Der Geekom Mini Air12 Lite mit sparsamem Intel N100-Prozessor positioniert sich mit seinem Preis etwas über der Konkurrenz. Wird der Mini Air12 Lite seinem Anschaffungspreis gerecht?
Geekom möchte mit dem Mini Air12 Lite auch im günstigen Preissegment für Mini-PCs mitmischen. Der PC-Hersteller hat versucht, die richtigen Stellschrauben zu finden, um seine Hardware optimal am Markt zu platzieren. Der einstige Einführungspreis von knapp 300 Euro war aber definitiv zu hoch gegriffen, weshalb Geekom auch bereits den Preis teils deutlich gesenkt hat. Derzeit kann das Modell für rund 227 Euro über den Online-Shop des Herstellers geordert werden. Immer noch zu teuer, oder gerade richtig?
Geekom Mini Air12 Lite Mini-PC auf Geekom.de Geekom Mini Air12 Lite Mini-PC auf Amazon.deUnboxing und Design
Das dunkle Design des Geekom Mini Air12 Lite gefällt uns sehr gut. Das Chassis ist fast komplett aus Kunststoff gefertigt. Die Oberflächenbeschaffenheit und das Gewicht (ca. 530 Gramm) des Mini-PCs gaukeln einem jedoch vor, dass das Chassis aus Metall sein müsste. In diesem Fall ist lediglich die Bodenplatte aus Metall. Der Mini-PC ist mit 121 x 135 x 37mm als kompakt zu bezeichnen, orientiert sich dabei aber sicherlich an dem Formfaktor der stärkeren Modelle von Geekom.
Es gibt definitiv noch kleinere Geräte, wer darauf Wert legt. Spaltmaße oder unsaubere Verarbeitungen haben wir bei unserem Testmodell nicht gefunden. Auch die Aussparungen für die Anschlüsse passen perfekt. Wenn wir etwas zu bemängeln hätten, dann sind es wohl die Gummi-Standfüße auf der Unterseite, von denen wir im Laufe unseres Tests leider einen verloren haben. Zudem lassen sich diese nur wieder schwer anbringen, sollten diese einmal abfallen. Man merkt einfach, wir bewegen uns hier im Budget-Segment für Mini-PCs und da muss wohl an der ein oder anderen Ecke gespart werden.
Technische Details des Mini Air12 Lite
Mit dem Intel N100 hat sich Geekom für einen extrem effizienten und beliebten Prozessor entschieden. Dieser verarbeitet mit seinen vier Kernen maximal vier Threads mit einem Takt von 3.4 GHz. Die integrierte Grafikeinheit bedarf eigentlich fast keiner Erwähnung, da diese definitiv nur für leichte Desktop-Anwendungen und Büroarbeit ausreicht. Beim Arbeitsspeicher bewegt sich der Geekom Mini Air12 Lite mit 8 GB bedauerlicherweise nicht unter den Top-Anbietern. Viele verbauen zum gleichen Preis 16 GB. Etwas enttäuschend, da wir Geekom beim Arbeitsspeicher und Festplattenspeicher eher als „großzügig“ in Erinnerung haben. Der verbaute M.2-SSD-Speicher hat gerade einmal 256 GB zu bieten, lässt sich jedoch auf bis zu 1 TB aufrüsten.
Die Anschlüsse
Bei den Anschlüssen deckt Geekom alles ab, was man im Büro so benötigt. Zwei Displays können parallel über den DisplayPort 1.4 sowie HDMI 2.0 angesteuert werden. Vier USB 3.0-Anschlüsse (zwei vorn, zwei hinten) werden um zwei USB 2.0-Ports (beide hinten) erweitert. Dazu gibt es noch einen Gigabit-Ethernet-Port (LAN) und separate Eingänge für Kopfhörer und Mikrofon an der Front. Es gibt noch einen 9-poligen Anschluss an der Front, mit dem sich Peripheriegeräte mit dem Mini-PC verbinden lassen. Dieser Port stellt bei diesem Modell auch das einzige Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Mitbewerbern dar. Drahtlos liefert der Geekom integriertem WiFi 5 und Bluetooth 5.1 – ebenfalls kein High-End.
