Inhalt (50%)
„Ich mach’s kaputt“ – den Schlachtruf von Disneys Animationsheld Randale Ralph hat der Latzhosenträger aus dem 8-Bit-Arcade-Spiel eigentlich gar nicht selbst erfunden, sondern beim Stuttgarter Roland Emmerich geklaut. Denn wo der erfolgreichste deutsche Export-Regisseur in den USA hinlangt, wächst in der Regel kein Gras mehr: 1996 macht er in Independence Day nicht nur das Kapitol kaputt. Zwei Jahre später zertrampelt seine Großechse in Godzilla halb New York und 2004 lässt er die Erde in The Day After Tomorrow gleich komplett erfrieren.
Fünf Jahre später war es Emmerich aber immer noch nicht genug und er nahm sich vor, unseren Planeten noch ein zweites Mal untergehen zu lassen. Mit Erfolg – sowohl im monetären als auch im fiktiven Sinne. Fiktiv ließ er gleich mehrere Naturgewalten auf die Erde los, um seine Vision vom finalen Ende der Welt zu inszenieren. Von Tsunamis über Erdbeben bis hin zu Vulkanausbrüchen reicht die Palette, mit der der Regisseur die Menschen auf unserem Planeten heimsuchte. Monetär sorgte ein weltweites Einspiel von knapp 800 Mio. Dollar für volle Kassen bei Columbia Pictures. Es lohnt sich also zweifelsohne, etwas so richtig „kaputt zu machen“ – jedenfalls im emmerich’schen Sinne.
Ob es sich künstlerisch gelohnt hat, darf indes etwas bezweifelt werden. 2012 bietet zweifelsohne großes Kino und epische Zerstörung. „Die Mutter aller Katastrophenfilme“ nannte Emmerich sein Werk 2009 in einem Interview mit der Zeitschrift Merian. Das ist in puncto Kaputtmachen sicherlich keine Untertreibung. Und sicher kann man sagen, dass ein solcher Film auf Charakterentwicklung verzichten kann. Am Ende geht’s aber eben auch darum, dass man mit den bedrohten Figuren mitfiebern kann. Dass Spannung auch deshalb erzeugt wird, weil die Hauptcharaktere ein ums andere Mal dem Tod entrinnen. Und hier muss man auch so ehrlich sein dürfen, zu sagen, dass Emmerich noch nie ein guter Schauspiel-Regisseur gewesen ist.
Nicht selten waren seine Besetzungen fragwürdig (Maria Pitillo in Godzilla) oder lieferten eigentlich verdiente und beliebte Darsteller in seinen Filmen schwache bis ganz schlechte Leistungen ab (Bill Pullman in ID4). In 2012 ist’s von beidem etwas. Ganz unglücklich gecastet wirkt Oliver Platt als Stabschef und weit unter seinem eigentlichen Niveau agiert John Cusack als Jackson Curtis. Cusack, eigentlich perfekt besetzt als „einfacher Jedermann“ fühlt sich in seiner Rolle sichtbar unwohl und nicht wirklich Zuhause. Und dann ist da auch noch Woody Harrelson. Bitte nicht falsch verstehen, er gehört zu meinen Top-10-Favoriten, was Schauspielkunst und Leinwandpräsenz angeht. Aber als Verschwörungstheoretiker mit dickem Flanellhemd, Gebetsmütze und Zottelmähne ist nicht nur seine Figur an Albernheit kaum zu übertreffen, er spielt leider auch noch unterirdisch. Und als wäre das noch nicht genug, muss man ihn nach 60 Minuten auch noch völlig unpassend mit Maurer-Dekolleté ertragen. Kombiniert mit einem wirklich hanebüchenen Drehbuch und einer Vielzahl an absurden Zufällen, ist 2012 eigentlich ein sündhaft teurer Trashfilm.
Aber eben auch einer, der über weite Strecken Spaß macht. Denn bei aller Kritik an Drehbuch, Dialogen und Schauspielführung – die Trickeffekte waren seinerzeit (größtenteils) wirklich erste Sahne. Sieht man von ein paar unglücklichen VFX ab, ist die Welt im Film noch nie so beeindruckend untergegangen. Emmerich reicht es nicht, ein bisschen Wasser in Büroräume schwappen zu lassen. Er lässt Flugzeugträger ins Weiße Haus krachen, zerstört die berühmtesten Wahrzeichen, schickt gigantische Flutwellen auf die großen Städte und bricht die Erde auseinander als wäre sie ein Butterkeks. Die Schauwerte sind immens hoch und das Spektakel drückt einen (einmal angefangen) immer wieder in den Sessel.
