Samsung Display verabschiedet sich aus dem LCD-Segment. Dabei wandern die Patente nun zur TCL-Tochterfirma CSOT.
Samsung Display wollte eigentlich schon vor längerer Zeit aus der LCD-Fertigung aussteigen. Auf Drängen des Mutterkonzerns, der in der Corona-Krise Liefererngpässe befürchtet hatte, verschob man dies jedoch. Nun hat der Preisdruck durch chinesische Zulieferer jedoch wieder stark zugenommen und Samsung Display ist schon im Mai 2022 zum ursprünglichen Plan zurückgekehrt. Zumal die Nachfrage nach LCD-TVs von Samsung zuletzt gesunken ist.
Samsung Display soll mittlerweile in den USA seine Patente rund um LCD-Technologien an die TCL-Tochter CSOT transferiert haben. Letztere hätten laut südkoreanischen Medien innerhalb Südkoreas ebenfalls schon im August die LCD-Patente von Samsung Display erhalten. Bei dem jüngsten Schachzug in den USA soll es um 577 Patente gegangen sein. CSOT hatte 2020 auch schon eine chinesische LCD-Fabrik in Suzhou von Samsung Display übernommen.
Insgesamt soll Samsung Display mittlerweile alle seine LCD-Patente, rund 2.000 Stück, rund um die Welt an CSOT verkauft haben. CSOT soll an den Patenten sehr interessiert gewesen sein, da man zuvor in den USA mit mehreren Klagen konfrontiert wurde, gegen die man sich mit einem breiteren Patent-Portfolio wappnen kann. Zu vermuten ist, dass zudem Lizenzabkommen mit Samsung Electronics getroffen worden sind, damit jene die früheren Patente des Tochterunternehmens weiterhin für ihre QLED- und Neo-QLED-TVs verwenden können.
LCDs: Patentkrieg zwischen CSOT und BOE?
Möglich ist auch, dass CSOT nun einen Patentstreit mit dem Rivalen BOE anzetteln möchte. Solle Konflikte haben zugenommen, da der Markt für LCD-Panels eher schrumpft und die Hersteller daher rigider gegeneinander vorgehen. Samsung Display könnte so ein Vorgehen als Anteilseigner von CSOT ebenfalls gutheißen. Denn BOE fertigt nicht nur LCD-Panels, sondern möchte auch im Smartphone-Markt seine Macht vergrößern, wo man OLED-Panels anbietet – und somit direkt mit Samsung Display konkurriert.