Netflix wird wohl sein werbefinanziertes Angebot vorziehen. Angeblich werde es bereits im November 2022 starten.
Das passt dazu, dass sogar schon die potenziellen Preise des Netflix-Tarifs mit Werbung kursieren. Doch eigentlich hatte der Streaming-Anbieter den Launch des werbefinanzierten Tarifs zuletzt für Anfang 2023 in Aussicht gestellt. Warum soll die ganze Angelegenheit übers Knie gebrochen werden? Nun, offenbar fühlt man sich von Disney unter Druck gesetzt. Denn der werbefinanzierte Tarif von Disney+ startet in den USA bereits Anfang Dezember 2022.
Netflix soll seinen werbefinanzierten Tarif nach Informationen von Variety am 1. November 2022 in den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und auch Deutschland starten. Geplant sei, den Basis-Preis von Disney+, welcher in den USA bei 7,99 US-Dollar liegen wird, zu unterbieten. Ob der werbefinanzierte Tarif von Netflix auch HD- oder gar UHD-Auflösung bietet, ist offen. Derzeit behält Netflix die höchste Qualität seinem Premium-Tarif für 17,99 Euro im Monat vor.
Netflix selbst wollte sich offiziell nicht zu dem Bericht von Variety äußern, welche sich auf interne Quellen beim Streaming-Anbieter berufen. Aktuell soll zumindest noch emsig mit Werbetreibenden verhandelt werden. Es heißt, Netflix und Microsoft hätten 65 US-Dollar CPM gefordert – das entspricht den Kosten für 1.000 Views. Dies ist deutlich höher als der aktuelle Durchschnitt von 20 US-Dollar CPM.
Netflix potenzielle Werbekunden zeigen sich abwartend
Aus diesem Grund sollen die potenziellen Werbekunden aktuell auch noch abwarten. Vermutlich wird Netflix also einlenken müssen, da erst mit einem reduzierten Preis mehr Werbepartner zu erreichen wären. Auch soll Netflix von Partnern fordern, mindestens 10 Mio. US-Dollar im Jahr für Werbung zu investieren. Man rechne damit, schon bis Ende 2022 ca. 500.000 Kunden für seinen werbefinanzierten Tarif zu gewinnen.
Da Netflix den Start des werbefinanzierten Angebots vorziehen möchte, soll der Tarif wohl zu Anfang nur Netflix Originals enthalten. Auch das Targeting wird wohl noch eingeschränkt sein. Sowohl das Angbot an Inhalten als auch das Targeting will man dann jedoch später ausbauen. Was das Volumen der Werbung betrifft: Der Streaming-Anbieter will wohl pro Stunde vier Minuten an Werbung einbinden. Bei Filmen soll die Werbung ausschließlich vor dem Inhalt gezeigt werden, nicht als Unterbrechung.
Derselbe Spot darf Zuschauer maximal einmal pro Stunde und maximal dreimal am Tag erreichen. Zu bedenken: Da sind aktuell alles noch inoffizielle Informationen.