„The Big Lebowski“ 4K Blu-ray in unserem ausführlichen Test / Review. Zum 20-jährigen Jubiläum spendiert Universum den Kult-Klassiker mit Jeff Bridges eine umfassende 4K Restaurierung. Hat es „Der Dude“ immer noch drauf?
Inhalt (90%)
Wenn die Gebrüder Coen auf Schauspiel-Schwergewichte wie Jeff Bridges oder John Goodman treffen, kann eigentlich nichts schief gehen. Denkt man, die Realität sah für „The Big Lebowski“ leider anders aus. Im Kino konnte die Kiffer-Krimi-Komödie leider nicht zünden. Es dauerte einige Jahre bis der Titel sich über die Videotheken der Welt zu einem Kult-Klassiker entwickelte. Die Geschichte spielt in den 1990ern in Los Angeles. Jeff Lebowski (Praktisch dass sich Jeff Bridges keinen anderen Vornahmen merken musste) ist Pazifist und seit der College-Zeit auf der Hippie-Schiene stecken geblieben. Das scheint ihm aber nichts auszumachen. Jeff Lebowski – oh sorry ich meinte natürlich „der Dude“ wie er sich selbst nennt, schiebt eine ruhige Kugel – am liebsten auf der Bowling-Bahn. Meist dabei seine Freunde Walter Sobchak (John Goodman), ein Kriegsveteran der sein Erlebtes noch nicht verarbeiten konnte, sowie sein Kumpel Donny Krebatsos (Steve Buscemi), ebenfalls Pazifist.
Irgendwann kam der Tag an dem die „Gemütlichkeit“ gestört wurde. Es beginnt eigentlich harmlos in einem Laden. Der Dude sucht kauft sich eine Packung „Half & Half Cream“ für sein Lieblingsgetränk, den „White Russian“ (zwei große Eiswürfel in ein Glas, 60ml Wodka, 30ml Kaluha Kaffeelikör, 30ml Sahne). Als er nach Hause kommt wird er von zwei Schlägern überrascht, die sich bereits Zutritt zu seiner Wohnung verschafft haben. Die „schweren Jungs“ verlangen Geld das ihnen „Lebowski“ schulden soll. Jeff schuldet aber niemanden Geld (außer seinem Vermieter) und auch dem Schlägertrupp wird schnell klar, dass sie den Falschen haben. Wie es der Zufall will, gibt es einen Millionär in Los Angeles der ebenfalls Jeff Lebowski heißt (wohl ein geläufiger Namen in den USA). Doch da ist es bereits passiert. Einer der Schläger hat auf den Teppich des Dudes uriniert. Nicht irgendein Teppich, DER Teppich der das Zimmer erst so richtig gemütlich gemacht hat.
Der „Verlust“ seines Teppichs macht dem Dude mehr zu schaffen als der Überfall selbst und so ist es natürlich klar, dass der Einrichtungsgegenstand auch Thema beim nächsten Bowling-Treffen ist. Sein Freund Walter rät den Dude dazu, sich persönlich mit dem Millionär Jeff Lebowski auseinanderzusetzen und einen neuen Teppich einzufordern. Gesagt getan, doch das Gespräch verläuft nicht wie geplant. Seine Indoor-Sonnenbrille verhilft ihm dann aber doch zu einem Teppich und eigentlich könnte das Leben wieder seinen geregelten Lauf nehmen. Da wird der Dude in den Entführungs-Komplott der Millionärs-Gattin „Bunny“ verwickelt.
Mehr wollen wir auch gar nicht verraten. Man kann gut nachvollziehen, wieso „The Big Lebowski“ in den Kinos nicht funktioniert hat. Es ist kein Film mit großen Special-Effects oder dramatisch-schwerer Bildsprache. Es ist eine Komödie, die durch seine Charaktere und seinen Hauptdarsteller lebt. Es ist sicherlich nicht einfach einen gechillten Alt-Hippie so überzeugend zu spielen wie es Jeff Bridges geschafft hat. Während des Films verliebt man sich langsam in die Figur des Dudes, bekommt umgehend Lust auf einen White Russian und fragt sich eigentlich, wann war man das letzte mal beim Bowling.
- Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
- Bridges, Jeff, Goodman, John, Moore, Julianne (Schauspieler)
- Coen, Joel (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Bildqualität (85%)
Die erste Sequenz, als die Kamera über die Steppe fährt lässt uns die Arme über den Kopf zusammenschlagen. Ist die Bildqualität wirklich so schlecht? Ernüchterung gibt es nur wenige Sekunden später als der Steppenläufer (das sind diese rollenden Büsche) durch die Straße von Los Angeles „zieht“. Kurz darauf kommt auch schon der Hauptdarsteller „Der Dude“ ins Bild und man wird positiv überrascht. Das Kühlregal im Supermarkt zeigt einem sofort, was die 4K Restauration der 35mm Negative gebracht hat. Der erweiterte Dynamikumfang (HDR10) verleiht dem Bild mehr Tiefe, Kontrast und lässt die Farben lebendiger wirken. Im Gegensatz zu den meisten 4K Blu-rays bekommt man bei „The Big Lebowski“ mit einem Seitenverhältnis von 1.85:1 zudem „etwas mehr Bild“.
