Inhalt (60%)
Über mangelnde Aufregung konnte sich die achte und letzte Staffel von Game of Thrones kaum beklagen. Zunächst die Aufregung rund um Episode 3, „Die lange Nacht“. Kameramann Fabian Wagner fotografierte hier weitgehend bei available light und man konnte im Stream bisweilen nicht erkennen was los war. Während Wagner den Fehler auf die schlechten TV-Settings der Zuschauer (oder wahlweise den komprimierten Stream und das Schauen auf einem Tablet) schob, soll diese Episode weiter unten im Technik-Kapitel noch einmal diskutiert werden. Schon eine Folge später gab’s das nächste Skandälchen: In „Die Letzten der Starks“ machten Fans doch tatsächlich einen Coffee-to-go-Becher auf der Holztafel aus, an der Daenerys saß – eine Unverschämtheit, wo für GoT doch bisher galt, dass sie so sorgfältig umgesetzt wurde. Tja, und dann dieses Finale. Diese letzten zwei Episoden, die durch unvorhergesehene Geschehnisse zwar dem Typus der Überraschungsmomente der Serie folgte, viele Figuren aber nicht zu einem würdigen Ende kommen ließ. Die Quittung: Hatte die siebte Staffel noch Bewertungen zwischen 8.6 und phänomenalen 9.8 bei der imdb erhalten, flachte Season 8 von anfänglich 7.6 kontinuierlich weiter ab und sank auf katastrophale 4.1 für die finale sechste Folge – eine herbe Watsche für die einst beliebteste Serie überhaupt.
Dabei beginnt alles so vielversprechend. Die erste Episode bildet die Basis für ein Wiedersehen von Figuren, die sich schon lange nicht mehr unter die Augen bekommen waren (extrem emotional im Aufeinandertreffen von Jon und Arya), schmiedet neue Intrigen und hält eine Überraschung für Jon bereit, die wohl jedem GoT-Fan das Herz stocken ließ. Kein Wunder, dass diese Nachricht für eine gewisse Verstimmung zwischen ihm und Daenerys sorgt. Alle bekannten und geliebten Elemente sind vorhanden: Intrigen, die gut genug sind, um die Faust in der Tasche zu ballen, emotionale Momente, optische Leckerbissen und natürlich auch Sex. Gerade in Episode zwei von Game of Thrones – Season 8 geht’s mal wieder zur Sache. Allerdings schleppt sich die zweite Folge auch mit einigen ziemlich gekünstelten Szenen über die Zeit und wirkt wie ein kurzes Luftholen vor der epischen Schlacht in der darauf folgenden dritten Folge.
Respekt darf man Regisseur Miguel Sapochniak dafür zollen, dass er die gut 80 Minuten seiner Schlacht mit einem unglaublichen Aufwand realisierte. Alleine 55 Drehnächte benötigte man für die Schlachtszenen in der Dunkelheit. Doch was nutzt es, wenn man davon nur wenig sieht. Denn die Kritik an Folge drei ist absolut berechtigt – da kann Fabian Wagner das noch so sehr auf den Stream schieben. Wenn man bei derartiger Dunkelheit filmt, die Kamera teilweise noch extrem in Bewegung hält und schon aufgrund der schieren Anzahl an Protagonisten dann die Übersicht zu verlieren droht, dann kann das in einer 80-minütigen Episode schon mal anstrengend werden. Auch inhaltlich wirkt das Ganze nicht sonderlich glücklich. Vielmehr kommt es hastig und fahrig rüber. Während zwar das Bedrohungsszenario konstante Spannung erzeugt, konnten sich zudem viele GoT-Fans nicht damit anfreunden, wie (bzw. von WEM) das unvermeidbar scheinende Schicksal der Gemeinschaft nachher doch noch abgewendet wird.