Wenn, ja WENN man sich auch noch freimacht von esoterischem Quark und religiösen Querverweisen. Da wird für die Rettung der Menschheit nicht nur eine Arche gebaut – nein, da heißt der Sohn des Protagonisten auch noch Noah! Subtil ist anders, Herr Emmerich. Und das ist auch kein Zaunpfahl mehr, sondern ein ganzer Bretterverschlag, mit dem hier gewunken wird. Dass man ganz offensichtlich den Maya-Kalender (bzw. das Ende des 13. Baktuns ihres Langzeitkalenders) auch noch missverstehen will (der in der wissenschaftlichen Lesart eben nicht von einem Weltuntergang im Dezember 2012 spricht), passt zur schlampigen Art des Drehbuchs. Die heutigen Maya im Yucatan jedenfalls wollten im Jahre 2012 vom angeblichen Weltuntergang nichts wissen. Am Ende übrigens belohnt Emmerich die sozial und finanziell besser gestellten Menschen. Jene, die sich ein Ticket für das rettende Boot leisten können. Man könnte ihm unterstellen, dass er damit ein wenig Sozialkritik äußert. Könnte. Aber selbst das will ihm so richtig nicht gelingen.
- Cusack, John, Glover, Danny, Newton, Thandie (Schauspieler)
- Emmerich, Roland (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Bildqualität (70%)
2012 stammt aus dem Jahr 2009, einer Zeit, in der Digitalkameras zwar mehr und mehr für Filme genutzt, aber noch nicht flächendeckend auf hohem Niveau waren. Emmerich drehte hauptsächlich mit der Panavision Genesis in 1080p. Die 4K-UHD ist also in jedem Fall ein Upscale, da die Original-Auflösung bereits nur in 1920 x 1080 vorlag. Ausgehend von einem 2K-DI wurde also hochskaliert. Und das sieht man dann auch. Beziehungsweise, man sieht es nicht. Denn einen Auflösungsvorsprung gegenüber der Blu-ray gibt es schlicht nicht. Da der Film durchweg relativ soft wirkt, sollte man seinen Anspruch an einen superscharfen Transfer etwas dämpfen. Wenn man hin und wieder meint, es sei etwas knackiger wirkt das eher wie leichtes Edge Enhancement – also einer kleinen Nachschärfung.
Hinzu kommt, dass zwar viele visuelle Effekte heute immer noch recht beeindruckend sind, manche aber auch arg artifiziell und gamelike aussehen. Ganz schlimm sind beispielsweise Szenen, in denen die von Cusack gefahrene Stretch-Limousine von oben gefilmt wird, während die Straße überall aufbricht (ab 45’55). Ebenfalls wirken einige Einstellungen bisweilen rauschgefiltert und führen damit zu leicht wachsigen Gesichtern. Nicht wirklich überzeugend ist bisweilen zudem das Encoding, das rund um bewegliche Objekte vor dunklen Hintergründen deutliche Artefakte rund um Figuren zaubert, die da so nicht hingehören. Außerdem ist auch die UHD-BD nicht vor Banding-Problemen gefeit (Taschenlampen unter Wasser Kapitel 15, Oberfläche der Sonne vor den Eruptionen zu Beginn).
Was die erstaunlich hohe maximale Lichtstärke angeht, mit der 2012 gemastert scheint, so bezieht sich die Angabe ganz offensichtlich ausschließlich auf sehr helle Lichtquellen in dunklen Szenen. So sind beispielsweise Laternen während der Vogelperspektiven auf nächtliches Stadtgeschehen oder auch Reflexionen in Augen bei dunkler Umgebung sehr prägnant. Das war’s in Summe aber auch schon, denn das Bild ist grundsätzlich (noch) sehr viel dunkler abgestimmt als das der Blu-ray schon. Leider bisweilen so dunkel, dass Details auf Anzügen (bspw. auf Ejiofors Jacke im Oval Office) schon mal (noch) stärker versumpfen (18’31).
