Sprachbefehle sind so etwas von Gestern! Samsung und das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) arbeiten daran, TV-Geräte mittels Gedanken steuern zu können. Das „Projekt Pontis“ soll gelähmten Menschen so ein Stück Autonomie zurückgeben.
In den Therapieräumen wird gerade intensiv gearbeitet. Therapeuten des SPZ, Projektleiter von Samsung Schweiz sowie Forscher der Hochschule Luzern (HSLU) konzentrieren sich gerade auf Probanden, deren Gehirne über Sensoren mit einem Fernseher kommunizieren können. Der Prototyp eines Brain Computer Interface (BCI) ermöglicht die Grenze zwischen Mensch und Maschine zu überbrücken. Das Projekt wurde von einem Filmteam begleitet und dokumentiert (Video am Ende des Beitrages). Dabei werden nicht nur die ersten Erfolge gezeigt, auch die ersten Versuche und die Entwicklung des Prototyps sind Teil des kurzen Videos.
Ziel ist es, Querschnittsgelähmten Menschen wieder ein Teil Selbstständigkeit zurückzugeben, so Bart De Kimpe, Ergotherapeut im SPZ Nottwil. Dabei geht es nicht nur darum den Fernseher selbständig steuern zu können, dem Patient kann damit auch Privatsphäre zurückgegeben werden. So muss nicht durchgehend jemand beim Patienten bleiben um Kanäle zu wechseln, Lautstärken zu ändern oder andere Einstellungen vorzunehmen. Solang die Patienten noch klar sprechen können, ist dies natürlich auch via Sprachbefehl möglich. Wem dies jedoch schwer fällt, hat gegen eine intuitive Steuerung per Gedanken sicherlich keine Einwände.
Dabei ist die Bedienung eines Fernsehers nur ein „Baustein“ für die Lebensverbesserung der Patienten. Die Technologie kann auch für andere Lebensbereiche angewandt werden. So kann man z.B. Smartphones oder Computer per Gedanken steuern. Emails, SMS oder Whatsapps lesen, schreiben und versenden. Alles unter dem „Deckmantel“ der persönlichen Privatsphäre.