Kein Wunder fielen nach diesem epischen Höhepunkt, der nur Wenige zufriedenstellte, die Bewertungen noch weiter in den Abgrund. Mühsam versuchte man dann in der vierten Episode die Ruhe nach dem Sturm für eine Neuausrichtung der Figuren zu nutzen, um auf die (dann) allerletzte Schlacht vorzubereiten. Dass in Episode drei eine ganze Reihe an Charakteren ins Gras beißen musste, war klar – interessanterweise traf es dort noch niemanden der ganz prominenten Figuren, was für GoT-Verhältnisse fast überraschend ist. Allerdings deutete sich mehr und mehr an, dass ein ganz bestimmter Charakter eine Wendung einleiten würde, die sicherlich viele Fans aufgebracht hat. Und das wird zunehmend emotional in den Folgen 4-6. Ob es aber im Sinne des Schöpers von Game of Thrones war, wie sich die Dinge um Tyrion, Daenerys, Jaime und Lord Vary entwickeln, mag man bezweifeln. Hinzu kommt, dass die Schlacht in Episode fünf unter jener in der dritten Folge leidet. Gegenüber den epischen Ausmaßen zur Hälfte der Staffel konnte das hier nur verlieren. Die Luft, so möchte man sagen, war ein bisschen raus. Und was Cersei und Jaime angeht, wird diese Episode fünf wohl für die meisten Zuschauer ein wenig zufriedenstellendes Ende liefern. Noch schlimmer aber das, was man aus Jon gemacht hat. Ohne an dieser Stelle massiv zu spoilern, kann man nur staunen, wie die Macher der achten Staffel ihn haben zum Waschlappen werden lassen, nur um ihm zum Schluss eine Art Gnadenbrot zu geben. Immerhin: Arya stellt sich als eine der stärksten Figuren (auch) der achten Staffel heraus. Ihr gebühren die mitunter emotionalsten Momente und sie zeigt erneut, dass die Serie eben auch wegen ihrer starken Frauenrollen so erfolgreich war.
- Dinklage, Peter, Headey, Lena, Clarke, Emilia (Schauspieler)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren
Bildqualität (85%)
Hatte man die erste Staffel von Game of Thrones noch auf HDCAM-Standard-Resolution-Bänder aufgezeichnet, so wechselte dies in der Folge. So beruht Season 8 nun ebenfalls auf Arri-Alexa-Kameras hoher Auflösung, wurde allerdings im entsprechenden RAW-Format digital aufgezeichnet. Dennoch wurde für die Veröffentlichung auf UHD nach allen verfügbaren Quellen auf ein 2K-Digital-Intermediate gesetzt, das die unterschiedlichen Auflösungen der Kameras dann auf einen gemeinsamen (kleinen) Nenner brachte und für die UHD wieder hochskaliert wurde. Integriert wurde danach noch ein im Rahmen von Rec.2020 erweiterter Farbraum sowie die höhere Kontrastdynamik in HDR10 und Dolby Vision. Die größten Differenzen zur Blu-ray, das war zu erwarten, tun sich in den dunklen Szenen auf. Denn wo die Blu-ray gegenüber dem absurd schlechten und von Banding-Artefakten durchzogenen Stream schon überlegen war, holt die UHD noch etwas mehr raus. Sie hebt die Schwarzwerte ein wenig an, was für mehr Durchzeichnung sorgt und weniger Absumpfen lässt. Zwar gibt es in den ganz dunklen Momenten (Episode III, 20’38) immer noch Probleme mit Details in Hintergründen. Doch die Gesichter haben über die UHD dort nicht mehr die ganz grobe Körnung.
