ProSiebenSat.1: Rote Zahlen wegen wegbrechender Werbeeinnahmen

ProSiebenSat.1 steckt aktuell in den roten Zahlen. Zwar sieht es bei den Zuschauerzahlen ganz gut aus, doch die Werbkunden sind in der Corona-Krise weggebrochen.

Laut ProSiebenSat.1 erkenne man aber seit Juli 2020 immerhin wieder einen Aufwärtstrend. Wenn wir aber beim zweiten Quartal 2020 bleiben, dann sank der Konzernumsatz sinkt um 25 % auf 709 Mio. Euro. Das adjusted EBITDA ging von 213 Mio. Euro auf 23 Mio. Euro zurück und das adjusted net income verringert sich von 85 Mio Euro. auf minus 52 Mio Euro – also einen Verlust.

Wer sich wundert und denkt, dass die Einnahmen doch eigentlich gestiegen sein müssten, weil die Menschen mehr zu Hause bleiben mussten und in der Pandemie mehr Zeit zum Fernsehen haben: Die Zeit, welche die Zuschauer bei den Sendern von ProSiebenSat.1 verbracht haben, ist ja auch gestiegen. Doch viele Werbekunden brachen weg. Beispielsweise stellte die Touristik- und Reisebranche natürlich die Werbung ein.

Insgesamt schloss ProSiebenSat.1 die ersten sechs Monate 2020 nun mit einem Umsatz von 1.634 Mio. Euro (Vorjahr: 1.860 Mio. Euro) ab und lag damit 12 Prozent unter dem Vorjahreswert. ProSiebenSat.1 erwartet nun im Juli 2020 bei den Werbeerlösen ein Minus von etwas weniger als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Man blicke aber optimistischer auf den Herbst 2020. Zumindest die Zuschauer halten die Treue, denn seit Beginn des Jahres habe sich die Total Video Viewtime, also die Gesamtsumme der gesehenen Minuten auf allen linearen Kanälen und digitalen Entertainment-Plattformen des Konzerns, um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht.

Barmittelbestand bleibt gesichert

Liquide sei ProSiebenSat.1 dennoch weiterhin, der Barmittelbestand betrug Ende Juni 2020 1.190 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr 2020 passt die Senderkette jedoch ihren Ausblick an, der zuletzt am 22. April 2020 vorgenommen wurde. Es stehe bereits fest, dass die damals genannten Ziele in diesem Jahr nicht zu erreichen seien. Man habe aber bereits Maßnahmen ergriffen, um die Liquidität zu sichern und zum Jahresende möglichst zu punkten.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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7 Kommentare
  1. ich komm einfach nich über den ersten absatz
    mein hirn stolpert die ganze zeit über „dann sank der Konzernumsatz sinkt um 25 % auf 709 Mio. Euro.“
    etwas in dem satz scheint falsch zu sein und ich weiß nicht was.
    ich kenn aber das phänomen, wenn ich schreibe denkt mein kopf oft weiter und während des schreibens ändert sich dann gerne mal der satz und anfang und ende passen nicht mehr ganz zusammen.
    Wäre super, wenn das gefixt wird 🙂

  2. Pro7/Sat1 zielt auf eine Zielgruppe ab, die fast kein liniares Fernsehen mehr schaut.
    Deswegen werden die Zahlen immer weiter einbrechen.
    Dazu kommt auch noch dass gerade Pro7 in den letzten Jahren so an Niveau abgenommen hat, dass es RTL in Sachen Hartz 4 Qualität echt Konkurrenz macht.
    Seitdem Raab das Unternehmen verlassen hat, war eine echt erbärmliche Entwicklung von statten gegangen.
    Stafan Raab, Simon Gosejohann, Elton, Aiman Abdalah, Christian Krüger..
    Früher gab es echt eine große Hand voll Leute , die unterhaltsames TV gemacht haben.
    Heute gibt es nur noch Joko&Klaas , die ihre besten Zeiten hinter sich haben. UNd die noch so lange ausgepresst werden, bis wirklich keinem mehr die Zitronen schmecken.
    Pro7 geht jedes Jahr weiter unter. Und wenn ich mir den Sender heute anschaue, ist das auch gut so!
    Traurige Entwicklung…zum Glück ikann man ja noch Big Bang Theorie in Dauerschleife abspielen. Wer bezahlt da dann noch teure Sendezeit??

  3. Die 3,4% haben sie aber wohl eher ihrer Joyn Plattform zu verdanken. Das Klientel von Pro7 sollte eigentlich deutlich jünger als der Öffis sein und die schauen doch kaum noch lineares TV, oder kennt ihr noch Menschen unter 30 die regelmäßig lineares TV schauen?

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