„Resident Evil: Vendetta“ 4K Blu-ray Review / Test

Erscheinungstermin: 03. August 2017 Filmstudio: Sony Pictures
Erscheinungsjahr Film: 2017 Laufzeit: 97 Minuten
Review am: 08. Augsut 2017 FSK: Ab 18 Jahren
Testgerät TV: Panasonic TX-50CXW804 Testgerät Player: Panasonic DMP-UB900EGK
Angebot
Resident Evil: Vendetta (4K-UHD+Blu-ray)
  • Tsujimoto, Takanori (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 18 Jahren

Inhalt (65%)

Während die Realverfilmungen mit Milla Jovovich meist etwas blutleer ausfallen, ist der Lebenssaft-Gehalt in den in Japan produzierten Animationsstreifen der Resident-Evil-Reihe bedeutend höher. Von direkten Kopfschüssen mit blutigem Ergebnis über blutige Wirbelsäulen-Torso-Zombies bis hin zum äußerst eklig designten Ober-Monstrum Ariego darf das erwachsene Auge hier eine Fülle an visuellen Einfällen sehen. Dazu gefallen die Kampfszenen zwischen Aries und Chris ziemlich gut mit ihren rasanten und schnell geschnittenen Abfolgen. Der dritte Animations-Langfilm aus dem CGI-Universum des Franchise (nach Degeneration und Damnation) ist inhaltlich zwischen den Games Resident Evil 6 und Resident Evil 7: Biohazard platziert und bringt die Videospiel-Ästhetik ein weiteres Mal auf nahezu perfekte Art und Weise ins heimische Wohnzimmer.

Klar, die Story ist praktisch immer die gleiche, aber immerhin bemüht man sich mal, dem Bösewicht eine Motivation zu verpassen. In einer recht eindrücklichen Sequenz erklärt Arias der Biologin Rebecca, aus welchen Motiven heraus er handelt – und fast hat man Mitleid mit ihm. Die Animationsfilme passen nahtlos in das Franchise und überzeugen schon alleine durch ihre Optik. Denn während die Bewegungen oft etwas staksig wirken, sind die Gesichter aller Figuren sensationell animiert und detailreich. Resident Evil: Vendetta lässt sich nach einer rasanten Einführung allerdings ein bisschen Zeit, um zur Sache zu kommen. Gut, dass das vorzügliche Sound-Design über ein paar Längen hinweghilft – gerade im Falle der Dolby-Atmos-Spur. Und immerhin gibt es ja einen gut 15-minütigen und fulminanten Showdown, der nicht nur einen sensationell choreografierten Fight zwischen Chris und Arias, sondern dann auch noch das fiese Endgegner-Monstrum bereithält.

Die "Helden-Boyband" bestehend aus Kevin Dorman und Matthew Mercer
Die „Helden-Boyband“ bestehend aus Chris Redfield  und Leon S. Kennedy

Bildqualität (70%)

Vendetta ist zwar komplett am Rechner entstanden und damit volldigital, wurde aber nur in 2K gerendert. Ergo ist die UHD „nur“ hochgerechnet. Allerdings kann man die höhere Auflösung durchaus erkennen – und wenn’s zunächst mal nur am stärker auffälligen Korn ersichtlich wird. Denn das sieht man hier in der Tat praktisch in der vierfachen Menge, weshalb es subjektiv durchaus stärker wuselt. Vendetta liefert aber vor allem natürlich auch einen erweiterten Farbraum im Rahmen von Rec.2020 sowie eine höhere Bilddynamik.
Als erstem Sony-Titel wurde Letztere sogar als Dolby-Vision-Variante für entsprechend kompatibles Equipment. Wer das nicht besitzt, profitiert allerdings auch, denn der offene HDR-10-Standard ist ebenfalls implementiert.

Resident Evil: Vendetta ist eher dunkel gehalten. Die Spiele aus Schatten und Licht bewahren eine beklemmende Atmosphäre
Resident Evil: Vendetta ist eher dunkel gehalten. Die Spiele aus Schatten und Licht bewahren eine beklemmende Atmosphäre. Hier übrigens der Grund wieso man eine Grippe immer auskurieren sollte.

In Sachen HDR 10 macht die UHD vieles besser und einiges nicht ganz so gut. So wird der erhöhte Kontrastumfang zwar mit helleren Spitzlichtern auf der einen Seite, aber auch mit dunkleren Elementen auf der anderen Seite erreicht. Das führt schon mal dazu, dass Details etwas absaufen. Dennoch wirkt die UHD im direkten Vergleich griffiger. Texturen kommen deutlicher und dreidimensionaler zum Vorschein. Bei den Farben knallen die Sequenzen mit Rot- und Brauntönen stärker, was vor allem den finalen Szenen mit dem Endgegner zu Gute kommt (siehe Screenshots unten). Hier spielt die Ultra HD mit dem erweiterten Farbraum ihr Potenzial voll aus.

