Samsung denkt über Micro-LED für seine Premium Fernseher nach

Samsung verliert im „Premium-TV“-Segment gegen die OLED-Konkurrenz von LG und Sony. Lt. einem Bericht der koreanischen Medien, denkt Samsung über einen Wechsel von LCD zu „Micro-LED“ nach.

Während Samsung in 2015 noch über 50% des Premium TV-Segments über 1.500 $US für sich beanspruchen konnte, sind es lt. einem Marktforschungsbericht von IHS Markit nur noch um die 13% im ersten Quartal 2017. Diese Zahl ist natürlich auch mit Vorsicht zu genießen, da Samsungs Premium QLED-Fernseher in diesem Zeitraum noch gar nicht auf den Markt waren. Die großen Gewinner sind wohl die OLED-TVs von LG und Sony, die miteinander um die 75% in dem lukrativen Marktsegment ausmachen. Mit Begriffen wie „SUHD“ und „QLED“ scheint man gegen das aggressiven Marketing der OLED-Konkurrenz nichts mehr ausrichten zu können. Informierte Kunden sind es vielleicht auch Leid, verbesserte und aktualisierte LCD-Technik vorgelegt zu bekommen. Auch wenn dies für Samsung aktuell ein Problem darstellt, könnte es das Unternehmen in die richtige Richtung leiten. Lt. Berichten in koreanischen Medien soll denkt Samsung über TV-Geräte mit Micro-LED-Displays nach.

Bis die neue Technik Marktreife für großflächige Displays erreicht werden aber sicherlich noch ein paar Jahre vergehen. Bis dahin könnten die Entwicklungen auf dem Gebiet eines echten QLED-Displays (mit selbstleuchtenden Pixel) deutlich vorangeschritten sein. Was Samsung für das nächste Jahr/Jahre geplant hat, erfahren wir auf der CES in Las Vegas im Januar 2018.

Was sind Micro-LEDs?

"Echte" QLED-Display Prototypen von BEO auf der DisplayWeek | Bildquelle: olednet.com
„Echte“ QLED-Display Prototypen von BEO auf der DisplayWeek | Bildquelle: olednet.com

Micro-LEDs vereinen Vorteile, die die etablierten LCD- und OLED-Technologien bieten. Wie bei der OLED-Technik ist jeder Pixel selbstleuchtend, erzeugt also seine eigene Helligkeit und Farbe. Dabei wird aber nicht auf organische Materialien gesetzt, die womöglich im Laufe der Zeit Veränderungen aufweisen können, sondern auf anorganische Stoffe. Extrem schnelle Schaltzeiten verbessern die Bildqualität, indem sogenanntes Motion-Blur komplett eliminiert wird. Auch die maximale Helligkeit ist höher und Betriebstemperatur dagegen niedriger als bei einem OLED-Display. Bei der Farbdarstellung, spielen Micro-LEDs in der Liga moderner LCD-Displays mit und übertreffen diese sogar noch. Zudem basiert die Mirco-LED-Technik auf einem ganz neuen Produktionsprinzip, mit dem sich die Displays noch leichter und dünner als bestehende Displays produzieren lassen. Somit ist die neue Technik im ersten Schritt vor allem für Smartphones und Wearables von Interesse.

Dies ganzen Punkte sind theoretisch gegeben. In der Praxis befinden sich Unternehmen noch weiterhin in Entwicklungs- und Optimierungsprozessen. Ab Anfang 2018 könnten bereits erste Geräte mit Micro-LED in den Handel kommen. Dabei wird es sich aber um kleinere Displays, z.B. in Smartwatches, handeln.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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3 Kommentare
  1. Tjaaaa lieber Gitsche, aber im Endeffekt bleibt es bei einem LCD-Display. Und dies mit all seinen Nachteilen. Wie Du selber schon erwähnst, sind dies die ungleichmäßige Ausleuchtung und der Schwarzwert. Selbst Full Array weist diese bekannten LCD-Probleme auf. Samsung kann sich recken und strecken wie sie wollen, deren Technik ist einfach veraltert und kann OLED in keinster Weise die Stirn bieten. Die ersten OLED-Versuche von Samsung waren zu teuer (weil zu viel Ausschuss – Stichwort Yield und RGB) und haben es nicht geschafft OLED massentauglich zu vermarkten. Im Gegensatz dazu aber LG. Ach Gott, diese billige Firma Lucky Goldstar ist nun marktführend. Meine Fresse, wie viele Möchtegern-Wissende haben in der Vergangenheit über LG als Billigunternehmung geschimpft und jetzt kaufen alle plötzlich LG OLED-TVs. Und ich habe schon damals auf LG gesetzt und Samsung schon lange den Rücken gekehrt. Warum? Weil ich mich auskenne. Auakennen MUSS! Und zwar richtig. Ist halt eben mein Beruf in dem ich selbstständig unterwegs bin.

  2. Das sind 2 völlig unterschiedliche Technologien. QLED TVs basieren auf einem LCD Panel mit blauen LEDs als Hintergrundbeleuchtung. Das blaue Licht der LEDs wird durch eine Filterfolie mit sog. Quantenpunkten (Q-dots) in RGB Punkte mit genauer begrenzten Spektrum gewandelt, als dies z.B bei weißer Hintergrundbeleuchtung ohne die Verwendung von Q-Dots möglich war. Dadurch wird ein erweiterter Farbraum als mit herkömmlichen LCD Schirmen möglich. Allerdings verwendet Samsung auch in den Top Geräten Edge LEDs was zu einer ungleichmäßigen Ausleuchtung in hellen Szenen führt. Und den Schwarzwert eines OLED Displays schafft man wegen der Hintergrundbeleuchtung nicht – die LCD Schicht lässt auch völlig gedimmt (also in den schwarzen Bereichen) einen gewissen Rest an Lecklicht passieren

  3. Ich kann mich irren, aber stellen QLED TVs und MicroLED TVs nicht genau die selbe Technologie dar nur mit anderem Namen? Aus dem Artikel kommt das so heraus, als wären das zwei verschiedene Technologien.

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