Wer seine Heimkino-Anlage mal wieder so richtig herausfordern möchte, dem möchten wir „Pacific Rim: Uprising“ ans Herz legen. Unser Test zeigt euch, in welchen Bereichen die 4K Blu-ray glänzen kann!
Inhalt (70%)
Bereits kurz nach „Pacific Rim“ war klar, dass man den Film fortsetzen würde. Nun, fünf Jahre nach dem Original, übernimmt Langfilm-Debütant Steven S. DeKnight von Guillermo del Toro, der sich als Produzent verdingte. DeKnight versetzt uns in eine Zeit, die zehn Jahre nach den Ereignissen von Teil I spielt und erneuerte das Setting von Grund auf. Immerhin waren die Jaeger im ersten Teil allesamt zerstört worden und die Erde musste erst einmal wieder aufgebaut werden. Dabei kümmert sich Pacific Rim: Uprising mehr um seine Figuren – hier vor allem um Jake – und nimmt sich hier auch mehr Zeit. John Boyega (Star Wars VII & Star Wars VIII) ist neben Clints Sohn Scott Eastwood als Hauptdarsteller Dreh- und Angelpunkt. Eine Rolle, die er hervorragend meistert, wenngleich die Geschichte vom Sohn, der post mortem gegen den so berühmten und verehrten Vater aufbegehrt, nicht gerade neu ist.
Das allerdings dürfte nicht der Grund dafür gewesen sein, warum Pacific Rim: Uprising während seiner Kino-Auswertung nicht in die schwarzen Zahlen gelangt ist. Vielleicht war es die deutlich hellere Stimmung, die sich schon rein optisch massiv vom grau-verregneten Setting des Erstlings unterscheidet. Oft hat man zudem mehr den Eindruck in einem Transformers-meets-Power-Rangers-Film gelandet zu sein, weil alles so schön bunt ist und die Jaeger bisweilen ähnliche Moves vollziehen wie Bays transformierende Roboter. Die echte Scifi-/Fantasy-Attitüde jedeschaunfalls fehlt der Fortsetzung etwas. Was Del Toro an Verehrung den japanischen Giganten gegenüber brachte, wirkt im Sequel daher eher wie ein etwas liebloses B-Movie mit viel Krachbumm. Auf Letzteres muss man natürlich nicht verzichten. Denn was Pacific Rim: Uprising hier abliefert, ist schlicht großes Spektakel. Und das, obwohl von Kaijus zunächst keine Spur zu sehen ist. Getoppt wird die anfängliche Sydney-Sequenz allerdings noch durch den zweiten Kampf der beiden in der eisigen Wüste Sibiriens. Das ist klasse choreografiert und gewinnt durch die vereiste Szenerie nochmals an Schauwert.
Dass es am Ende gut 78 Minuten braucht, bis echte Kaiju für Chaos sorgen, ist sicherlich schade. Dafür setzt es dann aber wirklich Gigantismus pur und ganz Tokio wird mal eben in Schutt und Asche gelegt – Wahnsinn. Was leider ernsthaft ärgerlich ist: Während die Compurterstimme, die innerhalb der Jaeger zu hören ist, im englischen Original SEHR an die von Selbstzweifeln zerfressene Selbstschusswaffe „Turret“ aus dem Game „Portal“ erinnert, hat man diese Gag im Deutschen völlig vermasselt. Hier spricht einfach eine ganz normale Frauenstimme diese Monologe ein. Da darf man ruhig mal die Frage stellen: Warum? Wo wir gerade bei den Mankos sind: Die Figur der Amara kommt deutlich zu kurz – gerade was ihre Vergangenheit angeht. Und der so prominent vorgestellte Jaeger, der von drei Personen bedient werden muss, wird am Ende ziemlich sang- und klanglos aus den Socken gehauen.
- Boyega, John, Eastwood, Scott, Martini, Max (Schauspieler)
- DeKnight, Steven S.(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Bildqualität (85%)
Pacific Rim: Uprising wurde zwar komplett digital gefilmt, doch die 2.8K und 3.4K, die am Ausgang anlagen, wurden für das Digital Intermediate auf 2K heruntergerechnet. Die UHD basiert auf diesem DI und ist damit „nur“ hochskaliert. Ebenfalls mit an Bord sind natürlich ein im Rahmen von Rec.2020 erweiterter Farbraum sowie die höhere Bilddynamik. Universal entschloss sich aber tatsächlich, dies in HDR10 UND Dolby Vision auf die Scheibe zu pressen. Gute Voraussetzungen also für ein farbkontraststarkes Bild? In der Praxis zeigt sich ein relativ typisches Verhalten von UHDs mit erweiterter Dynamik. Zunächst sind HDR10 und Dolby Vision wesentlich dunkler abgestimmt. Allerdings passt das hier ganz gut, denn die Blu-ray ist durchweg arg hell geraten.
