Netflix treibt Maßnahmen gegen das Account-Sharing voran

Netflix will gegen das Teilen von Konten vorgehen. In einigen Ländern führt man deswegen schon im August 2022 neue Maßnahmen ein.

So hatten wir schon darüber berichtet, dass in Ländern wie Chile erste Beschränkungen für das Teilen von Konten greifen – wenn auch aktuell noch uneinheitlich. Der Streaming-Anbieter selbst hatte aber bestätigt, dass weltweit das Teilen von Passwörtern über den eigenen Haushalt hinaus gesperrt werden soll. Derzeit ist dies zwar laut den Nutzungsbedingungen auch schon untersagt, Netflix duldet es aber noch stillschweigend.

Angesichts sinkender Abonnentenzahlen, will man jedoch die Daumenschrauben anziehen. Die Trittbrettfahrer sollen im Idealfall zu zahlenden Kunden werden. Mindestens will man aber eine zusätzliche Gebühr erheben, wenn Abonnenten ihr Passwort über den eigenen Haushalt hinaus teilen. In Argentinien, der Dominikanischen Republik, El Salvador, Guatemala und Honduras testet man daher bereits ab August 2022 das Feature „Add a Home“. Darüber können Nutzer kostenpflichtig einen weiteren Haushalt freischalten.

Der Preis für jeden weiteren Haushalt beläuft sich auf umgerechnet 2,99 Euro pro Monat. Basis-Abonnenten können einen Haushalt hinzufügen. Wer „Standard“ abonniert hat, darf zwei Haushalte ins Boot holen. Premium-Kunden dürfen bis zu drei Haushalte kostenpflichtig ergänzen. Dabei ist es jederzeit möglich, die zusätzlichen Haushalte zu verwalten und gegebenenfalls auch wieder zu entfernen.

Netflix wagt den Balanceakt

Wer im Premium-Abonnement dann aber drei weitere Haushalte hinzufügt, zahlt monatlich einen Aufpreis von 8,97 Euro. Netflix ist ohnehin bereits der wohl teuerste Streaming-Anbieter: Die Premium-Stufe mit 4K und HDR / Dolby Vision kostet 17,99 Euro im Monat. Konkurrenten wie Disney+ mit 8,99 Euro im Monat sind da deutlich günstiger. Somit bleibt abzuwarten, ob durch die neuen Schritte wirklich Mehreinnahmen entstehen oder das Gegenteil erreicht wird: eine neue Kündigungswelle.

Netflix sucht nach neuen Wegen, Einnahmen und Abonnentenzahlen zu steigern.
Netflix sucht nach neuen Wegen, Einnahmen und Abonnentenzahlen zu steigern.

Einige Neukunden will man auch durch vergünstigte Tarife mit Werbung erreichen. Wie sieht es denn bei euch aus: Würdet ihr Netflix mit Werbung abonnieren, wenn der Preis entsprechend sinkt? Seid ihr bereit, die Aufpreise für das Account-Sharing zu zahlen? Oder wägt ihr schon die Kündigung ab?

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Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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14 Kommentare
  1. Zumindest hier in AT bekommt man Sky X komplett für € 19,99 – und dafür bekommt man ALLES was Sky hier zu bieten hat, was will dann Netflix für € 17,99? Schlechter Scherz das Angebot im Vergleich…

  2. Der Preis von Netflix ist dem SKY Paket fast gleichzustellen.. Es wird ein umdenken geben, sobald Möglichkeiten eingeschränkt werden bzw. für jedes Extra nochmals kassiert wird.. Ich bin bereits seit mehreren Monaten nicht mehr bei Netflix, da einfach nur noch übelster Misst Produziert wird. Wenn der Werbe-Account in 4K ist und unter 10 Euro sind wir wieder im Boot ansonsten viel Glück Netflix…

  3. Wenn Netflix irgendwas gegen meinen geteilten Account unternimmt, bin ich weg.
    Als Single der alleine wohnt ist mir die Abogebühr für den UltraHD-fähigen Account zu hoch, und alles unter 4K sieht bei Netflix gruselig aus.
    Wenn mein Geld weiter in Schrottfilme wie Red Notice oder The Gray Man gepumpt wird, kündige ich vielleicht auch so schon.
    Wie schon bei Obi Wan fragt man sich wenn man diese Machwerke ansieht, wo zur Hölle all die Millionen hingeflossen sind.

  4. Kleine Gebühr dafür – OK
    wenn sie anfangen zu sperren, wird Netflix eher dafür sorgen, dass der Nutzerschwund sich verstärkt als dass er sich mehr Nutzer registrieren.
    Ich würde zb kein neuen Account anlegen, dann guck ich halt kein Netflix mehr und beschränke mich auf Prime oder P+ wenn es da ist.

  5. Netflix ist eh der größte Müll die Eigenproduktionen sind fast alle langweilig bis auf ein paar Ausnahmen und mit dem wegbrechechen der Filme anderer Studios gibt es keinen grund mehr Geld in Netflux zu versenken

  6. Eine wirklich schlechter Zeitpunkt für eine solche Aktion. Es gibt genug Menschen, die schon jeden Cent für die Nebenabgaben beiseite legen. Ich persönlich kenne kaum jemanden, der nicht seinen Netflix Zugang teilt und den vollen Betrag zahlen würde.

      • @Alex H.

        Von der Herzlosigkeit deines Kommentars einmal abgesehen (Netflix ist für viele das einzige Entertainment-Abo und Menschen brauchen halt noch etwas anderes als den Job):

        Du kennst nur den Spruch „Wer hat, der hat.“, ich habe da noch einen anderen Spruch für dich: „Leben und leben lassen.“ Wenn du es als Anbieter übertreibst, dann kündigen die Kunden, und wenn es genügend Leute tun… Adios Anbieter! Dann ist der Anbieter irgendwann auch weg, weil er leider nur deinen Spruch kannte, aber nicht meinen. #dermarktregelt

        • Netflix ist aber nur ein Angebot von vielen, und es gibt in D mit dem ÖR und den Privatsender auch so schon ein recht großes Angebot an Inhalten die nichts extra kosten.

          • @Gregor

            Welche Spielfilme und Serien überträgt der ÖR / Private, die international bekannt sind und in vielen Ländern hohe Zuschauerzahlen haben? Fällt mir spontan nichts ein, und wenn doch, dann mit 2+ Jahren Verspätung (Free TV Premiere etc.)…

            Sorry, die Konkurrenz von Netflix sind Amazon Prime und Disney+, der ÖR / Private eher nicht.

  7. Wenn es soweit ist, ist Netflix für mich gestorben.
    Es gibt derzeit eh ein Überangebot, da weiß man manchmal nicht mehr was man schauen soll.

    Nachdem ich am Anfang quasi jeden Tag gestreamt habe, hat es doch deutlich nachgelassen.
    Es gibt ja bei Netflix immer weniger Inhalt der mich interessiert, daher werde ich gut drauf verzichten können…

    TJ

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