Samsung hatte schon 2019 angekündigt, dass man sein Smart-TV-Betriebssystem Tizen an Partner lizenzieren werde. Jetzt hat man handfeste Neuigkeiten parat.
So möchte Samsung Tizen natürlich nicht nur weiter selbst als OS für seine Fernsehgeräte verwenden, sondern die Plattform auch möglichst vielen Partnern schmackhaft machen. Kürzlich hatten wir ja über eine Partnerschaft mit dem australischen Anbieter Tempo bericht. Bisher hatte sich Samsung dazu nicht weiter geäußert, doch nun liegt eine Pressemitteilung mit mehr Details vor. Generell dürfte Samsung mit Tizen gut aufgestellt sein, denn besonders in Europa ist das System bereits führend.
Wie Samsung mitteilt, hat men nun jedenfalls neben Tempo auch die Unternehmen Atmaca und HKC bzw. die Marken Bauhn, Linsar, Sunny, Vispera und weitere in die Tizen-Familie aufgenommen. Die Lizenznehmer dürfen nicht nur Tizen an sich nutzen, sondern auch den TV-Streaming-Dienst Samsung TV Plus an ihren Geräten einbinden. Selbiges gilt auch für den Universal Guide sowie den Sprachassistenten Bixby. Auch wenn letzteres nicht zu beneiden ist.
Laut Samsung nutzen aktuell mehr als 200 Mio. Menschen weltweit aus 197 Ländern Smart-TVs mit Tizen als System. Dank der neuen Partnerschaften rechnen die Südkoreaner freilich damit, dass sich diese Zahl noch erheblich steigern werde. Für den deutschen Markt sind hier aber noch keine neuen TV-Geräte von Partner in Sicht.
Tizen: Nicht nur Smart-TV-OS, sondern auch Werbeplattform
Die ersten TV-Geräte mit Tizen von Samsungs Partnern werden noch 2022 in den Regionen Großbritannien, Australien, Italien, Neuseeland, Spanien, Italien und der Türkei auf den Markt kommen. Wieder einmal ist hier im Übrigen LG mit webOS der große Rivale. Auch letztere wollen ihre Plattform mittlerweile an möglichst viele Partner lizenzieren. Kürzlich kündigte man daher den neuen webOS Hub an.
In beiden Fällen geht es nicht nur um den Ausbau des Ökosystems an sich, sondern um die Monetarisierung der Plattform auch nach dem TV-Verkauf. Ziel ist es, möglichst breit Nutzerdaten zu sammeln und auszuwerten sowie ein Netz zu schaffen, in dem man gut mit Werbung handeln kann. Dies wird für alle Hersteller immer wichtiger und zu einem wesentlichen Anreiz, eigene Software-Plattformen möglichst breit aufzustellen.