Auch in diesem Jahr liebäugeln viele Nutzer mit der Neuanschaffung eines 4K Fernsehers, vielleicht sogar ein TV-Geräte mit 8K Auflösung. Muss der TV unbedingt HDMI 2.1 unterstützen oder kann man darauf verzichten?
„Hat dieser Fernseher HDMI 2.1?“ oder „Unterstützt der Fernseher HDMI 2.1?“. Diese und ähnliche Fragen erreichen uns fast täglich über die Kommentare unserer Webseite, auf Facebook und unserem Youtube-Kanal. Wir können die Anfrage in gewisser weise nachvollziehen. HDMI 2.1 ist ein heißes Thema im Unterhaltungselektronik-Markt, das dem Kunden Zukunftssicherheit suggeriert. Viele werden sich denken: „Wieso etwas kaufen, dass morgen bereits veraltet ist?“. Wir glauben jedoch, dass sich jeder erst einmal fragen sollte, wieso brauche ich HDMI 2.1? Es muss ja ein bestimmtes Feature bieten, welches man gedenkt zu nutzen. Wer diese Frage nicht auf Anhieb beantworten kann, der bezahlt womöglich für eine Schnittstelle, deren Fähigkeiten am Ende nicht ausgereizt werden.
Was ist HDMI 2.1?
HDMI 2.1 kann als „Sammlung“ alter und neuer AV-Features angesehen werden. Als Basis dient ein neuer Anschluss, der eine Bandbreite von 48 Gbps statt der geläufigen 18 Gbps (HDMI 2.0) bereitstellt. Die erhöhte Bandbreite ermöglicht z.B. 4K/120p oder 8K/60p Videosignale. Unter der neuen Versionsnr. werden auch dynamisches HDR, eARC, VRR (Variable Refresh Rate) oder ALLM (Auto Low Latency Mode) zusammengefasst. Alle neuen Features und deren Erklärungen könnt ihr HIER nachlesen.
Doch wartet einmal. Dynamisches HDR (Dolby Vision, HDR10+), eARC, VRR oder ALLM, haben wir doch schon bei TV-Geräten mit HDMI 2.0 im Einsatz gesehen? Sonys Master Series TV unterstützen z.B. eARC, während Samsung QLED TVs aus 2018 VRR und ALLM unterstützen. Und dynamisches Dolby Vision HDR ist seit LGs OLED TVs aus 2016 nichts neues mehr. Man merkt, es gibt keinen harten Cut zwischen den HDMI Versionnummer. Es läuft eher langsam ineinander über.
Welche Features benötige ich?
Kommen wir nochmals auf die Frage zurück, die sich eigentlich jeder am Anfang eines Kaufs stellen sollte. Welche technischen Fähigkeiten sollte mein 4K/8K Fernseher besitzen? Viele nutzen den Fernseher meist zur Darstellung von regulärem Fernsehen sowie Filme als Stream oder auf Disc. Dazu reicht ein TV mit HDMI 2.0 Schnittstelle in der Regel auf jeden Fall aus. Wer z.B. Dolby Atmos oder DTS:X Signale direkt vom TV an einen AV-Receiver oder Soundbar übertragen möchte, der sollte noch darauf achten, dass eARC (enhanced Audio Return Channel) mit an Bord ist. Dynamisches HDR ist bei den meisten TV-Geräten ebenfalls vorhanden, bei ausgewählten 2019er Modellen erstmals in zweifacher Ausführung mit Dolby Vision und HDR10+ (z.b. bei Philips oder Panasonic). Wir glauben, damit lassen sich die Ansprüche der meisten Nutzer decken.
Zocken am TV?
Spezieller wird es, wenn jemand den Fernseher auch zum Zocken/Gaming nutzt. Vor allem mit einem angeschossenen PC oder Xbox One X sollte man nach einem TV mit VRR (Variable Refresh Rate) Ausschau halten. Dieses Feature synchronisiert die Bildwiederholungsrate des Fernsehers mit dem Videosignal der Konsole/PC. Dadurch werden Bildfehler vermieden und der Input-Lag wird im besten Fall halbiert! In 2019 werden durch HDMI 2.1 wohl mehrere TV-Geräte dieses Feature unterstützen. Neben Samsung QLED TVs aus 2018 und 2019 hat bereits LG Electronics VRR in seiner OLED & Nanocell Range bestätigt.
