In den USA sollen ViacomCBS und Comcast abgewogen haben, ihre Streaming-Plattformen Paramount+ und Peacock zu vereinen. Diese Gedankengänge liegen jedoch zunächst auf Eis.
So soll es bereits im Juni 2021 Gespräche unter ranghohen Mitarbeitern gegeben haben. Man wog ab, Paramount+ und Peacock zu verbinden. Warum aber nun dieser Gedankengang? Nun, keine der beiden Plattformen kann bisher ähnliche Erfolge verbuchen Amazon Prime Video, Netflix oder das ebenfalls noch recht frische Disney+. Mit vereinten Kräften rechnet man sich jedoch höhere Erfolgschancen aus.
Weshalb legt man die Pläne ad acta? Die Biden-Regierung blickt derzeit sehr streng auf die Wettbewerbsgesetze. So will man zunächst abwarten, ob der Zusammenschluss von WarnerMedia und Discovery abgesegnet wird. Sollte da alles glattgehen, würde man das auch für die eigenen Pläne als positives Signal werten. Möglicherweise könnten die Verhandlungen zwischen ViacomCBS und Comcast also im Herbst fortgesetzt werden.
Zu bedenken ist, dass diese Informationen inoffiziell sind. Beide Unternehmen enthalten sich offiziell eines Kommentars. Klar ist, dass der Streaming-Markt einerseits fragmentierter geworden ist, andererseits kristallisieren sich immer mehr große Player heraus, die sich aggressiv Inhalte zusammenraffen – zuletzt etwa Amazon durch die Übernahme MGMs. Auch da ist aber noch nicht sicher, ob die Übernahme wirklich durchkommt.
Der Streaming-Krieg ist in vollem Gang
ViacomCBS erwirtschaftete 2020 Einnahmen von rund 25,3 Mrd. US-Dollar. Disney steht da mit 65,4 Mrd. US-Dollar als deutlich mächtiger dar. Warner-Discovery würde, sollte der Deal durchkommen, bei 41 Mrd. US-Dollar stehen. Alle großen Studios müssen es nun auch mit Streaming-Anbietern wie Amazon, Netflix oder auch Apple aufnehmen. Zudem beäugt nicht nur Joe Biden, sondern auch Lina Kahn als aktuelle Leiterin der Federal Trade Commission (FTC) in den USA das Geschehen kritisch. Kahn gilt als harsche Kritikern der Big-Tech-Unternehmen.