Im Prinzip hangelt sich der Film immer wieder entlang einer schmalen Grenze zum Black Crush. Allerdings ist das Muster auf Ejiofors weißem Hemd in der gleichen Szene dafür besser durchzeichnet. Was also im Schwarz eher Probleme macht, sorgt im Weiß für mehr Abbildung von Struktur. Leider ist HDR im Weiß, bzw. auf hellen Flächen auch nicht immer souverän. So sehen die Wolken bei 55’27 arg flach aus und helle Oberflächen auf VFX-Shots überstrahlen schon mal. Wirklich besser sind eigentlich nur die wesentlich kräftigeren Orangetöne während der zahlreichen Explosionen und Feuersbrünste – das dann aber sehr beeindruckend viel besser. Denn wo die BD fast nur Gelbnuancen darstellt, fetzen Sonneneruptionen und Feuerkugeln nach dem Vulkanausbruch in sattem Orange auf die Netzhaut.
- Cusack, John, Glover, Danny, Newton, Thandie (Schauspieler)
- Emmerich, Roland (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Tonqualität (85%)
Gab es für Elysium von Sony zuletzt noch Lob, weil man dessen deutsche Tonspur nicht (wie beim Anbieter ansonsten typisch) down-, sondern sogar von 5,1 auf 7.1-DTS-HD-MA upgradete, geht es bei 2012 leider wieder den bekannten Weg. Anstelle der DTS-HD-Master-Spur der alten Blu-ray kommt hier leider erneut nur eine auf 0.6 Mbps mickrig runterkomprimierte Dolby-Digital-Fassung. Umso erstaunlicher, dass sie in den relevanten Actionszenen richtig Gas geben kann. Nehmen wir exemplarisch wieder die Explosion des Vulkans, ist der Kickbass kurz vor dem Sweep bei 59’54 etwas weniger fett und der Sweep wirkt ein bisschen dezenter gegenüber ihrem unkomprimierten Blu-ray-Pendant.
Allerdings: Die deutsche Dolby-Digital-Fassung der UHD-BD klingt immer noch besser und dynamischer als das DTS-HD-Master des O-Tons auf der Blu-ray – und das verdient immerhin ein bisschen Anerkennung. Von allen DD-Spuren, die in den letzten Jahren auf UHD-Blu-ray gebrannt wurden, gehört diese wirklich zu den besten. Die Kritik bleibt dennoch bestehen: Wenn eine unkomprimierte Fassung in DTS-HD-Master vorliegt, sollte diese mindestens genutzt werden, wenn man schon keine neue Atmos-Spur fürs Deutsche mixt. Selbst wenn auch bei 2012 zahlreiche Audiospuren auf der 4K-Scheibe Platz nehmen mussten, ist nach Auslesen der Größe der Disk noch reichlich Platz übrig, die unkomprimierte dt. Fassung zu integrieren – zumal die erneute Integration der englischen DTS-HD-MA-Fassung völlig unnötig gewesen ist. Deshalb: Eine wirklich sehr gute Dolby-Digital-Spur, aber eben „nur“ eine Dolby-Digital-Spur!
- Deutsch: DTS HD-Master (85%) 2D-Betrachtung
- Englisch: Dolby Atmos (95%) 2D-Betrachtung
- Englisch: Dolby Atmos (90%) 3D-Betrachtung (Quantität)
- Englisch: Dolby Atmos (95%) 3D-Betrachtung (Qualität)
Bonus (40%)
Vom reichhaltigen Bonusmaterial der Blu-ray von 2012 ist nichts mehr übrig geblieben. Dafür gibt’s ein „neues“ Feature, das auf den Namen „2012 Apokalypse“ hört und im Februar 2012 vom produzierenden Discovery Channel ausgestrahlt wurde. Die Doku geht der Frage nach, was wirklich dran ist, an den Weltuntergangsszenarien, die für das betreffende Jahr vorausgesagt wurden. Man geht auch noch deutlich intensiver auf die verschiedenen Interpretationen des langen Maya Kalenders ein – deutsche Untertitel lassen sich hier einblenden.
Gesamtbewertung 2012 (68%)
2012 befreit sich von der halbwegs vorhandenen Tiefe der Figuren in The Day After Tomorrow, deren Schicksale noch zu Herz gingen. Dafür lässt Emmerich die Welt noch viel spektakulärer untergehen als jeder andere Regisseur vor ihm. Ganz klar: Da bleibt auch einfach keine Zeit für emotionale Bindungen zu Figuren oder bewegende Schicksale. Zwischen zerberstenden Staatsgebäuden, absaufenden Sehenswürdigkeiten und auseinanderreißenden tektonischen Platten ist einfach kein Platz für Gefühlsduselei. Das kann man sich angucken und genießen, wenn man das Hirn aber mal so richtig an der Kasse abgibt und zweieinhalb Stunden das Heimkino einreißen möchte.