Ohnehin ist die UHD durchweg ruhiger und beherrscht die schwierigen Lichtverhältnisse souveräner. In den gut ausgeleuchteten Szenen ist sie sogar brillant. Was auch der UHD ihre Schwierigkeiten macht, ist, wenn in der Dunkelheit der Schlacht auch noch Nebel hinzu kommt (Ep. 3, 33’43). Sicherlich bietet Episode III hier derart herausfordernde Lichtverhältnisse, wie es sie bisher kaum gegeben hat. Und sicher ist die UHD die bestmögliche Variante, das darzustellen. Aber perfekt ist das auch dann noch nicht. Nimmt man beispielsweise den Schein, der um die lichterne Armee bei 11’50 zu sehen ist, dann ist dieser bei der UHD immer noch erkennbar. Schaut man das Ganze auf einem OLED kann hier zudem schon ein einziger Abstufungspunkt beim Helligkeitsregler für drastische Veränderung sorgen. Wer das möglichst gering ausgeprägt haben möchte, darf hier also von seinen gewohnten Einstellungen auch mal etwas abweichen. Wer über einen TV mit Dolby Vision verfügt, wird hier die besten und harmonischsten Resultate ernten, denn DV lässt die Abstufungen sanfter erscheinen als HDR10. Während der helleren Sequenzen tun sich beide HDR-Varianten allerdings nicht allzu viel. Etwas steilere Kontraste bei DV gegenüber dem etwas softeren Look bei HDR10. Hauttöne meistert die UHD etwas wärmer, neutraler Schnee tendiert manchmal eine Spur ins Bläuliche. Allerdings zu keiner Zeit übertrieben. Helle Oberflächen zeichnet die UHD dafür besser durch als die BD.
- Dinklage, Peter, Headey, Lena, Clarke, Emilia (Schauspieler)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren
Tonqualität (85%)
Beim Ton bleibt Warner leider konsequent: Dolby Digital fürs Deutsche und Dolby Atmos fürs Englische. Wollen wir aber nicht vorgenommen sein und die 448kbps-Spur für sich genommen betrachten. Und wie schon im Falle der ersten Staffel kann die komprimierte DD-Version durchaus überzeugen. Sie hat Fundament, klingt äußerst räumlich und Stimmen sind klar und deutlich. Klasse sind auch die feinen Sounds wie das allgegenwärtige Schwerter- und Metallklimpern, das der Schlacht in „Die lange Nacht“ vorausgeht. Tatsächlich könnte man hier schon fast meinen, dass es für eine DD-Tonspur so viel besser, bzw. differenzierter gar nicht geht. Doch wenn man dann zunächst auf die ebenfalls enthaltene englische DD-Spur wechselt, hört man bei den dedizierten Effekten doch, dass man an der Synchro noch mal Hand angelegt hat – und das nicht zum Besseren. Nimmt man sich das Kreischen der beiden Drachen nach 4’10 bei Episode III, so kann die mit etwas mehr Datenrate laufende englische DD-Fassung hier nicht nur mehr Lautstärke, sondern mehr Präzision abliefern. Die Viecher klingen einfach direkter und (schon ohne) Atmos sehr viel mehr „über Kopf“.
Aktiviert man dann die Dolby-Atmos-Version, wird vollends klar, wie viel mehr Kraft in dieser unkomprimierten (True-HD-Kern) Abmischung steckt. Nochmals lauter und vehementer kommt das Gekreisch der beiden Flugwesen und auch der unterliegende Tieffrequenz-Bereich ist prägnanter. Er zeugt davon, was auf die Protagonisten zukommt und verkündet das Unheil des Krieges mit spürbar mehr Nachdruck. Wie gesagt: Die deutsche DD-Fassung ist gut und geht in Ordnung. Sie leistet sich keine hörbaren Fehler und spielt nach Anhebung der Lautstärke ganz gut mit. Aber sowohl das englische DD-Pendant sowie vor allem der Atmos-Mix sind einfach hörbar (noch) besser. Effektreich sind sie aber alle und hier gehört Game of Thrones nach wie vor zum besten, was man in Sachen Serie jemals sounddesignt hat. Im Hinblick auf Dolby Atmos war die UHD der ersten Season leider stiefmütterlich behandelt worden. Außer dem Score und einigen anderen Musikeinlagen kamen nur äußerst selten dedizierte Sounds aus der Höhe. Dieses Review beschränkt sich in der Beschreibung der Atmos-Abmischung nun ausschließlich auf Episode drei.
