Samsungs Micro-LED Fernseher haben weiterhin mit Qualitätsproblemen zu kämpfen

Samsung präsentierte stolz seine Micro-LED Fernseher auf der IFA 2022. Jedoch kommt die Displaytechnologie nicht so richtig in Fahrt und hat weiterhin mit Qualitätsproblemen zu kämpfen. 

Samsung hat in diesem Jahr seinen ersten Micro-LED-Fernseher in den Verkauf gebracht. Das Modell mit 110 Zoll Diagonale wurde im Vergleich zu den ersten „The Wall“-Modellen etwas erschwinglicher, mit einem Preis von ca. 126.000 Euro bewegt sich die Technologie jedoch immer noch jenseits von Gut und Böse. Samsung chauffiert die beeindruckende Bildschirmtechnologie bereits seit 2018 durch die Messehallen. Seitdem haben sich auch viele andere namhaften Hersteller der Displaytechnik verschrieben. Es bleibt jedoch meistens bei einer beeindruckenden Demonstration. Von einer Marktreife kann man bei Micro-LED definitiv nicht sprechen.

Fehleranfällige Micro-LED-Displays

Die Micro-LED-Displays bestehen, wie der Name vermuten lässt, aus winzig kleinen LEDs, die in einer rot-grün-blauen Subpixel-Anordnung ihren Dienst verrichten. Über den LEDs gibt es keinerlei Schutzschicht, keine Farbfilter oder Ähnliches. Eine reine RGB-Darstellung mit selbstleuchtenden Pixeln, die einen ganz besonderen Bildeindruck vermitteln. Samsung und auch andere Hersteller, schaffen es jedoch nicht, ein zufriedenstellendes Qualitätsniveau zu erreichen.

Die Besonderheiten der Micro-LED-Technologie
Die Besonderheiten der Micro-LED-Technologie

Auch wir haben auf der IFA 2022 wieder Panels zu Gesicht bekommen, die deutliche Fehler aufweisen. Einzelne Pixelreihen bleiben schwarz oder sind physisch gar nicht mehr vorhanden – herausgebrochen. Man muss den Geräten jedoch zugutehalten, dass es sich um Messeaussteller handelt und egal wie groß die „Don’t touch“-Schilder auch sein mögen, Hunderte, wenn nicht sogar Tausende berühren die empfindlichen Displays.

Begeisterung für Micro-LED verflüchtigt sich

Dem teuren Anschaffungspreis der Micro LED-Display stehen so gut wie keine Absätze am Markt gegenüber. Wie das Analyse-Unternehmen Omdia ermittelte, werden im laufenden Jahr weniger als 1.000 Exemplare an Endkunden ausgeliefert. Im LCD-Segment sind es schätzungsweise 250 Millionen und selbst im weiter aufstrebenden OLED-Markt sind es gut über 10 Millionen Exemplare. Womöglich müssen wir der Realität ins Auge blicken und die Micro-LED-Technologie unter „wäre schön gewesen“ ablegen. Denn wenn man sich die Entwicklungen in den anderen Display-Segmenten betrachtet, z.B. Mini-LED-Backlight bei LCD oder QD-OLED und OLED-Ex-Panels bei OLED, dann fällt es einem doch sehr schwer, die Begeisterung für Micro-LED aufrechtzuerhalten. Vor allem bei einem Stromverbrauch von satten 840-950 Watt pro Stunde.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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5 Kommentare
  1. Da die Geräte sicherlich oft transportiert werden, auf und abgebaut werden würde ich die Defekte nicht so kritisch sehen. Allerdings muss sich beim Preis etwas tun. OLED ist für mich keine Lösung. Im lichtdurchfluteten Wohnzimmer eher LCD mit mini LED. Da hat man dann vom Schwarzwert nur noch geringe Unterschiede aber eine deutlich bessere Helligkeit und für das Heimkino dann doch lieber den Projektor mit Kinofeeling und Größe.

  2. Micro LED ade FOREVER! Schade eigentlich…

    Zunächst der PREIS und dann die Tatsache, das die Panels einfach zu dünn sind, sprich…das da was herausbricht…kein Wunder…
    Hinzu kommt, daß auch PIXELFEHLER ein Thema sind und der zu hohe Stromverbrauch, was immer mehr Thema wird, klassiviziert die Technik ins AUS.

    OLED ist nicht meins, LCD ist veraltet und gesamt betrachtet im Bezug auf BILDGRÖSSE wird es wohl langfristig der
    LASER Kurzdistanz Beamer, incl. speziellen Leinwand, sei es eine speziell beschichtete Leinwand oder eine Kontrastleinwand…

    Im taghellen Raum sieht ein TV auch nicht soooo toll aus im Bild, insofern, war schon früher so, wenn man schaut, dunkelt man den Raum etwas ab und hat je nach Bedingungen ein Topbild. Echten Schwarzwert hat man bei einem TV auch nur dann, wenn es stockgunkel ist und das ist bei Projektion kein Deut anders.

    Im Bundle gibt es da schon viele Hersteller, die unter 4000 Euro TOPQUALITÄT liefern.

    Die Rolldinger von LG sind zwar cool, aber auch utopisch unbezahlbar…insofern kauftechnisch uninteressant…

      • Fernseher werden in einem Punkt immer gegen eine vernünftige, schalldurchlässige Leinwand verlieren: Die Dialoge bei Filmen.
        Ich hab noch nie eine Heimkinoinstallation mit Fernseher ausgetestet, bei der diese nicht hörbar von unten kamen.
        Hat immer was seltsames, fast schon groteskes, wenn beispielsweise der mächtige Hulk mit seiner donnernden Stimme aus Richtung Fußboden spricht.
        Nur mit Center hinter der Leinwand gibt es dieses gewisse Kinofeeling.
        Alles andere ist ein Kompromiss.

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