Yamahas AVENTAGE High-End AV-Vorstufe CX-A5200 wird Ende September an die ersten Vorbesteller ausgeliefert. Grund genug ein genaueren Blick auf das Topmodell zu werfen. In Deutschland hat der Käufer die Wahl zwischen Titan und Schwarz.
Eines vorab, die High-End-Vorstufe ist kein Schnäppchen – sie schlägt mit 2499€ (UVP) zu Buche. Für das Gebotene ist dies aber mehr als fair und mit seiner Ausstattung muss sie sich nicht vor der Konkurrenz verstecken. Ganz im Gegenteil, sie hat ein Alleinstellungsmerkmal – Yamahas neue Klangtechnologie Surround AI. Sie soll es ermöglichen quasi in Echtzeit (5 Abtastungen pro Sekunde) das Tonsignal zu analysieren und es zu optimieren, um ein stärkeres Mittendrin Gefühl zu ermöglichen. Wie gut das klappt haben wir getestet.
Mit an Board ist auch die Unterstützung für Dolby Atmos und DTS:X. Die kanalbasierte 3D-Technologie Auro 3D hat das Gerät wie vermutet wurde nicht an Board. Was leider nicht mehr funktioniert ist das Crossupmixing bei Dolby Content. Yamaha hat seinem Einmesssystem YPAO genannt, ein Update gegönnt. Beim Einmessen werden die Höhen nun auch in optimierten Räumen nicht mehr stark angehoben und das Bassmanagament wurde verbessert. Dies funktioniert deutlich besser als bei der Vorgängerversion, liegt aber dennoch ein ganzes Stück hinter dem manuellen Einmessen vom Profi zurück.
ESS SABRE PRO Premier DACs
Es wurden zwei der neusten Versionen vom ESS SABRE Pro Premier DAC verbaut. Im CX-A5200 arbeiten sogar zwei ES9026 PRO und verbessern weiter den ohnehin schon exzellenten Rauschabstand des Vorgängers von 98db THD+N (2x ES9016S) auf 106db THD+N. Der Spannungswandler wurde überarbeitet, dazu zählen auch eine dicke Messingplatte, die auftretende Vibrationen unterdrücken soll um Klangeinflüsse und Störgeräusche auf ein Minimum zu reduzieren. Insgesamt macht das Gerät einen sehr wertigen Eindruck. Das geht auch aus der Gewichtssteigerung von 1,7kg hervor, die unter anderem der dickeren und steiferen Bodenplatte geschuldet ist.
HDMI 2.0b mit eARC (via Update)
Was beim Verkabeln direkt auffällt, es liegt kein 3 poliges Kaltgerätekabel mehr bei, sondern bei CX-A5200 wurde auf die Masse verzichtet. Der Stecker selbst ist ein Kaltgerätestecker aber nur noch 2 polig. Dies kann weiterhin Stromeinflüsse von umliegenden Geräten reduzieren. Die HDMI-Ausgänge wurde auf insgesamt drei erweitert. Die ersten beiden funktionieren simultan und geben das gleiche Bild aus (z.B. Beamer + Kontrollmonitor). Der 3. HDMI Ausgang kann frei belegt werden mit einer anderen Quelle (2. Zone). Sieben HDMI-Eingänge sollten auch ambitionierten Heimkino-Anwendern ausreichen. Einer der Anschlüsse unterstützt nicht nur ARC, sondern soll nach einem Firmware-Update auch eARC (enhanced Audio Return Channel) beherrschen und kann so 4K/HDR Videosignale mit verlustfreiem 3D-Sound über ein Kabel abgreifen.
Alexa Sprachassistent & Apple Airplay 2
Neuerdings kann man mit der Vorstufe über Alexa kommunizieren. Dies kann praktisch sein, wenn man das Gerät in mehreren Räumen betreiben möchte und in der Küche gerade alle Hände voll zu tun hat. Angebunden werden kann auch Apples Air Play, aktuell noch in der Version 1. Es wurde aber zugesichert, dass Yamaha Apple Air Play 2 per Softwareupdate nachreicht wird. Die Yamaha App für iOS und Android wurde geupdatet, was hier leider noch getrennt aufgerufen werden muss ist die MusicCast App für Yamahas Room Control Technik. Dies soll aber auch bald in die normale Yamaha App integriert werden, was sehr begrüßt werden dürfte.