Diese beginnt mit der Integration der Titelmusik von oben (und das auch lauter als bei der ersten Staffel) und nimmt auch die bedrohliche Score-Atmosphäre in der Folge mit auf die Heights. Tauchen dann die Drachen auf, werden diese vehement und absolut korrekt verortet auf die Höhenspeaker gelegt.Ganze dezente Wuschgeräusche gibt’s dann beim Einsatz der Trebuchets. Allerdings werden diese zunächst von der dramatischen Musik übertönt, bis mal ein deutlicheres Zwischen der Feuerkugel unterbricht. Beängstigend hingegen tönt es von oben, wenn die Armee der Untoten herannaht und deren röchelnde Geräusche von oben kommen. Im Schlachtengetümmel selbst gibt es allerdings keinerlei Kampfgeräusche von oben. Keine klirrenden Schwerter, keine wiehernden Rösser oder ähnliches. Da sich die Kamera immer wieder mittendrin findet, wäre es bei der unübersichtlichen Lage gar nicht mal so unlogisch gewesen, wenn man die Kampf- und Schlachtengeräusche auch mit auf die Heights gelegt hätte. Was immer wieder von dort kommt, sind die Drachen oder auch säuselnder/wehender Wind, wenn Jon und Daenerys auf ihren Flugwesen fliegen. Um die 27. Minute herum gesellen sich dann flitzende Pfeile hinzu, wobei man diese auch etwas deutlicher hätte vertonen dürfen. Heftig hingegen wird es, wenn die Manschen rund um Sansa in den Katakomben plötzlich aufgeschreckt werden. Aber selbst wenn man noch etwas mehr hätte tun können, ist der Sprung der Atmos-Spur von Season 1 zu Season 8 deutlich. Hier passiert wesentlich mehr und die Ergänzung des Scores sorgt gerade in den dramatischen Momenten für eine sehr angenehme Rundum-Räumlichkeit.
- Deutsch: Dolby Digital Plus 5.1 (85%) 2D-Betrachtung
- Englisch: Dolby Atmos (90%) 2D-Betrachtung
- Englisch: Dolby Atmos (50%) 3D-Betrachtung (Quantität)
- Englisch: Dolby Atmos (80%) 3D-Betrachtung (Qualität)
Bonus (100%)
Bei den Filmdisks liefern die UHDs zwar auch die aufgespielten Audiokommentare, nicht aber den interaktiven Episodenführer, der Informationen zu den Charakteren, Orten und der Hintergrundgeschichte einfügt. Die dritte Scheibe kommt dann aber mit den gleichen Extras wie die Blu-ray – und zwar fünf entfernten Szenen und insgesamt vier Featurettes. Letzere beginnen mit „Wenn der Winter kommt“, einem halbstündigen Bericht über die letzte Staffel an sich. „Die Pflicht ist der Tod der Liebe“ läuft ebenfalls gut 30 Minuten und kümmert sich vornehmlich um das Ende der Serie, also um die letzte Folge und um die Auflösung der Geschichte. „GoT: Die letzte Wache“ hat mit 113 Minuten die längste Spielzeit und ist eine waschechte Dokumentation über die Dreharbeiten der achten Staffel – inszeniert von Jeanie Finlay. Sie begleitet die Macher an die Produktionsstätten in Belfast/Irland und lässt auch Beteiligte zu Wort kommen, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt. „Legenden und Überlieferungen“ ist wiederum in sechs Teile aufgesplittet – allesamt Comic-Darstellungen von „Königsmund“, „Dem Aufstand der Graufreuds“ oder „Dem Schwarzfeuer“.
