Sharp stellt noch 2024 die LCD-Fertigung in Japan ein

Sharp wird ab September 2024 keine LCD-Panels mehr in seiner Fabrik in Japan herstellen. Die Produktion ist schlichtweg nicht mehr wirtschaftlich.

Dies dürfte Leser, die mit diesem Thema vertraut sind, wenig wundern. Mittlerweile sitzen die verbleibenden LCD-Fertiger vor allem in China. Sie bieten die Panels zu niedrigen Preisen an, mit denen ausländische Zulieferer kaum noch konkurrieren können. Auch Samsung Display hat aus diesem Grund etwa die LCD-Herstellung bereits aufgegeben.

Sharp hatte mit seinen Panels aus seiner Fabrik im japanischen Osaka teilweise auch Panasonic beliefert. Bis Ende September 2024 wird die Produktion der LCDs noch laufen, um dann ersatzlos gestrichen zu werden. Damit geht das Licht in der letzten LCD-Panel-Fabrik für TVs in Japan aus. Die Fabrik, welche Sharps Tochterfirma Sakai Display Products Corp. betreibt, soll stattdessen in Zukunft als Datenzentrum dienen.

Sharp gehört mittlerweile zum taiwanesischen Konzern Hon Hai Precision Industry Co. Die LCD-Fertigung hatte das zweite Geschäftsjahr in Folge für rote Zahlen gesorgt. Eine Hoffnung auf Besserung hat man wohl für die Zukunft nicht mehr gesehen und daher den Stecker gezogen. Generell muss Sharp Restrukturierungen vornehmen und will sich in Zukunft verstärkt auf Hausgeräte und Office-Equipment fokussieren – auch mit KI-Technik.

Sharp will das LCD-Restgeschäft reduzieren

In anderen Werken stellt Sharp in Japan aktuell noch kleine LC-Displays für Fahrzeuge und Tablets her. Dort will man die Produktion herunterfahren und dann schauen, was die Zukunft bringt. Sharp forscht auch an neuartigen Display-Technologen wie „echten“ Quantum-Dot-Displays, die man als QDEL-Displays bezeichnet.

Sharps QDEL-Display vereint die Vorteile von LCD und OLED.
Sharps QDEL-Display vereint die Vorteile von LCD und OLED.

Dies ist ein Bereich, in dem man möglicherweise die nächste große Display-Revolution nach OLED verortet. Micro LED konnte hier die hochgesteckten Hoffnungen nicht erfüllen, da die Produktionskosten immer noch zu hoch sind, um außerhalb des Bereichs für Geschäftskunden Eindruck zu hinterlassen.

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André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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1 Kommentar
  1. Schade, dass es wie so oft und vielen anderen Bereichen scheinbar keinen anderen Weg gibt und aus der Corona-Krise keine Lehren gezogen wurde.
    Bin schon gespannt, wie es dann allgemein weitergeht, wenn Winnie-the-Pooh ungeduldig wird und seine „abtrünnigen“ Inselfreunde „höflich“ zurück an seinen Tisch bittet.

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