Inhalt (75%)
Dritter Film, dritter Regisseur. Nach Robert Wise und Nicholas Meyer ist es nun Spock-Darsteller Leonard Nimoy, der die Geschicke der Kino-Enterprise lenkt. Mit seinem ersten abendfüllenden Spielfilm sollte er die Star-Trek-Saga weiterführen, nachdem Der Zorn des Khan zur Freude von Paramount ein finanzieller Erfolg war und ebenso von Kritikern gemocht wurde. Entsprechend ging man gut gelaunt in eine Fortführung, die inhaltlich nahtlos an den Vorgänger anschließt.
Jetzt hatte eben dieser Vorgänger mit einem Ende geschlossen, das die weltweiten Fans in Aufruhr und eine Art Schockzustand versetzt hatte. Spock tot? Der Liebling aller Star-Trek-Fans durch die Rettung der Enterprise und die damit verbundene Strahlenüberdosis gestorben? Das wollte man natürlich nur ungerne wahrhaben – egal, für wie logisch Spock sein Opfer auch erklärt haben mag. Als man erfuhr, dass Nimoy auf dem Regiestuhl Platz nehmen würde, keimte natürlich Hoffnung auf, dass der Vulkanier noch mal von den Toten zurückkehren würde. Spätestens als der Film-Untertitel „Auf der Suche nach Mr. Spock“ veröffentlicht wurde, waren die Hoffnungen auf ein Wiedersehen mit dem spitzohrigen Logiker natürlich gesetzt.
Witzig war im Übrigen der Hergang von Nimoys Regieübernahme. Während Nicholas Meyer unzufrieden mit einer Änderung „seines“ zweiten Teils war, brauchte man eine Alternative. Paramount fragte währenddessen Nimoy, ob er grundsätzlich Lust habe, für einen dritten Teil erneut zur Verfügung zu stehen. Und der Darsteller antwortete überraschend: „Aber sicher, ich werde den Film inszenieren“. Nach anfänglicher Ungläubigkeit seitens Paramount versicherte Nimoy, dass er niemals mit dem Franchise gebrochen habe (wie vermutet) und man gab ihm den Job. Erfinder Roddenberry gab deshalb zu Protokoll, dass man einen Regisseur gefunden habe, den man auf keinen Fall entlassen könne …
Wahre Worte, denn Nimoy blieb dem Franchise als Darsteller und zugleich auch als Regisseur für Teil IV erhalten. Dass der dritte Star-Trek-Film – und damit, wie sich herausstellen sollte, der Mittelteil einer Trilogie – bei Kritikern zum Teil nicht ganz so gut wegkam wie der direkte Vorgänger, liegt wahlweise an den christlich-religiösen Motiven (Opferung, Wiederauferstehung) sowie am etwas heruntergefahrenen Tempo. Gerade Letzteres ist aber ein As im Ärmel von Teil III. Denn Nimoy beschäftigt sich deutlich intensiver mit seinen Figuren als es Meyer in Zorn des Khan tat. Das bietet allen Charakteren mehr Zeit zur Reflexion darüber, was sie unter ihrer Mission, ihrem Sinn des Lebens und vor allem unter Freundschaft verstehen. Denn Auf der Suche nach Mr. Spock ist vor allem ein Film über Freundschaft.
Aus Freundschaft setzt sich Kirk über Anordnungen der Sternenflotte hinweg und macht sich auf den Weg zum Planeten Genesis. Aus Freundschaft hält seine Crew zu ihm und geht die gleichen Risiken ein wie ihr Captain. Und obwohl Nimoy selbst nur wenige Szenen im Film hat (und stattdessen von gleich vier jüngeren Darstellern porträtiert wurde), weht sein Geist durch die volle Spielzeit von 105 Minuten. Das ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass die Figuren zum damaligen Zeitpunkt schon fast 20 Jahre von ihren Fans begleitet wurden und man deshalb unbedingt wissen wollte, wie es mit Spock weitergeht. Zum anderen bewies Nimoy als Regisseur, dass er ein echtes Talent und Verständnis für die Charaktere hatte.