Ebenfalls ein schöner „Neben“effekt des Abdunkelns: In vielen Szenen fällt das Korn nicht mehr so stark auf. Farben werden zwar sichtbar intensiviert, ohne es jedoch zu übertreiben. Der orangefarbene Saber Athena hat dennoch mehr Punch und die roten Lippen Liwens strahlen aus dem hellhäutigen Gesicht noch mehr hervor. Apropos „strahlen“: Dolby Vision zieht die Spitzhelligkeit noch einmal etwas höher, was bisweilen an die Grenze des Clippings von Weiß (manchmal auch darüber hinaus) geht. In eher mischdynamischen Szenen ohne große Hell-Dunkel-Kontraste liegen HDR10 und DV beinahe gleichauf, wobei Dolby Vision hier die Farben etwas kräftiger hervorhebt.
Trotz des „nur“ 2K DI ist die Auflösung in Nahaufnahmen sichtbar besser. Das kommt zum einen durch die höhere Bilddynamik, zum anderen aber durchaus auch durch das sehr gut gelungene Upscaling. Gerade in Close-ups von Gesichtern lässt sich das prima ablesen. Dennoch: Wie auch die BD bleibt der UHD eine bessere Wertung verwehrt, weil einige Unruhen in kurzen Bewegungen zu sehen sind und Gesichter ab und an etwas weich wirken.
- Boyega, John, Eastwood, Scott, Martini, Max (Schauspieler)
- DeKnight, Steven S.(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Tonqualität (75%)
Erstaunliches beim Ton: Universal, die meist auf dts:X als verlustfreie 3D-Sound-Variante setzen, nutzen für Pacific Rim: Uprising das Konkurrenzformat Dolby Atmos. Glücklicherweise für die hiesigen Käufer gelangte sowohl die englische als auch die deutsche Fassung in Atmos auf die Scheibe. Und was die beiden Spuren können, zeigt die Disk von Beginn an. Während der Zusammenfassung der Geschehnisse durch Jake werden die Lautsprecher der regulären Ebene bereits dermaßen aktiv befeuert, dass einem zwar nicht das Sehen, aber zumindest das Hören vergeht. Da lässt es sich auch verschmerzen, dass die Synchronstimme von Jake eine Spur zu laut ist und bei entsprechendem Pegel etwas übersteuert.
Apropos Pegel: Was hier an Bassgpegel und LFE-Gewalt auf den Zuschauer losgelassen wird, suchte zuletzt seinesgleichen. Schon alleine das Vorbeilaufen von Valor Omega lässt den Boden erzittern. Der Kampf von Gipsy Avenger und Obsidian Fury gerät dann vollends zum Referenzfall für die kompletten Lautsprecher. Schon die Raketen sensen einem die Haare vom Schädel und wenn die wabernden Chain Swords ein Hochhaus in zwei Teile spalten, muss man wirklich um die gute Nachbarschaft fürchten. Die setzt sich dann im Finale der Kämpfe zwischen Kaiju und den Jaegern am besten mit auf die Couch, denn dann sind die Grundmauern des Mietshauses ohnehin schon aufgeweicht. Alles andere als die Höchstwertung wäre hier eigentlich ein Hohn. Und zumindest für die Originalfassung gilt das. Die deutsche Version bekommt einen kleinen Punktabzug aufgrund ihrer leichten Übersteuerungen der Stimmen in lauten Szenen. Was die 3D-Sounds angeht, so nimmt sich Pacific Rim leider etwas vornehm zurück. Denn viele der über der Kamera stattfindenden Geschehnisse bleiben ohne Unterstützung aus den Heights. Was vornehmlich von oben kommt, sind die Computerstimmen, die die Protagonisten innerhalb der Jaeger hören sowie auch die Stimme des Jaeger, der nach gut zehn Minuten Jake und Amara aufspürt. Stampft der große Kerl aber von oben auf die Kamera herunter, bleibt’s still.