Auto Low Latency Mode
ALLM oder Auto Low Latency Mode ist in unseren Augen eher ein Feature für die nahe Zukunft. Alle in einer Wiedergabe-Kette befindlichen Geräte werden damit automatisch in den Modus mit der geringsten Eingabeverzögerung (in der Regel der Gaming- oder PC-Modus) versetzt. Damit das ohne Probleme funktioniert, müssen aber alle Geräte (TV, AV-Receiver, Soundbar, Konsole etc.) ALLM unterstützen. In naher Zukunft werden sicherlich mehr Hersteller auf ALLM setzen. Aktuell funktioniert das meist aber nur in der Kombination TV+Konsole.
8K Fernseher mit HDMI 2.1
Bei 8K Fernsehern macht eine HDMI 2.1 Schnittstelle in soweit Sinn, dass sich damit native 8K Videosignale mit 60 Vollbildern pro Sekunde darstellen lassen. An dieser Stelle sei die Frage erlaubt, woher diese Bildsignale kommen sollen? Uns ist noch kein Zuspieler mit HDMI 2.1 Schnittstelle bekannt. Wir denken auch, dass es womöglich kein neues Disc-Format samt Player geben wird, dass 8K Inhalte unterstützen wird. Einzig Streaming-Player sowie oder PC/Mac Computer könnten hier Inhalte liefern. Wobei ein externer 8K Streaming-Player wohl wenig Sinn machen dürfte, statten die Hersteller ihre 8K Geräte im Regelfall bereits mit Streaming-Apps und Mediaplayern aus, die 8K verarbeiten können. Macht 8K grunsätzlich Sinn? Diese Frage müssen wir leider auslassen, da sie sonst den Umfang des Beitrages sprengen würde.
4K/120p Videos
HDMI 2.1 kann ja bei 4K sowie 8K TV-Geräten zum Einsatz kommen. Die Fernseher mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten könnten über die Schnittstelle mit 4K/120p Signalen versorgt werden. Das macht z.B. bei Sportübertragungen Sinn. Wir haben uns bereits einige 4K/120p Demos angesehen. Die weitaus flüssigeren Bewegungen wären für Sportarten wie Fußball oder Tennis sicherlich ein Mehrwert. Aber auch hier stellt sich die Frage, woher soll der Content kommen. Viele Fernsehanstalten haben noch nicht mal auf 1080i/1080p, respektive 4K/HDR umgestellt. Am Ende wird nur das umgesetzt werden, was auch finanziell vertretbar ist. Auch beim Gaming könnte der Sprung auf 4K/120p (womöglich nur am PC) vollzogen werden. Visuell werden die Darstellungen als noch flüssiger wahrgenommen. Der spielerische Mehrwert (z.B. bei Multiplayer) zwischen 60p und 120p dürfte dagegen nur gering ausfallen. Man würde sich nur einen Vorteil von rund 8.3 ms sichern.
Fazit
Anstatt stur danach zu gehen, ob ein Fernseher HDMI 2.1 unterstützt oder nicht, sollte man sich lieber mit den einzelnen Features auseinandersetzen. Wenn man sei eigenes Nutzerprofil zusammengestellt hat, weiß man auch was der neue Fernseher alles können muss. Und für viele wäre es sicherlich kein Beinbruch, wenn das Modell „nur“ eine HDMI 2.0 Schnittstelle besitzt. Ein gutes Beispiel wären z.B. die Philips 4K Fernseher aus 2019, die allesamt kein HDMI 2.1 besitzen. Sollte man deswegen auf das Ambilight-Feature verzichten, wenn man dieses gut findet? Unserer Meinung nach: Nein. Wie denkt ihr über HDMI 2.1? Ist es ein Must-Have und wenn ja wieso? Oder kann man ggf. die Schnittstelle noch ein paar Jahre aussitzen? Schreibt uns doch einen Kommentar unterhalb dieses Beitrages.
Niemals ohne HDMI 2.1
Endlich 4K mit 60 Hz (oder mehr). Geht vorher nämlich nur mit 8-Bit oder mieser Farbunterabtastung. Für TV egal, aber nicht für PC und Konsolen.
HDMI 2.1 enthält neben den netten Features wie eARC, 8K (60 Hz) und 4K (120 Hz), VRR-Modus und die Wiedergabe eines 8K-Video mit HDR, eben auch die Unterstützung von 14 und 16 Bit Farbtiefe.