Performance im Büro:
Die Leistung des Geekom Mini Air12 Lite ist für einfache Desktop-Anwendungen, im Internet surfen und für Büroarbeiten ein idealer Begleiter. Im Office-Benchmark (PC Mark10) erreicht das Modell um die 3.180 Punkte, was einen guten Wert für diese Art von Mini-PC darstellt. Wer mit den vorhandenen Ressourcen gut haushaltet (oder die 8 GB Speicher auf maximal 16 GB erhöht), der kann auf seinen „Work-Buddy“ zählen. Bild- und Videobearbeitung sowie Gaming sind mit dem Mini-PC leider nicht möglich. Dazu ist die Grafikeinheit einfach zu schwach und der ab Werk verbaute Arbeitsspeicher zu gering. Zudem liefert die M.2 Festplatte nur SATA-Geschwindigkeiten von rund 550 Mbit/s beim Lese- und Schreibvorgang. Für das Be- und Verarbeitung großer Datenmengen somit nicht geeignet.
Lüfter und Stromverbrauch
Der Prozessor zieht sich maximal 16.5 Watt aus der Steckdose, was der maximalen Leistungsaufnahme der CPU entspricht. Wenn das System ruht (Idle), verbraucht der Mini-PC gerade einmal 7 Watt. Ausgelastet sind es maximal 25 Watt, die wir gemessen haben. Der Lüfter ist mit ca. 29 dB leise, heult bisweilen aber immer wieder mal auf. Auch wenn keine Anwendungen ausgeführt werden, steigert sich immer mal wieder die Drehzahl des Prozessors. Bedauerlicherweise gibt es keine BIOS-Einstellungen, mit denen wir diese unregelmäßige Kühlung beeinflussen können. Wir vermuten, dass der Lüfter sich aufgrund steigender CPU-Temperatur immer wieder zuschaltet, um die Temperatur zu senken, danach flacht die Drehzahl wieder ab. Besser wäre es sicherlich, wenn eine konstante Drehzahl für einen bestimmten Temperaturbereich anliegt. Vielleicht widmet sich Geekom noch diesem Problemchen.
Testfazit Geekom Mini Air12 Lite:
Geekom Mini Air12 Lite Mini-PC auf Geekom.de Geekom Mini Air12 Lite Mini-PC auf Amazon.deMit dem Mini Air12 Lite wagt sich Geekom in ein hart umkämpftes Produktumfeld. Denn Mini-PCs mit Intel N100 Prozessor gibt es wie Sand am Meer und sobald man gewillt ist, ein paar Euro mehr auszugeben, bekommt man bei den Mitbewerbern auch unterschiedlichste Features und Ausstattungsvarianten angeboten. Wer sich für den Geekom Mini Air12 Lite entscheidet, ist in der Regel auf der Suche nach einem Mini-PC der sich optimal für die einfachen Desktop-Anwendungen und Büroarbeiten eignet. Hervorzuheben ist auch, dass das System so gut wie keinen Strom verbraucht und mit allen wichtigen Anschlüssen ausgestattet ist.
Der Geekom Mini Air12 Lite ist in unseren Augen eine solide Lösung fürs Büro, die sich leider nicht mit irgendwelchen brauchbaren Features von der Masse abhebt. Wer auf eine gute Verarbeitung und jahrelange Erfahrung im Bereich Mini-PC vertrauen möchte, ist bei diesem Modell an der richtigen Adresse. Aber wie angemerkt, es gibt extrem viele Mitbewerber-Geräte, die teilweise auch bessere Spezifikationen bieten oder auf spezielle Nutzungsszenarien (Aufbau eines passiv gekühlten Home-NAS z.B.) ausgelegt sind. Für uns aktuell eher eine Bauchentscheidung, statt eines definitiven Kauftipps.