Gesamtbewertung Game of Thrones – Staffel 8 (77%)
Wenn eine grandiose Serie einen unwürdigen Abschluss findet – als ob die Macher von Game of Thrones bei LOST abgeschaut hätten, um am Ende kapital zu scheitern. Was bleibt, sind zu viele ungelöste Fragen, ein überhastetes Finale und fragwürdige Figuren-Entwicklungen. Nee, das war nichts mit dem Abschluss der in den letzten Jahren meistgesehenen und fiebrig verfolgtesten Serie. Immerhin können BD und UHD nun Dinge offenbaren, die über den Stream größtenteils im Verborgenen blieben. Die Schlacht in Episode drei bekommt so eine neue Dimension, weil man endlich (wenigstens ein bisschen) was erkennen kann.
- Dinklage, Peter, Headey, Lena, Clarke, Emilia (Schauspieler)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren
Technische Details & Ausstattung:
Erscheinungstermin: | 03. Dezember 2019 | Review am: | 15. Dezember 2019 |
Erscheinungsjahr Film: | 2019 | Laufzeit: | 426 Minuten |
Filmstudio: | Warner | FSK: | ab 16 Jahre |
Auflösung / Bildfrequenz: |
2160p @ 24p | Untertitel: |
Deutsch, Englisch |
Bildformat: |
1.78:1 / 16:9 | Tonspur: |
Deutsch Dolby Digital 5.1 Englisch Dolby Atmos |
High Dynamic Range: |
HDR 10 Dolby Vision |
Ausstattung: |
4K Blu-ray HD Blu-ray |
Testgerät TV: | LG OLED55B7D | Testgerät Player: | Panasonic UB9004 |
Game of Thrones – Season 8 Trailer:
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White Walkers nur Nachtaktiv?
Ja nee is klaaa. Wohl ein paar Folgen verpasst?
Das ganze wurde Licht und Kameratechnisch versaut.
Solche Bildprobleme habe ich noch bei keinem Film oder Serienstream gehabt. Weder bei Netlix noch bei Amazon oder Sky.
Die Blueray habe ich nicht.
Über dieses abgehackte Ende mit Comedy Elementen kann man durchaus streiten.
Und über die vielen Logikfehler gibt es bei Youtube massenhaft Videos.
Nein, ich habe keine Folgen verpasst. Meinst Du Staffel 4, Folge 10?
Okay, da war nicht wirklich Nacht. Es war nur extrem schwer bewölkt. Aber es hat sich keiner aus der Führungsriege sehen lassen, nur einige der Zombies. Und die haben sich, so lange sie konnten, unter dem Schnee versteckt und sind auch nur nach und nach rausgekommen, wenn klar wurde, dass mehr gebraucht wurden, um Brans Gruppe aufzuhalten.
Ich will nicht ausschließen, dass White Walkers in anderen Folgen bei schwerem Nebel statt Dunkelheit vorgekommen sind, aber sie mögen mit Sicherheit kein Tageslicht. Darum ergibt es auf jeden Fall Sinn, dass Folge 3 von Staffel 8 bei Nacht spielt.
Wie unten gesagt, der Amazon-Stream war bei mir weitgehend problemfrei. Vielleicht liegt’s an Euren Geräten.
Ich habe schon jede Menge „Logikfehler“ überprüft und praktisch keiner war wirklich ein Fehler. Ich werde jetzt bestimmt nicht Youtube nach weiteren durchsuchen, die von irgendwelchen Fans einzelner Charaktere zusammenkonstruiert wurden, weil die kein Happy End hatten.
Was waren das denn für unbeantwortete Fragen, die für die Serie wichtig waren?
Hat wirklich jemand ein Happy End für Jamie Lannister erwartet? In der Serie gab es eine Menge Charaktere, die ein besseres Ende verdient hätten, es aber nicht bekommen haben.
Die Bildqualität war schon beim Amazon-Steam in 1080p mit meiner mittelmäßigen Ausrüstung und den amateurhaften Einstellungen absolut akzeptabel. Von der 4K-BD ist sie extrem gut.
