Netflix will ab 2025 eigene Ladengeschäfte betreiben

Netflix will eigene Filialen eröffnen. Dadurch will man Synergieeffekte mit dem hauseigenen Streaming-Angebot erzielen.

Zunächst soll es 2025 in den USA, dem Heimatland von Netflix, losgehen. Nennen möchte man seine Stores wohl „Netflix Houses“. Doch nach dem Launch in den Vereinigten Staaten soll auch eine internationale Expansion folgen. Anbieten will man Besuchern der Geschäfte gleich mehrere Dinge. Zum einen soll in den Stores natürlich Merchandise zu den Netflix Originals verkauft werden – also etwa zu „Stranger Things“, „Bridgerton“ oder „Castlevania“.

Zum anderen wird es auch Restaurants geben, die innerhalb der Netflix Houses Essen anbieten, das ebenfalls thematisch zu den Filmen und Serien des Unternehmens passen soll. Obendrein will man Live-Erlebnisse ermöglichen, die auch regelmäßig wechseln sollen. Beispielsweise könnte dazu ein Hindernisparcours unter dem Motto von „Squid Game“ sein. Mit solchen Erlebnisse experimentierte Netflix schon in den USA.

Etwa tourte man mit „The Queen’s Ball: A Bridgerton Experience“ durch verschiedene US-Städte und bot im Rahmen des Projekts Getränke und gemeinsames Tanzen unter dem historischen Motto der Serie an. Auch Pop-up-Stores hatte Netflix in den USA schon betrieben. Mit den Netflix Houses geht man also den nächsten Schritt.

Netflix sucht nach neuen Einnahmequellen

So haben Partner des Streaming-Anbieters schon seit einiger Zeit bemängelt, dass Netflix viele potenzielle Einnahmequellen brachliegen lasse. Als Vergleich: Disney dürfte mit Merchandise zu „Die Eiskönigin“ deutlich mehr Geld verdient haben, als mit dem Film an sich. Dazu kommt, dass durch die begleitenden Produkte die Marke fester im Gedächtnis der Menschen und so in der allgemeinen Kultur verfestigt wird. Hier lässt Netflix noch Chancen ungenutzt.

Ob Netflix mit seinen kommenden Netflix Houses einen kostspieligen Flop ins Rennen schicken wird oder tatsächlich im Retail-Markt Mehreinnahmen generieren und Synergieeffekte nutzen kann, muss die Zeit zeigen.

QuelleBloomberg
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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5 Kommentare
  1. Netflix würde besser dort ansetzen wo sie WIRKLICH VIEL Geld auf der Strasse liegen lassen, und das sind fehlende oder nur sehr kurze Kinofenster. Glass Onion um nur ein Beispiel zu nennen. Dieser Streifen alleine hätte viele Millionen eingebracht.

  2. Seit dem Netflix Accountsharing untersagt hat, will ich 18 € pro Monat nicht mehr bezahlen.
    Mehr als Zehner will ich nicht ausgeben, da aber dafür kein 4K und DV und DA gibt, verzichte ich ganz auf Netflix.
    Netflix soll zum vernünftigen Preis ein Single-Abo einführen, mit 4K, HDR, Dolby Vision, Dolby Atmos und nur einem Stream.
    Ich weiß nicht wie die andere es handhaben, aber ich persönlich habe nie Download Funktion gebraucht und vier gleichzeitige Streams habe ich auch nie gebraucht.

    • Eine kleine Analyse zu Netflix Aktie:

      „Supino war nicht der einzige, der sich am Freitag verhalten zu Netflix äußerte, sondern auch seine Kollegen von Rosenblatt. Sie zeigten sich von den Ergebnissen des Passwort-Sharing-Verbotes enttäuscht. Denn laut einer zuvor durchgeführten Umfrage hätten mindestens 40 Prozent der Nutzer, die sich ihr Konto geteilt haben, zu zahlenden Nutzern werden sollen. Doch das habe sich in den Ergebnissen des zweiten Quartals nicht widergespiegelt, so Rosenblatt.

      Die Aktie von Netflix hat in den vergangenen Wochen ordentlich an Boden verloren. Allein im vergangenen Monat sank das Papier rund 14 Prozent. Die wichtige Marke bei 400 Dollar ist schon lange unterschritten und vor drei Tagen hat der Chart auch noch die 200-Tage-Linie gerissen.“

      Netflix muss sich etwas einfallen lassen, um Abwärtstrend zu stoppen. Ob die eigenen Filialen erhoffte Befreiungsschlag bringen, bleibt mehr als fraglich.

      • Netflix hat seit dem Streaming-Boom kein gesundes Business-Konzept dargelegt. Es geht im Prinzip immer nur darum, die Aktionäre zufriedenzustellen und der Kunde wird mit den Worten „… um die gestiegenen Kosten für unsere hochwertigen Produktionen zu decken“ wieder und wieder mit Preiserhöhungen und Gängelungen bedacht. Wenn zum Beispiel ein Hersteller von Schuhen seine Preise alle 2 Jahre erhöht, dann gibt es ihn einfach irgendwann nicht mehr. Netflix möchte und kann nicht so einfach sagen „Okay, für das was wir bieten, müssen wir mindestens 15 Euro verlangen, beste Qualität kostet dagegen 35 Euro“. Weil mit den günstigen Preisen hat man über Jahre hinweg die Nutzerbasis aufgebaut, die wiederum den Aktienkurs befeuert hat. Die Kundschaft hat man an günstige Preise gewöhnt und auch in dem Glauben gelassen, dass audiovisuelle Kunst nicht mehr wert ist, als 7.99 Euro im Monat. Es ist einfach ein Fail mit Ansage, der sich jetzt langsam manifestiert. Und wie wird Netflix und Co. erst leiden, wenn die Content-Dürre, hervorgerufen durch die Autoren- und Schaupspieler-Streiks, erst so richtig durchschlägt?

  3. Gaaanz toll: Erst Games, nun irgendwelche Läden und alles sollen die Abonennten mit querfinanzieren. Naja, ich nutze Netflix eh nur, wenn es mal wieder eine Gutscheinkarte als Geschenk gab. Von mir aus können die ganzen Streamingdienste auch wieder verschwinden.

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