Soundqualität (75%)

Beim Sound gehört Resident Evil: Vendetta leider zu den Sony-Pictures-Titeln, die eine internationale UHD-Disk erhalten haben – ergo findet sich hier kein deutscher 3D-Sound, sondern nur eine Atmos-Fassung im Originalton wieder. Das ist vor allem deshalb schade, weil die deutsche Fassung nur in Dolby Digital vorliegt, während die technisch ältere Blu-ray eine dts-HD-Master-Version besitzt. Das kennt man von Sony Pictures mittlerweile, was es nicht weniger ärgerlich macht.

Das Dolby-Digital-Pendant klingt für eine datenkomprimierte Tonspur allerdings ganz vorzüglich. Im Rahmen anderer DD-Spuren liegen sowohl Dynamik als auch Feinzeichnung und Effektplatzierung ganz weit vorne. Das wird schon in der kurzen Schuss-Sequenz in der Leichenhalle deutlich und zieht sich komplett durch den Film.

Sony geht für die 4K Blu-ray von Resident Evil: Vendetta nicht in die vollen was die deutsche Tonspur angeht. Dafür gibt es einen verwunderten Blick des Bösewichts Glenn Arias

Gleichwohl: Die Atmos-Spur mit True-HD-Kern der Originalsprache von Vendetta macht es noch besser. Und sie liefert absolut dedizierte und passende objektbasierte Sounds (Hubschrauber 2’03, Vögel im Urwald 4’30). Während der spannenden und rasanten Szenen werden die Heights immer wieder mit zahlreichen und wirklich treffenden Geräuschen befeuert und nicht nur dazu genutzt, mehr Wucht zu erzeugen. Im Zusammenspiel mit den extrem aktiven Surroundspeakern, von denen ständig irgendwelche Grunz- oder Atemgeräusche erklingen, gehört diese Atmos-Spur zu den aktivsten und effektvollsten bisher überhaupt. Sensationell, dass man auch die kleinen und feinen Geräusche nutzte, wie bspw. das Knistern einiger kokelnder Holzteilchen nach der Explosion. Das Niveau hält der Sound im Prinzip bis zum Ende durch, wenngleich die individuellen Sounds im Mittelteil etwas spärlicher gesetzt werden.

  • Deutsch Dolby Digital 5.1 (75%)
  • Englisch Dolby Atmos (85%)

Bonus (60%)

Im Bonusmaterial liegt zunächst mal ein Audiokommentar vor. Dazu gibt es zwei Featurettes, die unter dem Titel „Von CGI zur Realität“ stehen und sich zum einen um die Realisierung der Kreaturen kümmern und zum anderen um die Gestaltung von Vendetta. Auf diese Weise erfahren wir, welche Tricks man anwendete, um die Figur des Ariego zu realisieren – vom Concept Design bis zum fertigen Film. In der Motion-Capture-Tour mit Dante Carver bekommt man für eine japanische Produktion erstaunlich intime (und alberne) Einblicke in die Arbeit der Crew. Obendrauf gibt’s noch zahlreiche Trailer und eine Standfoto-Galerie. Die Extras befinden sich allesamt auf der HD Blu-ray.

Gesamtbewertung (70 %)

Resident Evil: Vendetta hat seine Längen, entschädigt zum Ende hin aber mit einem sehenswerten Showdown, der Fans des Franchise absolut befriedigen wird und sogar Nicht-Videogame-Filmfans unterhält. Dazu kommt ein gutes Bild und ein phänomenaler Sound – egal, ob über die Blu-ray oder die UHD, die eine großartigen Atmos-Spur für Originalsprachen-Fans mitbringt.

Gesamtbewertung: 

70%

Bild:  70%
Ton Deutsch: 75%
Ton Originalton: 85%
Inhalt: 65%
Bonus: 50%
Angebot
Resident Evil: Vendetta (4K-UHD+Blu-ray)
  • Tsujimoto, Takanori (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 18 Jahren

Technische Details & Ausstattung:

Auflösung / Bildfrequenz:
2160p @ 24p
Untertitel:
Deutsch
Bildformat:
2.40:1 / 16:9
Tonspur:
Deutsch Dolby Digital 5.1
Englisch Dolby Atmos
High Dynamic Range:
HDR 10 / Dolby Vision
Ausstattung:
4K Blu-ray
HD Blu-ray

Trailer Resident Evil: Vendetta:

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Timo Wolters
Timo Wolters
Der echte Filmfan bleibt im Heimkino: Das Bild ist besser, der Sound unmittelbarer und die Sitznachbarn angenehmer - Timo rezensiert seit 2002 mit Leidenschaft (fast) durch alle Genres. Aktuelle Rezensionen findest du auf blu-ray-rezensionen.net
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