Paramount verhunzt seine Ultra HD Blu-rays – Plaion wird zum Retter

Paramount ist in die Kritik geraten: Viele der UHD Blu-rays des Studios kranken an schlechter Kompression. Doch es gibt bessere Alternativen.

Betroffen sind vor allem Katalogtitel wie beispielsweise „Flashdance“, „Die Firma“ oder „Die Truman Show“. Als „Musterbeispiel“ im negativen Sinne wird gerne auch die Ultra HD Blu-ray zu „Vanilla Sky“ herangezogen. In den Regionen, in denen Paramount selbst den Vertrieb übernimmt, darunter auch Deutschland, sind die jeweiligen Titel mit recht schlechter Kompression umgesetzt worden. Darunter leidet die Bildqualität.

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Ausländische Fassungen werden jedoch teilweise von Plaion (ehemals Koch Media) vertrieben. Hier zeigen Bildvergleiche, dass die Qualität trotz identischer Master deutlich überlegen ist. Beispielsweise wirkt das Bild von „Vanilla Sky“ bei den skandinavischen und italienischen 4K-Discs von Plaion deutlich schärfer und zeigt weniger / keine Artefakte, die auf der Disc von Paramount den Eindruck trüben.

"Vanilla Sky" soll noch 2023 auf UHD Blu-ray erscheinen.
„Vanilla Sky“ ist in der Plaion-Fassung deutlich besser auf Disc gebannt worden.

Letzten Endes greifen deswegen aktuell viele Enthusiasten, die mit der Problematik vertraut sind, lieber zu Import-Fassungen. Das gilt auch für US-Käufer, die von den Ultra HD Blu-rays höhere Qualität erwarten, als Paramount selbst sie zu bieten, gewillt ist. Die Blicke fallen da auf die Fassungen von Plaion, welche eher überzeugen können.

Plaion-Importe: Für deutsche Disc-Fans mit einem Wermutstropfen

Allerdings ist zu erwähnen, dass die Importe für US-Fans ohne Abstriche lohnenswert sind, denn für sie ist vor allem der Originalton relevant. Der ist sowohl auf den Ultra HD Blu-rays von Paramount als auch von Plaion enthalten. Anders sieht es aus, wenn ihr die deutschen Synchronisationen schätzt und nutzen wollt. Die sind freilich auf den Import-Discs nämlich nicht enthalten. Das kann also ein Grund sein, doch bei den technisch unterlegenen Paramount-Discs zu bleiben.

Derartige Probleme sind im Übrigen natürlich kein neues Phänomen. Es gab schon zu DVD- und Blu-ray-Zeiten immer wieder Titel, die im Ausland in technisch besseren Umsetzungen erschienen sind. Ein Beispiel wäre „Tree of Life“, bei dem die deutsche Disc von Concorde eine deutlich schlechtere Bildqualität, als die internationale Fassung von 20th Century Fox bietet. Solche Fälle gibt es generell zuhauf, sodass Disc-Liebhaber immer die Augen offenhalten sollten.

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André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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11 Kommentare
  1. Das halte ich für eine Verschwörungstheorie ;-). Es ergibt wirtschaftlich keinerlei Sinn die Disco-Qualität absichtlich einzuschränken, um Streaming zu forcieren. Dann würde man einfach gar keine Disc veröffentlichen und fertig.

    Wie schon beschrieben liegt es eher an Desinteresse und Ressourcenmangel. Da wird halt so gearbeitet / gedacht, dass eine wenig angepasste Kompression „gut genug“ ist.

    • Das wirtschaftliche Interesse besteht darin die Sales der physischen Medien weiter kurz zu halten, um über kurz oder lang die Einstellung des Verkaufs zu rechtfertigen. Dazu muss man das Medium eben unattraktiv für die letzten Fans machen, damit diese dann auch gleich sagen, dass man dann streamen kannn, wenn sich die Qualität eh nichts mehr nimmt.

      Ist doch auch offensichtlich, dass das so ist. Während die Qualität von Paramounts „eigenen“ Veröffentlichungen unterirdisch ist, stimmt die Qualität über 3rd Party Publisher. Letztere haben ja ein berechtigtes Interesse an guten Verkaufszahlen der physischen Medien, während bei Paramount direkt der Fokus beim Streaming liegt.