Was Folge 3 angeht, musste die im Dunklen stattfinden, weil die White Walkers nur nachts aktiv sind. Der Nebel war offensichtlich ein beabsichtigtes Stilmittel, weil das nicht nur eine Action- sondern auch eine Horrorfolge war.
Ich sehe echt nicht, warum so viele Leute Probleme mit dieser Staffel haben. Ich halte sie für einen würdigen Abschluss einer der besten Serien aller Zeiten.
Also zunächst zum Bild:
Es geht nicht darum, dass eine Serie und eine Sequenz nicht dunkel sein darf. Was der Stream sich hier aber geleistet hatte (auch heute noch übers Amazon-Streaming erkennbar), war schlicht eine technische Frechheit. Vor lauter Blockartefakten und Banding kann man bisweilen wirklich nicht erkennen, was da gerade passiert. Dabei geht’s auch nicht um den Nebel, sondern um echte technische Mankos. Die BD und UHD machen das deutlich besser und durchaus sehr gut, wie du schon sagst.
Was die unbeantworteten Fragen angeht, meine ich mitnichten ein mögliches Happy-End für Jamie. Es geht nicht darum, Kritik an Entscheidungen zu üben, die bestimmte Charaktere betreffen – solange man ihnen eben zumindest ein Schicksal gegönnt hat.
Es geht um Dinge, die einfach unschlüssig blieben, weil die Macher die achte Staffel ziemlich „hingewürgt“ haben.
Nehmen wir mal einen der wichtigsten Punkte:
Konnte Bran wirklich in die Zukunft sehen? Und falls ja, warum verhinderte er dann nicht das teils massive Leid? Im Hinblick auf seinen finalen Status bekommt das sogar einen faden Beigeschmack.
Oder:
Wenn die Nachtwache dazu geschaffen wurde, vor den Wildlingen und den Weißen Wanderern zu schützen, wozu existiert sie dann weiter, nachdem die Bedrohung durch diese beiden Gefahren nicht mehr gegeben ist?
Dazu kommen viele Figuren, deren Verbleib ungeklärt bleibt (bspw. Meera Reed) und angerissene Themen wie die zu Weißen Wanderen verwandelten Babies, die nie schlüssig erklärt wurden.
Also durchaus Vieles, was für viele Fans unbeantwortet blieb und was dafür gesorgt hat, dass einstige Fans der Serie die achte Staffel ziemlich schlecht bewertet haben.
Okay, Banding kam bei den Streaming-Versionen vor, wenn auch selten. Blockartefakte habe ich selbst bei der Sky Ticket Version nicht gesehen, und die war schlechter als der Amazon-Stream. Vielleicht kannst Du bei Dir noch das Eine oder Andere neu einstellen.
Bran ist in der Serie zwar ein Hellseher, aber nicht allmächtig. Ein Theodizee-Argument trifft auf ihn also nicht zu. Abgesehen davon hat er sich, wie alle Hellseher, nicht immer deutlich genug ausgedrückt. (Das hätte sonst Probleme zu effektiv gelöst, wie bei allen Storys mit Hellsehern.)
[SPOILER ALARM!!!]
Ich finde es übrigens sehr positiv, dass er zum König gemacht wurde. Jemanden ohne effektives Ego zum Staatsoberhaupt zu machen, kenne ich sonst nur aus Per Anhalter durch die Galaxis.
[SPOILER ENDE!]
Die Nachtwache wurde immer noch gebraucht, um unbequeme Personen verbannen zu können, die man nicht nach Essos lassen will. Abgesehen davon braucht man ja jemanden, wer die Beziehungen zu den Wildlingen reguliert. Die beugen immer noch nicht gerne das Knie. Okay, das wurde alles nicht explizit gesagt, aber sowas ist bei jeder Monarchie der Fall.