Dass er sich dabei auf die bekannten Darsteller verlassen konnte, die trotz ihres teils limitierten Schauspiels jedem Fan ans Herz gewachsen waren, ist klar. Dass er mit Christopher Lloyd als Klingonen-Captain Kruge einen prominenten Antagonist fand, gehört ebenfalls zu den Pluspunkten von Auf der Suche nach Mr. Spock. Und selbst wenn die Trickeffekte aus heutiger Sicht immer noch billig wirken, waren sie damals ein großer Fortschritt zu den ersten beiden Teilen. Vor allem die spektakuläre Zerstörung der Enterprise sorgte damals für Schnappatmung unter Fans. Immerhin hatte man aufgrund schlechter Erfahrung beim zweiten Teil die Sicherheitsbestimmungen beim Dreh des Films derart in die Höhe geschraubt, dass der Überraschungseffekt in dieser Form bis zum Kinobesuch erhalten blieb. Unter Star-Trek-Fans mag es eine geflügelte Weisheit sein, dass die ungeraden Teile die schwächsten der Kinofilme sind (was im Falle des fünften Films nun wirklich der Fall ist), aber Nimoys erste R
- Koenig, Walter, Takei, George, Kelley, DeForest (Schauspieler)
- Nimoy, Leonard(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Bildqualität (80%)
Natürlich wurde auch Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock damals analog auf 35 mm Film aufgenommen. Auch hier wurde für die neue BD und 4K-UHD-BD ein neuer 4K-Scan vorgenommen und auch hier gab’s natürlich HDR10 und Dolby Vision sowie einen im Rahmen von Rec.2020 erweiterten Farbraum. Das führt bei Teil III zu einem (fast) durchweg wärmeren und erdigeren Bild. Was allerdings auch die 4K-Scheibe nicht schafft, sind Unschärfen zu beseitigen, die kamerabedingt schon vorhanden sind – wie bspw. die letzten Einstellungen des Rückblicks, wenn die Farbe langsam ins Spiel zurück kommt.
Umso schöner, dass Filterungen und Nachschärfungen hier kein Thema mehr sind. Die analoge Körnung kommt sehr fein und authentisch sowie ohne stehende Rauschmuster oder seltsame Bewegungen auf Hintergründen aus. Wenn sich Kirk vor der Wand weg bewegt, bleibt alles genau so wie es sich gehört und an seinem Platz (6’05). Close-ups sind nun organisch und wirken nicht, als wären die Darsteller in einen Topf aus Wachsschminke gefallen. Überstrahlungen an Haaren aufgrund von Nachschärfungen – kein Thema mehr. Außerdem wurden vereinzelte Blitzer und Schmutzpartikel noch beseitigt, die von der alten Blu-ray noch gezeigt wurden. Wie oben erwähnt: Sind Kameraunschärfen drin, kann auch die 4K-Scheibe daraus nichts zaubern. Ansonsten ist die Detaildarstellung wesentlich natürlicher und kommt ohne hässliche Überkontrastierungen und Überstrahlungen aus.
Aber noch mal zurück zum Grading: Während der größte Teil des Films durch ein wärmeres, brauneres und damit natürlicheres Grading auffällt; während die alte BD eher kühl war und einen leichten Magentadrift hatte, gibt es Szenen, die komplett ins Umgekehrte gehen. Kurz vor der Zerstörung der Enterprise und auch teils in den dunklen Sequenzen auf dem neuen Planeten Genesis ist die UHD Blu-ray deutlich bläulicher und kälter, während die alte Blu-ray hier wärmer und angenehmer ist. Offenbar hat man dies aber bewusst so gewählt, ansonsten ist dieser krasse Unterschied nicht zu erklären.
Gekontert wird das wiederum von den wesentlich stimmigeren Orangetönen während der Explosion der Enterprise. Was über die alte Blu-ray teils drastisch überstrahlt und massiv ins Magenta rutscht, ist hier viel besser durchzeichnet und kräftig Orange. Das gefällt um Längen besser als die unnatürlich wirkenden Feuertöne der alten Blu-ray.
Geht man in Close-ups, sind nun feine Härchen mit analoger Körnung sichtbar, wo sie von der alten Blu-ray durch das Nachschärfen hell überkontrastierend hervor stachen, Auch die schwarze Iris von Pille bei 86’51 tritt dadurch unschön und unnatürlich hervor, wo sie von der UHD Blu-ray natürlich eingebettet wird. In solchen Szenen liegen Welten zwischen beiden Disks.