Bisher wurden doch meines Wissens nach sowohl Dolby Vision als auch HDR10+ durch einen „Workaround“ für HDMI 2.0 kompatibel gemacht.
Dynamic HDR stellt doch sicher, dass Videos mit idealen Werten für Farbtiefe, Detail, Bildhelligkeit, Kontrast und breiterem Farbspektrum angezeigt wird, und zwar auf einer Basis nach jeder einzelnen Szene oder sogar jedes Frames. Es werden hierbei alle 4 Dynamischen HDR-Technologien, die bei SMPTE unter der Bezeichnung ST-2094 festgelegt sind und auf der von Dolby erfundenen PQ-Kurve ST-2084 basieren, als Übertragung unterstützt. Diese wären: Dolby Vision, SL-HDR1 (Philips), Advanced HDR (Technicolor) und HDR10+ (Samsung).
HDMI.org schreibt zwar zum Standard 2.1 (Google Translator):
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F: Benötigt Dynamic HDR das neue Ultra High Speed HDMI-Kabel?
A: Nein, aber aufgrund der hohen Bandbreite, die für diese Auflösungen und Aktualisierungsraten erforderlich ist, müssen 4K120- und 8K60-Video mit HDR aktiviert werden.
Aber auch:
F: Wie unterstützt die Spezifikation mehrere HDR-Lösungen?
A: Statische und dynamische HDR-fähige Geräte, die die HDMI 2.1-Spezifikation implementieren, übertragen sowohl statische als auch dynamische HDR-Metadaten in standardisierter Weise über die HDMI-Schnittstelle. Außerdem werden die gleichen obligatorischen HDMI-Konformitätstests durchgeführt, um sicherzustellen, dass sie statische und dynamische HDR-Metadaten unabhängig vom Hersteller des Produkts über die HDMI-Schnittstelle senden / empfangen können. Dies stellt sicher, dass Verbraucher alle Vorteile von Dynamic HDR ohne mögliche Kompatibilitätsprobleme nutzen können.
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Für mich klingt der Standard danach, als das Dynamic HDR nun mehr oder weniger ohne Probleme ihr gesamtes Potential aufgrund der Farbtiefe und Dynamic HDR entfalten könnte. Bitte um entsprechende Verbesserung 🙂
Stimmt grundsätzlich schon, aber soviel ich weiß unterstützt Dolby Vision nur bis zu 12 Bit Farbtiefe, und aktuelle Fernseher können nur bis zu 10 Bit tatsächlich darstellen. HDMI 2.1 ist anscheinend wunderbar zukunftssicher, macht aber bisher wohl nur bei Gaming und 8K-Geräten wirklich einen Unterschied.
Straf mich lügen… Aber meiner kann, 12 Bit darstellen… Also wenn ich die Info Taste am Pana drücke, steht da 12 Bit.
Also nach allem, was ich u. A. von Vincent Teoh gehört habe, gibt es echte 12-Bit-Darstellung bei Fernsehern noch nicht, obwohl viele 12 Bit verarbeiten können. Vielleicht ist diese Information auch nicht mehr aktuell, wenn Du z. B. einen ganz neuen High-End-TV hast oder sowas.
Ist zwar High End aber von 2015…. Also nicht mehr ganz so neu!
Ich glaube auch, dass hier eine 12-bit Verarbeitung beim TV stattfindet, um Farbverläufe auf dem 10-bit Panel noch besser darstellen zu können. Glaube aber nicht, dass das Panel 12-bit kann.
Okay, dann kann es auch das bedeuten!!!
Also da ich schon sehnsüchtig auf die ps5 warte, welche mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die genannten Features haben wird, muss mein nächster TV hdmi 2.1 haben. Möchte endlich im Wohnzimmer 4k mit vrr und geringen input lag genießen.
Ich finde den Artikel bezüglich HDMI 2.1 sehr gut Inhaltlich. Ich kann dem Artikel bzw. Dominic Jahn nur zustimmen in seinen Aussagen.
Ich bezweifle sehr stark, dass es im linearen TV, auch bei Sportübertragungen wie z.B. Fußball oder Formel1 jemals zu HFR 100/120 4K Übertragungen kommen wird, an 8K braucht mann da in Deutschland erst garnicht zu denken. Dieses ist einfach nicht wirtschaftlich mehr Sinnvoll darstellbar im Broadcasting, auch wenn es Bildtechnisch wünschenswert wäre für schnellen Sport, wie es im Artikel auch steht.
