Samsung Display: Massenproduktion von QD-OLED-Displays startet 2021 wie geplant

Samsung Display wird mit der Massenproduktion von Quantum-Dot-OLED-Displays wie geplant 2021 beginnen können. Leider wird Samsung Electronics jedoch keinen QD-OLED im nächsten Jahr anbieten.

Laut einem Bericht der südkoreanischen Tech-News-Site TheElec haben sich die Führungskräfte von Samsung an einem Branchentreffen im Gebäude des Korea Institute for Advanced Technology (KITA) in Seoul teilgenommen. Während des Treffens sollen Geschäftsführer der Unternehmen ihre Pläne für zukünftiges Wachstum besprochen haben. Dabei wurde auch kommuniziert, dass die Massenproduktion der QD-OLED-Displays im Zeitplan liegt. Samsung Display gab im vergangenen Jahr bekannt, dass sich das Unternehmen aus dem LCD-Geschäft verabschieden möchte. Mit einer Investition von rund 10 Milliarden US-Dollar (rund 8.5 Milliarden Euro), sollen die bestehenden Fertigungslinien auf die Produktion neuer QD-OLED-Displays umgestellt werden.

Das Beste aus QLED und OLED

QD-OLED Samsung 2020
Mitarbeiter von Samsung Display und Samsung Electronics begutachten die ersten QD-OLED-Prototypen auf der CES 2020

QD-OLED ist eine neue Displaytechnologie, die das Potenzial hat, sowohl QLED- als auch OLED-Fernseher in Bezug auf die Bildqualität zu übertreffen, da sie die Helligkeit des ersteren mit dem tiefen Schwarz des letzteren verbindet. Das bedeutet eine optimale Farbdarstellung, tiefe Schwarztöne und somit auch ein höherer Kontrast – so die Experten.

Fast 75% günstiger als OLED

Die Technologie sollte auch viel billiger herzustellen sein als die heutigen OLED-TV-Panels, die ausschließlich von LG Display hergestellt werden. Laut dem Forschungsunternehmen DSCC plant Samsung die Verwendung von drei Subpixeln und nur zwei emittierenden Schichten im Vergleich zu den vier Pixeln der WOLED-Panels von LG Display. Die QD-OLED-Displays bestünden daher nur aus 13 Schichten im Vergleich zu den 22 Schichten welche LG Display für WOLED benötigt. Das bedeutet weniger Ausschuss, ergo höhere Ausbeuten und geringere Materialkosten. DSCC schätzt, dass die Herstellung eines Quadratmeters QD-OLED-Panels etwa 26 US-Dollar kosten wird, gegenüber 95 US-Dollar pro Quadratmeter für die WOLED-Produktion.

Samsung Electronics setzt auf MicroLED

Trotz dieser offensichtlichen Vorteile bestehen Bedenken hinsichtlich der Pläne von Samsung Display für QD-OLED. Die hauseigene Elektronik-Sparte, Samsung Electronics, zeigte sich zuletzt unbeeindruckt von der Technologie, da die Helligkeitsausbeute im Vergleich zu den bereits erhältlichen QLED-Modellen nicht dem entspricht, was sich die Firmenbosse vorstellen. Daher wird Samsung Electronics wohl erst einmal den Fokus auf MicroLED richten, eine modulare Displaytechnologie, mit der Fernseher mit unterschiedlichen Auflösungen (2K, 4K, 6K, 8K…) mit unterschiedlichen Seitenverhältnissen und Größen gebaut werden können. Es wird jedoch angenommen, dass andere TV-Hersteller, darunter Panasonic, Sony und TCL, an der Technologie interessiert sind. Tatsächlich hofft TCL Ende 2021 seine ersten QD-OLED-Fernseher auf den Markt bringen zu können.

Parallel berichtet TheElec, dass sich die Mitarbeiter von Samsung Display kritisch gegenüber dem frühen Ausstieg aus dem LCD-Geschäft geäußert haben. Erst im vergangenen dritten Quartal 2020 ist die Nachfrage aufgrund der Pandemie wohl stark angestiegen und auch für das letzte Quartal scheint der Aufwärtstrend ungebrochen.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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