Netflix verabschiedet sich von interaktiven Inhalten

Netflix hat eine Zeit lang interaktive Inhalte vorangetrieben. Stattdessen entfernt man inzwischen das Gros dieser Titel wieder.

Das Projekt ist offenbar gescheitert: Eine Zeit lang hat der Streaming-Anbieter Netflix sein Heil auch in interaktiven Inhalten gesucht. Als Ergebnis hat man Kurzfilme und Serien veröffentlicht, in denen der Zuschauer Entscheidungen treffen und so den Verlauf der Handlung beeinflussen konnte. Das erinnert an die ersten CD-ROM-Spiele aus den 1990er-Jahren, die oftmals interaktiven Filmen entsprochen haben.

Netflix produziert keine interaktiven Titel mehr

Mittlerweile hat Netflix aber bestätigt, dass man keine interaktiven Filme und Serien mehr produzieren werde. Man geht sogar noch einen Schritt weiter. Denn es werden fast alle der bereits abrufbaren Titel wieder entfernt. Von bislang rund 24 veröffentlichten interaktiven Specials sollen nur vier abrufbar bleiben: „Black Mirror: Bandersnatch“, „Unbreakable Kimmy Schmidt: Kimmy vs. the Reverend“, „Ranveer vs. Wild with Bear Grylls“ und „You vs. Wild“.

Das bedeutet, dass z. B. die interaktiven Inhalte rund um „Der Gestiefelte Kater“, „Boss Baby“ oder auch „Carmen Sandiego“ bald entfallen. Als Stichtag nennt Netflix da bereits den 1. Dezember 2024. Sprecher von Netflix haben erklärt, dass man sich in Zukunft auf andere Bereiche fokussieren wolle. Überraschend ist das nicht: Aufgrund der mehreren Entscheidungswegen, die allesamt berücksichtigt werden müssen, sind solche interaktiven Specials in der Produktion recht teuer. Offenbar sind sie bei den Zuschauern aber kein großer Hit gewesen – also zieht man den Stecker.

Netflix will auch im Bereich Gaming auftrumpfen

Dennoch möchte Netflix sich gerne auch zu einem Unternehmen mausern, das im Bereich Gaming eine Hausnummer ist. Etwa vertreibt man deswegen im Rahmen seiner Streaming-Flatrate auch Mobile Games für Android und Apple iOS. Obendrein hat man einige Entwicklerstudios wie Night School Studio übernommen. Kürzlich schloss Netflix allerdings sein internes Entwicklerstudio, bevor dieses jemals ein Spiel veröffentlichen konnte. Das illustriert die Schwierigkeiten des Publishers.

Auch Cloud-Gaming gehört zu den Plänen von Netflix, kommt aber aktuell ebenfalls kaum voran, während Konkurrenten wie Nvidia GeForce Now, Xbox Cloud Gaming und Amazon Luna den Markt unter sich aufteilen.

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QuelleThe Verge
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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