Um es deutlich zu machen: Die Tatsache, dass die Computerstimmen praktisch ausnahmslos von oben ertönen, isoliert sie aus dem Gesamtgeschehen wunderbar raus. Das erzeugt ein extrem immersives Gefühl – zumindest in diesen Szenen. Dennoch wäre es sinnvoll gewesen, ein bisschen Information auf die zweite Ebene zu legen, wenn Jake und Nate in ihrem Jaeger „gedropt“ werden. Hier hört man das Entkoppeln der Seile sowie den Energiekern des Roboters – nur leider nicht aus den Höhen-Lautsprechern, wo’s zumindest visuell hingehört hätte. Möglicherweise hat man bewusst versucht, nicht zu brachial auf die Heights zu gehen, denn wenn der Mega-Kaiju Newt anraunzt, ist das schon ein ziemlich genialer 3D-Soundeffekt. Solche gezielt gesetzten Effekte gibt’s glücklicherweise oft, sodass auch die dreidimensionale Akustik am Ende trotz teils fehlender Informationen Spaß macht.
- Deutsch: Dolby Atmos – 90% (2D-Betrachtung)
- Deutsch: Dolby Atmos – 75% (3D-Betrachtung)
- Englisch: Dolby Atmos – 100% (2D-Betrachtung)
- Englisch: Dolby Atmos – 75% (3D-Betrachtung)
Bonus (60%)
Das Bonusmaterial, das komplett auf der Blu-ray vorliegt, hält zunächst einen Audiokommentar von Regisseur Steven S. DeKnight bereit. Dazu gibt es acht entfallene Szenen sowie insgesamt zehn Featurettes kurzer Länge. Zum einen werden uns die neuen Jaeger vorgestellt. Außerdem erklärt man die Entwicklung des Films, der die Story quasi von Grund auf neu gestalten konnte. In „Die Unterwelt von Uprising“ charakterisiert man die Gegend der Erde, in der der Wiederaufbau nicht hingekommen ist. „Neue Kadetten“ stellt uns die neue Crew vor und in „Unerwarteter Bösewicht“ geht es um den Widersacher aus den eigenen Reihen.“Ich bin Scrapper“ stellt uns den von Amara selbst gebauten „kleinen“ Jaeger vor. „Auf großer Tour“ kümmert sich dann endlich um die Kaiju des Films und „Mako kehrt zurück“ lässt Rinko Kikuchi zu Wort kommen, die schon im ersten Teil eine starke Rolle hatte.
Gesamtbewertung Pacific Rim: Uprising 4K Blu-ray (77%)
Pacific Rim: Uprising ist ein Spektakel, das im Finale das Heimkino regelrecht in Grund und Boden zertrümmert. Da passt es, dass der Sound in Sachen Brachialität neue Dimensionen erreicht. Gut, inhaltlich ist das noch leerer als das Original und die Seele fehlt auch ein bisschen. Aber unterhaltsam ist das schon. Die UHD liefert die identisch guten Tonspuren und das kontraststärkere, gleichzeitig etwas neutralere und schärfere Bild. HDR10 und Dolby Vision liegen gleichauf, wenngleich DV in ein paar wenigen Szenen etwas zum Clipping neigt.
- Boyega, John, Eastwood, Scott, Martini, Max (Schauspieler)
- DeKnight, Steven S.(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
- John Boyega, Scott Eastwood, Jing Tian, Cailee Spaeny, Rinko Kikuchi, Burn Gorman, Adria Arjona, Charlie Day(Schauspieler)
- Steven S. DeKnight(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Technische Details & Ausstattung:
Erscheinungstermin: | 26. Juli 2018 | Review am: | 26. Juli 2018 |
Erscheinungsjahr Film: | 2018 | Laufzeit: | 111 Minuten |
Filmstudio: | Universal Pictures | FSK: | Ab 16 Jahren |
Auflösung / Bildfrequenz: |
2160p @ 24p | Untertitel: |
|
Bildformat: |
2.35:1 / 16:9 | Tonspur: |
Deutsch Dolby Atmos Englisch Dolby Atmos |
High Dynamic Range: |
HDR 10 Dolby Vision |
Ausstattung: |
4K Blu-ray HD Blu-ray |
Testgerät TV: | LG OLED55B7D |
Testgerät Player: | Sony UBP-X700 |
„Pacific Rim: Uprising“ Trailer:
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Habe Teil 1 geliebt… auf dvd, Bluray, UHD und auf iTunes gekauft
Wollte mich eigentlich nicht Spoilern, habe mir paar Szenen bei yt angeschaut… finde den einfach mega
Direkt heute die UHD gekauft
Bild und Ton einfach perfekt – kann die negativen Meinungen nicht verstehen. Muss wohl bei manchen immer was zum motzen geben.
die Rezension finde ich sehr gut. danke. film vorher schon gesehen und kann dem zustimmen…der Sound und auch das bild sind top !