Samsung möchte angeblich reguläre OLED-Fernseher mit WRGB-Panels von LG Display herstellen. Die Quelle nennt 2022 für den OLED-Verkaufsstart.
Diese Schlagzeile ist nicht ausgedacht, nicht aus einer dubiosen Telegram-Gruppe kopiert und auch kein vorgezogener Aprilscherz. Wie das koreanische Nachrichtenportal theelec auf Basis firmennaher Quellen berichtet, denkt Samsung über den Wiedereinstieg in den OLED-TV-Markt nach. Nachdenken ist dabei sogar untertrieben. Sollte sich der Bericht als korrekt herausstellen, wird Samsung einen Großteil seiner „OLED-Offensive“ mit Panels von Mitbewerber LG Display realisieren.
Wir sprechen dabei nicht von den neuen QD-OLED-Displays, die aus der hauseigenen Schmiede von Samsung Display stammen, sondern von „regulären“ WRGB-Displays, wie sie seit Jahren in den High-End-Fernsehern von LG, Sony, Philips, Panasonic und Co. zum Einsatz kommen. Die Detailangaben von theelec stammen angeblich aus der vorläufigen Produktplanung von Samsung Electronics für das Jahr 2022.
2 Millionen OLED-Fernseher von Samsung
Demnach möchte der TV-Weltmarktführer im kommenden Jahr 3 Millionen NEO QLED Fernseher mit Mini-LED-Technologie absetzen sowie zwei Millionen OLED-Fernseher. Die zwei Millionen OLED-Fernseher spalten sich auf in 500.000 QD-OLED TVs, deren Panels von Samsung Display stammen und 1.5 Millionen OLED-Panels von LG Display. Das High-End-Segment würde sich bei Samsung damit in drei Stufen präsentieren.
Samsung Electronics bezieht ohnehin bereits einen Großteil seiner LCD-Panels von außerhalb, nachdem die eigenen Fertigungsanlagen nach dem kurzzeitigen Corona-Boom jetzt doch geschlossen wurden bzw. Platz machen müssen für die Produktion von QD-OLED. Die LCD-Panels stammen demnach von LG Display, oder von CSOT (TCL) sowie BOE. Derzeit wird darauf spekuliert, dass Samsung maximal 1 Million QD-OLED-Displays im Jahr fertigen kann. Um den High-End-Markt in 2022 bestmöglich bedienen zu können, bedient sich Samsung womöglich der „Konkurrenz-Technologie“.
Setzt Samsung 2023 nur noch auf QD-OLED?
Vielleicht beherbergt dieser „Zwischenschritt“ auch eine taktische Komponente. Bietet Samsung einen QD-OLED und OLED-TV mit den gleichen technischen Komponenten an, stellt sich jedoch heraus, dass die Quantum Dot-Displays den OLEDs überlegen sind, könnte der koreanische TV-Hersteller in 2023 komplett auf QD-OLED umschwenken – sofern man die Fachwelt überzeugen kann. Das ganze Thema bringt auch vielleicht das Thema „Dolby Vision bei Samsung“ wieder auf den Plan.