, die sowas dann nutzt, guckt sowieso auf dem Smartphone. Da juckt die der Ton dann sowieso herzlich wenig.
      So oder so ist den meisten Leuten Qualität ja sowieso egal. Was man auch an den Verkaufszahlen der DVD sehen kann.

      • Lel. Das kann ich so nicht stehenlassen:
        „Die Leute, die sowas dann nutzen, gucken sowieso auf dem Smartphone.“

        Nun aber. Ich votiere für eine Bearbeitungsfunktion.

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