Und das gelingt überraschenderweise sogar mit der deutschen Dolby-Digital-Spur recht gut. Denn die klingt nur unwesentlich schwächer als ihr DTS-HD-MA-Pendant der alten BD – und immer noch besser als die schwachbrüstige DTS-HD-MA-Spur des O-Tons. Der wiederum liegt nun zusätzlich in Dolby Atmos vor und gehört in allen Lagen zu den aktivsten 3D-Tonspuren der letzten Monate. Für O-Ton-Fans lohnt sich die UHD-BD also – wenngleich das visuelle Upgrade aufgrund der 2K-Basis nicht viel an Zugewinn ermöglicht und die Scheibe ein paar Probleme mit überaggressivem HDR auf hellen sowie tendenziell absaufenden Bereichen auf dunklen Oberflächen hat.
- Cusack, John, Glover, Danny, Newton, Thandie (Schauspieler)
- Emmerich, Roland (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
Technische Details & Ausstattung:
Erscheinungstermin: | 11. Februar 2021 | Review am: | 21. Februar 2021 |
Erscheinungsjahr Film: | 2009 | Laufzeit: | 158 Minuten |
Filmstudio: | Sony Pictures | FSK: | ab 12 Jahre |
Auflösung / Bildfrequenz: |
2160p @ 24p | Untertitel: |
Deutsch, Englisch |
Bildformat: |
2.39:1 / 16:9 | Tonspur: |
Deutsch Dolby Digital 5.1 Englisch Dolby Atmos |
High Dynamic Range: |
HDR 10 | Ausstattung: |
4K Blu-ray HD Blu-ray |
Testgerät TV: | LG OLED55B7D | Testgerät Player: | Panasonic UB9004 |
2012 Trailer:
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Und dann wird sich gewundert, wenn die UHDs keiner kauft. Irgendweie werde ich das Gefühl nicht los, das es Absicht ist weil man die Leute zum Streaming drängen will.
Das UHD Bild ist dennoch marginal besser und von 100 UHDs sind vielleicht 10 Stück, die nicht gelungen sind.
1/10 nicht gelungen? Da habe ich bisher die komplett gegenteilige Erfahrung machen müssen.
UHD Discs, die mit nativem 4K daherkommen, ein sehr gutes Bild haben, dann noch sehr gutes HDR bieten und gleichzeitig einen potenten Ton haben, sind doch eine absolute Seltenheit. Spätestens bei einem dieser Punkte muss man immer einen Abstrich machen. Bei den meisten sogar in allen Kategorien. Und wenn man dann noch auf Wert auf qualitativ und quantitativ gute „Atmos“ Spuren legt (ob O-Ton oder nicht sei mal egal) sieht es ganz schnell noch viel düsterer aus.
Der Vorteil von UHDs bei Upscales ist IMHO auch kaum der Rede wert. Der Vorteil, den man durch das bessere Kompromierungsverfahren hat, ist echt marginal. Und wenn die dann die UHD Version noch „aufweichen“, dann ist der Unterschied quasi gar nicht mehr vorhanden bzw. sieht ggf. gar schlechter aus.
Pauschal ist bspw. Rogue One ein positives Beispiel, das mir hier aus dem Stand einfällt. Hier hast du eine top Bildqualität mit nativem 4K, sehr gutes HDR und die 2D Tonqualität ist tatsächlich auch grundsolide. Abstriche gibt es hier dann aber eben wieder beim nicht vorhandenen, deutschen 3D Ton und bei der 3D Tonspur an sich. Denn die ist in Sachen „Action von oben“ bestenfalls Durchschnitt.
Auf der anderen Seite hast du dann Filme wie Godzilla II, die auf der Ton-Seite alles richtig machen, aber eben nur hochskaliert sind. Also auch wieder alles nur voller Kompromisse.
Also im Dezember/Januar haben mich Der Prinz von Zamunda, Beverly Hils Cop, Blade, Zurück in die Zukunft 1-3, Tenet komplett vom Hocker gehauen. Glaube die Love and Monsters UHD war eher solide.