Ich wünsche mir mehr UHD Übertragungen von Fußball und anderen Sendungen im linearen Fernsehen. Ich hoffe, dass es in den nächsten Jahren bei Sky, Eurosport, DAZN, RTL, Sat1Pro7 und ARD/ZDF zu einem 4K HDR Regelbetrieb kommt. Die SD-Verbreitung kann gerne eingestellt werden.
Auch im Streaming Bereich sehe ich für die Zukunft maximal 4K mit maximal 60Hz, weil alles was darüber hinaus geht nicht mehr sinnvoll wirtschaftlich darstellbar ist.
Damit ist klar, dass HDMI 2.0b ausreicht, wenn mann Gaming außen vor lässt.
Da ist die Unterstützung von HDR10, HDR10+, Dolby Vision und HLG schon wesentlich wichtiger. Dieses sollte meiner Meinung nach ein Zukunftträchtiger Fernseher unterstützen in Verbindung mit einer guten Farbwiedergabe, guten Schwarzwerten und einer guten Bewegtbildschärfe egal, ob 60 oder 120Hz Display laut Spezifikationen.
Im Moment kann ich, da ich kein Gamer bin, noch echt gut ohne HDMI 2.1 leben. Zwar hätte ich gerne eARC an meinem Fernseher, aber auch das brauche ich noch nicht konkret. Ich gucke kaum „normales“ Fernsehen und der einzige Streaming Service mit Dolby Atmos, den ich benutze, ist Netflix. Und selbst da brauche ich noch kein eARC, da Netflix noch auf Dolby Digital+ basierendes Dolby Atmos benutzt, für das ARC ausreicht.
Nein dazu braucht man ein 200 Hz Panel.
2016 gab es noch richtig gute Oled 4k 3D TVs von LG. Da war 3D in passiv ein Hochgenuss da 1080p Darstellung ohne Shutter Brille möglich war.
Full Hd mit passiven Brillen am Tv ist mir neu! Wie soll das denn gehen? 3d wird an jedem TV in Full Hd ausgegeben!!!
Das was du erzählst bekommst du nur mit zwei Beamern hin, glaub ich! Mir fällt jetzt die Technik nicht ein welche du dafür brauchst…. Ist aber sehr teuer, aber dafür ist das Ergebnis der Hammer!
Aber am TV, niemals!
Es wird m.E. noch ein paar Jahre dauern, bis man die HDMI 2.1 Schnittstelle gebrauchen kann, da es kaum Geräte gibt, die man anschließen kann und von der Schnittstelle profitiert man in seltenen Fällen (mangels Content). Aktuell ist die finale Test Spec ja noch nicht mal veröffentlicht, so dass Käufer von Geräten mit angeblicher HDMI 2.1-Schnittstelle nicht unbedingt eine 100% kompatible Schnittstelle erwerben. Für 8k-Komprimierung und Übertragungen wird es neue Standards geben, da werden noch weitere Jahre vergehen.
Wichtiger ist, dass man nun TV’s mit beiden dynamischen HDR Standards erwerben kann und so für die verschiedenen Streaming-Dienste bestens gerüstet ist.
Ich hab da mal ne Frage:“ 4K/120p, wäre damit wieder 3D in besserer Qualität möglich???“ …..oder bin
ich da auf dem Holzweg?
Gruß Kalle
Bitte noch einmal die Endungen einiger Wörter prüfen.
Genau auf so eine allgemeine Aufklärung des HDMI 2.1 neu Standards hab ich mich gefreut.
Selbst LG nutzt bereits seit der 8er OLED und dem UJ 6309 Modellreihe eARC. zumindest ist nichts davon in den Medien zu finden. Bei mir in Verbindung mit der xBox X und der Soundbar funktioniert es. Dolby Atmos wird übertragen. Eventuell nur in komprimierter Form. Aber es klappt auch ohne HDMI 2.1.
Da ich meinen TV zu 80 Prozent für Gaming nutze ist mir HDMI 2.1 und VRR wichtig. Von daher werde ich höchst wahrscheinlich dieses Jahr zum C9 von LG greifen. Die XBOX One X unterstützt bereits dieses Feature und die nächste Konsolengeneration von Sony und Microsoft werden es sicherlich auch tun.