      Desinteresse und Ressourcenmangel kann man schon deshalb ausschließen, da man das Publishing auch komplett abgeben könnte. Macht man ja aber eben nicht.

      • Wie gesagt, das ist eher Blödsinn, denn dann könnte man sich die Disc-Veröffentlichung auch komplett sparen. Zumal UHD Blu-rays ohnehin ein Nischemedium ist, da hat man es gar nicht nötig absichtlich schlechte Produkte zu veröffentlichen.

        Wie ich schon sagte, liegt das vielmehr daran, dass die Heimkino-Abteilungen schlichtweg extrem zusammengespart worden sind und man sich oft mit „Reicht so, steck keinen Aufwand mehr rein“ begnügt. Eher ist es Lustlosigkeit und Ressourcenmangel.

        Von Paramount sind im Übrigen auch nicht alle Discs Mist, sodass deine Verschwörungstheorie da auch nicht passt – beispielsweise ist „Waynes World“ hervorragend umgesetzt worden.

        • Könnte man, das wäre zu auffällig. So kann man die Leute aber quasi von selber dazu bringen zum Streaming zu wechseln und vermeider parallel einen Aufschrei.

          Von wann ist Wayne noch gleich? 2022? Ist eine lange Zeit in der sich viel ändert. Disney hatte auch mal gute VÖ.

          • Wie gesagt, das ist Bullshit. Zum einen will die Zielgruppe der UHD Blu-ray sowieso klein ist und Streaming längst gewonnen hat und zum anderen, weil es keinen Sinn ergibt, absichtlich eine Disc in der Qualität zu verschlechtern. Da wäre es deutlich effizienter einfach die Discs zu streichen – basta. Der Aufschrei der kleinen UHD-Nische könnte dann auch wurscht sein.

            Innerhalb der letzten Jahre wurden schlichtweg bei allen großen Vertrieben die Heimkino-Vertriebe arg zusammengespart und man geht da eben mit Desinteresse heran. Das ist aber keine Absicht im Sinne von „Hehe, wir ballern die Kompressionsregeler mit Abischt auf das schlechtes Ergebnis *kicher*.“, sondern schlichtweg Nachlässigkeit und eben Zeit- und Geldmangel. Dahinter einen perfiden Plan zu vermuten, mag „kreativ“ sein, hat aber mit der Realität wenig zu tun.

  2. paramount Videos waren doch schon immer minderwertig in Bild und ton,die Kette ist lang,der streamingdienst von paramount ist doch auch unterirdisch, im atmos Zeitalter stereo anzubieten und auch noch Geld dafür zu verlangen ist eine Frechheit und Arroganz gegenüber dem Kunden nicht zu überbieten,mögen sie untergehen.

  3. Eines habe ich inzwischen auch verstanden: Nicht überall wo 4K UHD draufsteht ist auch echtes 4K UHD drin. Schade das die Anbieter den Endkunden verarschen anfangen mit ihren technischen Tricksereien um den Schein zu wahren.

    • Das würde ja eine Absicht voraussetzen, ich denke es ist eher eine gewisse Lustlosigkeit und auch das Ergebnis der fortwährenden Einsparungen in den Heimkino-Abteilungen. Darunter haben die Qualitätskontrollen und auch die internen Ansprüche gelitten.

      Kleinere Labels gehen da oft noch anders heran, weil da dann eher weniger Titel, dafür mit größerer Aufmerksamkeit zu höheren Preisen vertrieben werden. Ich selbst habe mir im Falle von „Vanilla Sky“ tatsächlich noch die Disc aus Italien gekauft, auch wenn es mich sehr ärgert, dass die dt. Disc so verhunzt worden ist.

      • Aber ist das nicht Meckern auf hohem Niveau? Ich habe kürzlich z. B. „Star Trek“ I bis X geschaut. Dabei habe ich nicht mal einen großartig modernen 4K Fernseher, sondern nur einen QLED (43″?). Aber selbst ich habe gemerkt, daß das Bild nochmal ein bißchen besser aussah, als auf den Blurays. Artefakte habe ich nicht bemerkt, es gab nur hier und da ein paar Ruckler. So schlecht können die Scheiben also nicht sein.

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