Im direkten Vergleich mit der HD-Blu-ray Version zeigt sich, dass die Details nicht nur von der HDR-Verarbeitung kommen, sondern auch die Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten zur Bildqualität dazuträgt. In der sich wiederholenden Szene der umgeworfenen Pins beim Bowling, kann man z.B. die Aufschrift „Made in USA“ deutlich erkennen, während die HD-Blu-ray nur „blauen Matsch“ zu bieten hat. Auch Portrait-Shots der Hauptdarsteller wirken weit detailreicher. Die gesteigerte Qualität zieht sich durch den kompletten Film, von ein paar Szenen abgesehen (z.B. beim Intro.). Das Bildrauschen des 20 Jahre alten Films gehört irgendwie dazu. Wir finden dies aber weniger schlimm, da es trotz gesteigerter Detailausbeute noch recht dezent ist. Daran sollte man sich auch an einem auf 35mm Negativ gedrehten Film auch nicht stören.
Die Farbgebung der 4K Blu-ray ist etwas „natürlicher“ geworden und wechselt von neutral und einer warmen Farbtememperatur. Die HD Blu-ray wirkt deutlich kühler. Bereits dieser Unterschied lässt uns lieber zur UHD-Version greifen. Wer „The Big Lebowski“ mag, wird die 4K Restaurierung zum 20-jährigen Jubiläum lieben. Es ist ohne Frage die bislang beste Version des Kult-Klassikers und hat sich eine Wertung von 85% verdient.
- Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
- Bridges, Jeff, Goodman, John, Moore, Julianne (Schauspieler)
- Coen, Joel (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Tonqualität (80%)
Universal Pictures hat sich nochmals in Zeug gelegt und „The Big Lebowski“ ein Sound-Upgrade mit DTS:X spendiert. Nicht nur der Originalton auch die deutsche Fassung soll dem Film mit seinem „multidimensionalen Sounderlebnis“ unter die Arme greifen. Bislang ist noch keine Version des Films mit DTS:X 3D Sound erschienen. Wir haben uns auf die deutsche Tonspur konzentriert und ein paar „Hörproben“ zwischen der 1080p und 4K Blu-ray (DTS Surround 5.1) angestellt. Wir denken der Klang aut der 4K-Version ist weitaus stimmiger.
Die höhen und Tiefen sind besser differenziert und in der Surround-Ebene lassen sich Audiodetails gut verorten. Die hinteren Surround-Kanäle unterstützen dabei meist mit dem Soundtrack und Umgebungsgeräuschen. Es handelt sich hier einfach nicht um einen Action-Film, bei dem die Bedrohung die ganze Zeit von allen Seiten auf einen einfällt. So ist der Film auch nicht konzipiert. Man kann sich entspannt zurücklegen und den DTS:X Sound genießen, der einen mit seinem dezenten Soundtrack und verständlichen Dialogen „führt“.
- Deutsch: DTS:X – 90% (2D-Betrachtung)
- Deutsch: DTS:X – 70% (3D-Betrachtung)
Bonus (50%)
Die Bonusinhalte befinden sich allesamt auf der 1080p Blu-ray. Bereits der Titel „The Big Lebowski: Zehn Jahre danach“ zeigt, dass sich nicht um neues Material gekümmert wurde. Es gibt einen Einblick in das Leben des Dudes, der Rückblick „10 Jahre danach“ sowie eine Erörterung der Traumsequenzen es Dudes.
Was uns ganz gut gefällt ist die Interaktive Karte. 14 Locations des Films werden dort vorgestellt. Wer in Los Angeles unterwegs ist, findet vielleicht noch ein paar Original-Schauplätze wieder. Man kauft sich die 4K Blu-ray von „The Big Lebowski“ auch nicht wegen den Extras. Daher ist die eher schmale Ausstattung auch ok.
Gesamtbewertung The Big Lebowski 4K Blu-ray (85%)
Mir persönlich hat es sehr viel Spaß bereitet den „Dude“ wieder anzutreffen. Als Streaming-verwöhnter TV-Muffel landet man auch immer seltener bei Film-Juwelen wie „The Big Lebowski“. Die Story ist klasse und die Charaktere großartig inszeniert. Jeff Bridges und John Goodman sind ihre Rollen wie auf den Leib geschnitten. Die 4K Restauration und der DTS:X Sound erzählen die Geschichte des Dudes noch lebendiger machen die 4K Blu-ray zur bislang besten Version des Films.
Etwas schade fanden wir die Cover-Gestaltung. Das Motiv des DVD-Covers wurde einfach gespiegelt. Sieht ok aus, man hätte aber noch etwas neues gestalten können.
- Dieser Artikel hat Deutsche Sprache und Untertitel.
- Bridges, Jeff, Goodman, John, Moore, Julianne (Schauspieler)
- Coen, Joel (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Technische Details & Ausstattung:
Erscheinungstermin: | 18. Oktober 2018 | Review am: | 22. Oktober 2018 |
Erscheinungsjahr Film: | 1998 | Laufzeit: | 118 Minuten |
Filmstudio: | Universal Pictures | FSK: | Ab 12 Jahren |
Auflösung / Bildfrequenz: |
2160p @ 24p | Untertitel: |
|
Bildformat: |
1:85:1 / 16:9 | Tonspur: |
Deutsch DTS:X Englisch DTS:X |
High Dynamic Range: |
HDR 10 | Ausstattung: |
4K Blu-ray HD Blu-ray |
Testgerät TV: | LG OLED55C8 |
Testgerät Player: | Panasonic DP-UB824 |
„The Big Lebowski“ Trailer:
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Danke Dominic, eh klar :-))))))))
Hallo Dominic,
gäbe es auch ungarischer Untertitel darauf??
Danke im Voraus!!
LG Zsolt
Leider nein. Auf der UHD-Disc sind Untertitel in Deutsch, Englisch, Türkisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch vorhanden.
Hello Dominic,
gäbe es ungarisch als Untertitel darauf??
Danke im Voraus!!