Inhalt (85%)
Überrascht war man schon, als der erste Captain America mit einem unerwartet hohen weltweiten Gesamteinspiel einen Siegeszug durch die Kinos vollzog. Dabei waren die Gründe dafür augenscheinlich: Ein sympathischer Held, furiose Actionsequenzen und vor allem ein erfrischend selbstironischer Auftritt eines Superhelden, dessen Name eigentlich eine schlimm-patriotische Grundeinstellung hatte befürchten lassen. Und weil das im Vorgänger so gut funktionierte, hat man auch The Return of the First Avenger von beiden Seiten sehr gut beleuchtet, was militärische Aufrüstung und Gefahrenpotenziale bewirken. Rogers ist auch hier erneut derjenige, dessen ausgewogenes Gemüt vollkommen auf der Seite der Gerechtigkeit steht und der dafür auch unbequeme Fragen an die eigene Organisation stellt. Mehr als einmal gerät er mit Fury aneinander, kann dessen proaktiven Militarismus nicht teilen. So liefert ein vornehmlich zur Unterhaltung inszenierter Actionfilm ganz nebenbei überraschend deutliche Kritik am amerikanischen „War on Terror“.
Rogers‘ neuer Sidekick, Falcon, der von Anthony Mackie sympathisch und witzig verkörpert wird, ist darstellerisch eine Bereicherung, auch wenn seine Figur (bzw. Ausrüstung) leider eher albern wirkt. Robert Redford schiebt zwar maximal Dienst nach Vorschrift, ist aber ein charismatischer Antagonist. Abseits der Darsteller werden natürlich weiter die Fäden zwischen den einzelnen Helden geknüpft, Wege für neue Abenteuer bereitet und bisher offene Fragen beantwortet. Auf diese Weise reiht sich The Return of the First Avenger hervorragend ins Marvel-Filmuniversum ein.
- Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
- Grillo, Frank, Cooper, Dominic, Mackie, Anthony (Schauspieler)
- Russo, Joe (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Bildqualität (85%)
Gegenüber Captain America: The First Avenger, der hauptsächlich mit Panavision-Genesis-Kameras aufgenommen wurde, wechselte man für die Fortsetzung auf Geräte von ARRI und Red. Trotz deren Auflösung von 2.8K und 5K wurde jedoch dann für das Digital Intermediate auf 2K runterskaliert. Die UHD ist also eine hochskalierte Disk, keine native 4K-Scheibe. Davon ab gelangte (Disney-typisch) „nur“ HDR10 sowie der im Rahmen von Rec.2020 erweiterte Farbraum auf die Scheibe. Im laufenden Bild sorgt die dunklere Abstimmung leider für eine noch deutlichere Schwierigkeit, in den dunklen Szenen alle Details zu erkennen. Wo die BD bisweilen schon etwas düster war, sollte man für die UHD den Raum schon sehr gut abdunkeln können. Davon ab gibt es aber zwei Bereiche, in denen die UHD sichtbar besser ist.
Und der Erste ist – durchaus beachtenswert – die Auflösung. Denn bei The Return of the First Avenger darf man ohne Zweifel von einer der am besten hochskalierten 2K-DIs überhaupt sprechen. Nimmt man beispielsweise die Totale bei 41’27 braucht man kein zwei Meter breites Bild, um die wesentlich bessere Detailtiefe auf den Gebäudeteilen rechts sowie dem kleinen Hangar wahrzunehmen. Das ist für ein 2K-DI wirklich herausragend gut. Bei der Farbgebung und dem eigentlichen Color-Grading zeigt sich, was Disney sehr oft offenbart: Wenig Unterschied zur Blu-ray. Der erweiterte Farbraum liefert zwar etwas satteres Grün und Rot, doch insgesamt sind die Unterschiede gering. Was man, wie gesagt, von der Helligkeitsabstimmung nicht sagen kann. Glücklicherweise spielen nur wenige Szenen bei echter Dunkelheit und vor allem die Action findet am Tag statt. Während der gut ausgeleuchteten Szenen ist die Bildruhe dann nochmals besser. Insgesamt ein Upgrade gegenüber der Blu-ray.
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- Grillo, Frank, Cooper, Dominic, Mackie, Anthony (Schauspieler)
- Russo, Joe (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Tonqualität (85%)
Die UHD von The Return of the First Avenger geht leider den gleichen Schritt wie jene des Vorgängers. Wo die Blu-ray immerhin noch dts-HD-High-Resolution für die Synchro lieferte, erfährt die Ultra-HD ein Downgrade in typischer Disney-Manier. Nun läuft die deutsche Spur mit einem auf 1Mbps festgesetzten Dolby-Digital-Plus-Codec. Und der ist leider nicht ganz so dynamisch wie das dts-HD-HR-Pendant der Blu-ray. Die Schießereien sind zwar nach wie vor effektvoll und auch der Subwoofer liefert nahezu die gleiche Intensität, aber man hört doch, dass der Ton komprimierter ist und weniger Dynamikspreizung bietet. Wobei man hier meilenweit entfernt ist vom flachen Sound eines Black Panther. Grundsätzlich muss man ohnehin etwas lauter einpegeln als bei den dts-HD-Pendants. Danach lässt sich durchaus noch Spaß haben, mit der DD+-Variante.
