Ende Juni gab es bei Samsung einen Totalausfall: Etliche Blu-ray-Player des Unternehmens wurden rund um den Globus zerschossen. Jetzt ist die Ursache des Debakels bekannt.
So lag das Problem offenbar nicht direkt an einer Firmware, wie ursprünglich angenommen wurde. Denn später meldeten sich auch Nutzer, welche ihren Player zwar mit dem Internet verbunden hatten, allerdings keinerlei Updates installiert hatten. So wurden die Player wohl letzten Endes durch eine XML-Konfigurationsdatei unbrauchbar gemacht. Jene Datei wird regelmäßig bei Policy-Checks kontrolliert bzw. aktualisiert.
Weil die XML-Datei jeweils nach einem Reboot am Gerät lokal überprüft wird, bevor eine neue abgefragt werden kann, konnte aus der Ferne auch kein Update erfolgen und es ergab sich der endlose Reboot-Zyklus. In der XML-Datei ist festgehalten, welche Daten der Player an Samsung übermitteln darf bzw. welchen Übermittlungen der Nutzer zugestimmt hat. Selbst bei einer Verweigerung der Zustimmung wird dies regelmäßig mit den Servern abgestimmt.
Hier lag dann eben die Wurzel allen Übels: Die XML-Datei wurde im Hintergrund bei aktiver Internetverbindung aktualisiert und damit holte sich das Gerät unbemerkt vom Nutzer sozusagen sein Todesurteil ab. Auch wer also kein Update zog, konnte den Totalausfall seines Players nicht verhindern. Abhilfe schuf nur den Player vorher vom Internet komplett zu trennen oder aber ihn eben nie online zu verbinden.
XML-Datei war nicht zu den Playern kompatibel
Die XML-Datei, die von Samsung selbst verteilt wurde, war nicht von den Blu-ray-Playern korrekt lesbar. Ein leeres Element in einer Liste brachte die Player durcheinander und führte dann zu den fortwährenden Neustarts. Kritisieren kann man nun, dass Samsung überhaupt beim Booten das Parsen der XML-Datei voraussetzt, denn wäre jenes nicht der Fall, hätte das Unternehmen auch durch ein Update aushelfen können. Leider war am Ende der einzige Ausweg für betroffene Besitzer die Geräte einzuschicken.
Samsung ersetzte die fehlerhafte XML-Datei, welche ab dem 18. Juni 2020 verteilt wurde, am 27. Juni 2020. Mittlerweile ist es also wieder sicher, seinen Player ins Netz zu schicken. Die ganze Misere demonstriert jedoch leider, dass es immer so eine Sache ist, wenn Geräte online angebunden sind und selbst nach Jahren ein einziger Fehler erhebliche Folgen haben kann.
Das kommt eher davon dass man sein Update nicht vernünftig testet bevor man es raus schiebt…