Meera Reed hat sich in Staffel 7 von Bran verabschiedet, um zu ihrer Familie zurückzukehren. Man hätte sie vieleicht auch in Staffel 8 einbauen können, aber bei Verfilmungen wird immer (meistens aus finanzieller Notwendigkeit oder Pacing-Gründen) gekürzt und niemand weiß, ob und wie sie in weiteren Büchern vorkommen wird. Solche Auslassungen machen die achte Staffel nicht schlecht, wenn man realistische Erwartungen hat.
Die zu Weißen Wanderen verwandelten Babies wurden offensichtlich … zu Weißen Wanderern, und zwar solchen, die die Weißen Wanderer leiten, im Gegensatz zum zombieartigen, wiederbelebten Fußvolk. Finde ich ziemlich offensichtlich.
[SPOILER ALARM!!!]
Nachdem, was ich so mitgekriegt habe, sind unter den unzufriedenen Fans ziemlich viele Jamie- und Daenerys-Fans.
Mir tat die Szene, in der Jon Daenerys getötet hat, auch ziemlich weh, aber wer diese Serie kennt, muss gewusst haben, dass da nicht alles gut enden wird
[SPOILER ENDE!]
Also, nichts ist perfekt, aber gerade nach der 4K-BD-Version bleibe ich bei der Meinung, dass das ein würdiger Abschluss für eine der besten Serien ever ist.
Ich kann dir versichern, dass meine Geräte im Rahmen sämtlicher Möglichkeiten perfekt kalibriert sind.
Das, was ich also im Amazon-Stream sehe (über mehrere Apps auf unterschiedlichen Geräten), ist (bei standhafter 50er-VDSL-Leitung) also das, was der Stream wiedergibt. Und da hagelt es nur so Artefakte in der besagten Episode.
Und am Ende sind die Beschwerden ja auch beim US-Stream entsprechend laut geworden. Es gibt also wirklich eine Vielzahl an Usern, die hier massiv mit digitalen Artefakten zu kämpfen hatten.
Aber am Ende auch egal: Die BD/UHD revidiert das Ganze ja weitgehend.
Und bzgl. der Logikprobleme kann man sicher bis zum Sanktnimmerleinstag weiter diskutieren. Ich war/bin großer Fan der Serie – bis zur Staffel 7. Danach wurde es für mich teils zu abstrus, albern und eben unbefriedigend in vielen Positionen. Gibt ja noch mehr, was man hier anführen könnte.
Und beileibe geht’s mir nicht darum, ein Happy-End für gewisse Figuren zu fordern. Wer das bei GoT sucht, der hat auch die sieben vorherigen Staffeln gepennt.
„Ich kann dir versichern, dass meine Geräte im Rahmen sämtlicher Möglichkeiten perfekt kalibriert sind.“
Woher kommen dann die Artefakte und das Banding? Meine Leitung ist eine 100er statt einer 50er, aber das sollte gerade bei einem 1080p/SDR-Stream keinen Unterschied machen. Weder Artefakte noch Banding sind bei mir im Amazon-Stream zu finden.
Man sollte mit dem Wort „perfekt“ immer sehr vorsichtig sein, da Perfektion nicht möglich ist. Wenn Deine Geräte perfekt kalibriert sind, gibt es keine mögliche bessere Kalibrierung. Da bei mir aber keine Artefakte oder Banding im Amazon-Stream auftreten, müssten sie ja noch besser kalibriert sein, was per definitionem unmöglich ist.
Nach den Kriterien dieser Website ist meine Ausrüstung technisch eher mittelmäßig, also muss ich davon ausgehen, dass Deine mindstens genauso gut und höchstwahrscheinlich besser ist.
An Deiner Stelle würde ich also von den Leuten, die Dir alles „perfekt“ kalibriert haben, mein Geld zurückverlangen.
Außerdem schließe ich daraus, dass die Kalibrierung meiner Geräte überdurchschnittlich gut sein muss.
„Und beileibe geht’s mir nicht darum, ein Happy-End für gewisse Figuren zu fordern. Wer das bei GoT sucht, der hat auch die sieben vorherigen Staffeln gepennt.“
Da stimme ich Dir 120% zu.