Die WLAN-Antennen können jetzt nicht nur in 2,4Ghz funken, sondern auch in 5Ghz Technik. Die kabellosen Lautsprecher MusicCast 20 und MusicCast 50 sind als Surroundlautsprecher einbindbar. Was sich auch grundlegend geändert hat, ist das Menü.
Hier geht Yamaha endlich den Weg, nicht jedes Menü in einem Untermenü zu verstecken. Das Menü macht im ersten Moment einen guten Eindruck. Es ist logisch aufgebaut und wirkt sehr strukturiert.
Die neue Fernbedienung macht einen wertigen Eindruck, wenn auch nicht so wertig wie das Vorgängermodell. Sie ist kleiner, leichter und besitzt weniger Tasten, wirkt dadurch aber auch aufgeräumt. Wenn man der alten Fernbedienung nachtrauert, dem sei gesagt, dass diese auch mit diesem Gerät funktioniert. Man muss sie also nur nachkaufen.
Neu ist auch, dass das 21:9 Seitenverhältnis unterstützt wird, dies ist über das Menü auszuwählen. Es gibt auch ein paar Punkte, die wohl dem Rotstift zum Opfer gefallen sind.
Das sind unter anderem:
- HDMI und der FBAS-Anschluss an der Front.
- 8 Scenenspeicher statt 12
- keine Komponentenausgänge mehr
- 1 Komponente Eingang weniger
- keine Farbe Gold in Deutschland
- analoge Dekoder (Dolby Pro Logic)
Der erste Höreindruck
Eines vorab: Surround AI ist keine typische Marketingmasche, es funktioniert.
Gestern habe ich einige Filme getestet, darunter auch John Wick 1 auf 4K UHD Blu-ray. In dem Film fand ein Schusswechsel statt, bei dem Scheiben zerborstet sind. In der Originaltonspur klirrt es hauptsächlich aus den Frontlautsprechern. Mit Surround AI fühlt es sich an, als würde die Scheibe an der Front zerspringen und die Glassplitter sich langsam in den Raum hinein lösen, als wenn man in einem Hagel stehen würde.
Auch bei Filmen, bei denen eine Atmosphäre aufgebaut wird ist es üblicherweise so, dass die Frontlautsprecher anfangen und wie eine Rampe die nächsten Lautsprecher dazu kommen. Dies ist mit Surround AI nicht der Fall, man hört den einzelnen Lautsprecher nicht mehr sondern es wird im richtigen Moment etwas umhüllt was für viele richtig scheint. Beim Hörtest haben alle Probanden das Gefühl gehabt es passt und wirkt gleichzeitig nicht aufgedickt oder gar künstlich.
Es ist schwer zu beschreiben, es kann aber empfohlen werden Surround AI mal selbst probe zu hören. Es ist Yamahas „Next Big Thing“. Es macht endlich Spaß das System die arbeitet übernehmen zu lassen, die man vorher hatte mit der Auswahl des DSP Programmes. Oft hat man sich dabei ertappt, wie man im Filmbetrieb das DSP Programm geändert hat, weil man dachte man könnte noch etwas heraus holen. Das macht jetzt alles die AI, und sie macht es so gut, dass man sich zurücklehnen kann.
4KFilme Redaktion: Vielen Dank an Nils Hitschke, der seinen ersten Eindruck vom Yamha CX-A5200 AV-Vorverstärker mit uns geteilt hat. Nils ist mit seiner Firma fm-audio im Bereich Event & Heimkino tätig. Seine Leidenschaft gilt vor allem dem „perfekten Klang“. Er entwirft und baut eigene Lautsprecher Systeme, die auch in seinem Heimkino Skyline Four (hat man vielleicht schon in dem ein oder anderen Fachmagazin gesehen) zum Einsatz kommen.
ESS Sabre DAC 9038 is on the market since 2016. At the end of this year, In this Yamaha, they put ESS Sabre 9026 (entry level from ESS DAC). So…where is the progres?