Da ist wohl die Frage, wo bzw. wie man die Messlatte halt ansetzt. Die UHD von Beverly Hills Cop und Zurück in die Zukunft, sind im Vergleich zu den alten Releases definitiv ein Upgrade. Der 2011er Release von Beverly Hills Cop war auch einfach nur unter aller Sau, wenn wir mal ehrlich sind 😀
Für sich gesehen und unter der Berücksichtigung des Alters, sehen die Filme dann tatsächlich sehr ordentlich aus. Im Vergleich zu aktuellen Referenzfilmen sieht es da aber dann meist auch wieder deutlich düsterer aus. Was aber natürlich nicht verwunderlich sein sollte. Bei solch alten Filmen bin ich dann auch etwas nachsichtiger und gucke da eher auf den Unterschied zwischen altem Release und dem Neuen und bewerte dann den.
Bei neuen Releases sind da meine Ansprüche schon etwas „gehobener“. Tenet ist natürlich in Sachen Bild und Ton sehr gut. Auch wenn ein digitales 4K hier sicher noch mehr rausgeholt hätte. Aber in Sachen HDR hat mich Tenet bspw. absolut nicht überzeugt. Und 3D Ton fehlt halt komplett, selbst beim O-Ton. Stattdessen ist „nur“ eine 5.1 Tonspur drauf. Für einen 2020er UHD Release eines neuen Films, ist das für mich zu wenig. Aber hey. Die hätten natürlich auch die 5.1 Spur in ein Atmos/DTS:X Signal stecken können. Viele Leute hätten sich dann sicherlich über den tollen 3D Klang gefreut, bei dem sich alles nur auf der 2D Ebene abspielt. Von daher muss man schon fast Respekt zollen, dass sie so ehrlich waren und das einfach nur als 5.1 veröffentlicht haben 😀
Insgesamt ist Tenet für mich deswegen wieder auch nur ein 0-8-15 UHD Release, der zwar manche Sachen richtig macht, aber das Potenzial der UHD Scheibe eben auch nicht wirklich ausnutzt.
Nolan ist ein Verfechter von 3D Ton, daher kommen alle seine Scheiben in 5.1 raus. Alte Filme profitieren unheimlich von 4K, neue eher weniger, da meist nur 2K I. Aber neue Filme interessieren mich fast so gut wie 0.
Wäre er ein Verfechter von 3D Ton, dann würden seine Filme 3D Ton besitzen. Du meinst wohl eher, dass er ein Gegner davon ist 😀
Ob das nun alles so sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. HDR hält er ja, soweit ich weiß, auch für eine unwichtige Spielerei, weswegen seine Filme in HDR auch beschissen aussehen. Auch hier verstehe ich den Einsatz dann aber nicht. Dann soll er es doch besser gleich lassen.
Ich in seiner Position hätte da wohl ganz klar den Anspruch State-of-the-Art-Technologie einzusetzen, um neue Maßstäbe zu setzen. Das schließt dann eben eine hochwertige 3D Tonspur mit ein und auch Sachen wie ein ordentliches Dolby Vision Master.
Nolan ist ein Analog-Freak, digitale Versionen seiner Filme sollen da natürlich nicht besser aussehen und klingen.
Wenigstens rumst es bei Tenet schön in 5.1, wo 3D Ton anderer Filme eher spärlich dynamisch klingt.
Der Atmos Ton ist gewaltig und allein dafür lohnte sich der Kauf.
Zum Glück gebe ich mir die deutsche Tonspur seit vielen vielen Jahren nicht mehr, mit Atmos Setup wirst du da nicht mehr glücklich, da geht von Jahr zu Jahr immer weniger.
Wobei man auch beim O-Ton halt ganz oft enttäuscht wird. Auch wenn
der in Atmos vorliegen sollte 😀
Bestes Beispiel ist doch aktuell wieder Wonder Woman 1984.
Ton von oben: Error 404. Es bleibt einem also mal wieder nur der weg über einen Upmixer, wenn man die Lautsprecher befeuern 😀
Wie sagt man so schön: Dann dürfen sie ihren Müll gerne behalten 😀
Es ist ziemlich traurig, viele Publisher bzw. Studios so viel Potenzial bei
ihren UHD-Releases liegen lassen. Ist ja aber auch leider nichts Neues.
Immerhin der O-Ton scheint da aber in die richtige Richtung zu gehen.
Das alleine ist für mich aber kaum ein Grund jetzt von der alten Disc aufzurüsten.
Zumal es jetzt auch nicht gerade der beste Film ist.