- Koenig, Walter, Takei, George, Kelley, DeForest (Schauspieler)
- Nimoy, Leonard(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Tonqualität (60%)
Vorab: Auch die True-HD-Spur der UHD Blu-ray restauriert das Klingonisch von Kruge und seinen Männern leider nicht. Bereits fürs Kino hatte man die im Original auf tlhIngan Hol gesprochenen Dialoge synchronisiert und lediglich für einige TV-Auswertungen mal aus der Mottenkiste hervorgeholt. Das ist schade, aber leider nicht zu ändern. Gegenüber der alten Blu-ray hat die UHD-BD auch hier eine 2.0-Dolby-True-HD-Kodierung erhalten, die sich allerdings akustisch auch nur minimalst (wenn überhaupt) von der alten Spur unterscheidet. Und auch sie klingt dünn.
Schon der Geräuscheffekt vor dem Rückblick auf Spocks Tod hört sich scheppernd und schrill an. Außerdem schwingt die Filmmusik etwas seltsam, was sie im verlustfreien True-HD-Originalton nicht tut. Immerhin sind Dialoge gegenüber den ersten beiden Teilen etwas homogener und haben mehr Volumen – im Rahmen dessen, was eine 2.0-Spur eines vierzig Jahre alten Films zu leisten im Stande ist. Geräuscheffekte bieten zwar eine ganz nette Stereokulisse, dennoch klingt’s ziemlich blechern, wenn der Bird of Prey nach knapp elf Minuten den kleinen Frachter zerstört.
Wechselt man hier auf den O-Ton, so liefert dieser immerhin ein gutes Bassfundament und ist natürlich auch viel räumlicher. Sie ist erneut in True HD kodiert, unterscheidet sich aber etwas in der Räumlichkeit von der alten Blu-ray. Ich mag Gespenster hören, vom vielen hin- und herschalten, aber die alte Version der Blu-ray war auf den Surrounds subjektiv aktiver. Das hört man bei einigen Soundeffekten während der Explosion der Enterprise und auch beim Blitz nach 76’27, der nicht ganz so deutlich von den Rears her schallt. Bassdruck und Lautstärke sind indes sehr ähnlich.
- Deutsch: Dolby True HD 2.0 (60%)
- Englisch: Dolby True HD 7.1 (75%)
Bonus (–)
Bis auf die zwei Audiokommentare, die von der alten Blu-ray schon bekannt sind, liegen alle anderen (zumeist bekannten Extras) auf der Blu-ray. Da mir diese nicht zur Verfügung gestellt wurde, entfallen weitere Beschreibungen an dieser Stelle.
Gesamtbewertung Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock (75%)
Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock ist ein sehr spiritueller Film über Freundschaft, dessen Stärke in der Charaktertiefe liegt. Auch die Spezialeffekte zeigen sich verbessert und die Atmosphäre passt. Gerade aus heutiger Sicht einer der besseren klassischen Trek-Filme.
Die neue UHD Blu-ray punktet mit einem authentisch analogen Bild, das über weite Strecken angenehmere Farben liefert, auf Rauschfilter und Nachschärfung verzichtet und viel organischer wirkt. Der Ton bleibt gleichermaßen durchschnittlich und die Klingonen-Dialoge sind nach wie vor synchronisiert.
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- Koenig, Walter, Takei, George, Kelley, DeForest (Schauspieler)
- Nimoy, Leonard(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Technische Details & Ausstattung:
Erscheinungstermin: | 09. September 2021 | Review am: | 13. September 2021 |
Erscheinungsjahr Film: | 1984 | Laufzeit: | 115 Minuten |
Filmstudio: | Paramount | FSK: | ab 12 Jahre |
Auflösung / Bildfrequenz: |
2160p @ 24p | Untertitel: |
Deutsch, Englisch |
Bildformat: |
2,39:1 / 16:9 | Tonspur: |
Deutsch Dolby True HD 2.0 Englisch DolbyTrue HD 7.1 |
High Dynamic Range: |
HDR 10 Dolby Vision |
Ausstattung: |
4K Blu-ray HD Blu-ray |
Star Trek III: Der Zorn des Khan Trailer:
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