Der englische Sound bekommt für die UHD ein kleines Upgrade, wenn’s nach der Anzahl der kodierten Lautsprecher geht. Denn hier gibt’s jetzt Dolby Atmos. Auch dieser muss allerdings zunächst lauter geregelt werden als das dts-HD-MA-Gegenstück von der Blu-ray, um auf dem gleichen Niveau zu liegen. Dann lässt sich das Ganze aber recht sauber und differenziert an. In Sachen Räumlichkeit und Substanz liegt die mit True-HD-Kern ausgestattete Atmos-Fassung gleichauf mit jener der BD. Nimmt man die Höhen-Ebene hinzu, gibt es immer wieder Anlass für diese, ins Geschehen einzugreifen. Die Geräusche in der Produktionshalle des Hel-Carriers bewirken bspw. eine erstaunlich realistische Atmosphäre. Und wenn Furys Wagen auf dem Dach schliddert, kratzt es hübsch aus den Heights. Zwar wird nach der Hälfte des Films klar, dass der Atmos-Sound in Sachen Quantität keine Maßstäbe setzen will, doch er macht grundsätzlich nichts falsch. Alle Geräusche, die visuell in der Höhe verortet sind, hört man auch von dort. Dass das über die gesamte Laufzeit nicht mustergültig viele sind, liegt am Geschehen, nicht an der Vertonung.
- Deutsch: Dolby Digital Plus 5.1 (85%) 2D-Betrachtung
- Englisch: Dolby Atmos (90%) 2D-Betrachtung
- Englisch: Dolby Atmos (70%) 3D-Betrachtung (Quantität)
- Englisch: Dolby Atmos (80%) 3D-Betrachtung (Qualität)
Bonus (40%)
Im Extra-Bereich von The Return of the First Avenger finden wir zunächst einen lebhaften Audiokommentar der beiden Regisseure und der Autoren. Dazu gesellt sich eine (wie immer witzige) Gag Reel sowie zusätzliche & erweiterte Szenen. Kernbereich sind die drei Featurettes: In „Kampfplätze“ gibt’s hautnahe Hintergrundmomente von den Stuntarbeiten und den großen Schauplätzen wie der Autoverfolgung oder dem Kampf zwischen Rogers und Bucky Barnes. „Am Set mit Anthony Mackie“ führt die Figur des Falcon ein – allerdings auf gerade mal zwei Minuten. In „Steve Rogers Notizbuch“ gibt es dann noch 150 Sekunden Einblick in das kurz im Film vorkommende Merkheft, für das sogar länderspezifische Varianten entworfen wurden. Alles in allem hätte man sich aber ein echtes und langes Making-of gewünscht.
Gesamtbewertung The Return of the First Avenger (85%)
The Return of the First Avenger ist Popcorn-Kino allererster Güte. Ein paar Logiklöcher werden mit atemberaubenden Actionszenen, sympathischen Helden und viel Humor locker gekittet und im Marvel-Universum gehört der zweite Ausflug des amerikanischen Kapitäns zu den gelungensten Filmen. Die UHD ist aus visueller Sicht ein Gewinn. Trotz der noch etwas dunkleren Abstimmung liefert vor allem die Detailtiefe ab. Auch die Bildruhe ist nochmals besser. Der englische Atmos-Sound macht ebenfalls Spaß und ist besser als jener des Vorgängers. Schade, dass der deutsche Ton ein leichtes Downgrade erfuhr.
- Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
- Grillo, Frank, Cooper, Dominic, Mackie, Anthony (Schauspieler)
- Russo, Joe (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Technische Details & Ausstattung:
Erscheinungstermin: | 18. Juli 2019 | Review am: | 27. Juli 2019 |
Erscheinungsjahr Film: | 2014 | Laufzeit: | 136 Minuten |
Filmstudio: | Disney | FSK: | ab 12 Jahre |
Auflösung / Bildfrequenz: |
2160p @ 24p | Untertitel: |
Deutsch, Englisch |
Bildformat: |
2.35:1 / 16:9 | Tonspur: |
Deutsch Dolby Digital Plus 5.1 Englisch Dolby Atmos |
High Dynamic Range: |
HDR 10 | Ausstattung: |
4K Blu-ray HD Blu-ray |
Testgerät TV: | LG OLED55B7D | Testgerät Player: | Panasonic UB9004 |
The Return of the First Avenger Trailer:
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Ohne IMAX Szenen?
Es sind alle Szenen drin, nur eben in einem einheitlichen Seitenverhältnis. Wechselndes Seitenverhältnis kenne ich nur bei Filmen von Warner und The Hunger Games: Catching Fire (Lionsgate) sowie Star Trek: Into Darkness (Paramount).
Na macht das wechselnde Seitenverhältniss auch die IMAX Szenen nicht aus?! Da sieht man doch halt mehr vom Bild. Bei einheitlichem Seitenverhältniss werden doch nur die schwarzen Balken drüber gelegt und ein Teil vom Bild geht flöten….
Bei 4K-BDs machen sich die IMAX-Szenen, wenn sie wirklich in IMAX gefilmt sind, normalerweise auch durch bessere effektive Auflösung bemerkbar.
Die höhere Auflösung liegt offensichtlich daran, dass dieser Film nicht hochskaliert ist, egal was IMDB behauptet.
Für mich der beste MCU Film