Netflix streicht seine Animationsabteilung zusammen

Netflix setzt aktuell offenbar die Schere an. Die Animationsabteilung des Streaming-Anbieters wird umgestaltet und neu ausgerichtet.

Netflix produziert nicht nur Realfilm-Projekte, sondern auch Animationsfilme und -Serien. Doch nachdem man erstmals seit 10 Jahren einen Nettoverlust bei den Abonnenten hinnehmen musste, setzt der Streaming-Anbieter nun die Schere an. So wird die Animationsabteilung intern neu ausgerichtet. In Zukunft sollen Formate wie „Boss Baby“ für Kreative bei Netflix der goldene Standard sein. Experimentellere Produktionen, die bei Kritikern gut ankommen, aber kleinere Nischen besetzen, sind für Netflix wohl keine Priorität mehr.

Netflix muss jetzt handeln

Netflix Aktienwert fiel an der Börse um etwa 37 %, nachdem die Abonnentenverluste bekannt geworden sind. Neben einem rigiden Vorgehen gegen Account-Sharer will man also auch bei seinen Produktionen an sich anders vorgehen. Als Konsequenz musste bereits Phil Rynda, Netflix bisheriger Leiter der Animationsabteilung, seinen Hut nehmen. Wendete sich Netflix früher an Kreative aus der Branche mit Versprechungen von hohen Budgets und kreativer Freiheit, so soll es inzwischen verstärkt darum gehen, den Massengeschmack im Fokus zu halten.

Neben Rynda wurden deswegen auch andere Mitarbeiter der Animationsabteilung entlassen. Vor allem der Bereich Kids & Family soll neu positioniert werden. Deswegen fielen auch bereits die geplanten Produktionen „Bone“, basierend auf der Comicreihe von Jeff Smith, „The Twits“, basierend auf der Geschichte von Roald Dahl, sowie „Toil and Trouble“ von Lauren Faust der Schere zum Opfer. Wobei „The Twits“ wohl noch in der Form gerettet werden konnte, dass daraus nun statt einer Serie ein Film wird.

Netflix ordnet sich neu: Wird das ein Erfolg?

Innerhalb der letzten Monate sollen bereits viele Animations-Talente von Netflix zu etablierten Größen wie Nickelodeon, Cartoon Network oder Disney abgewandert sein. Andere landeten z. B. bei Amazon Prime Video oder Apple TV+. Die Kreativen waren wohl auch mit der internen Handhabe von Serien-Einstellungen unzufrieden. Es heißt, Netflix habe Streichungen meist nur mit einem selektiven Wust von Daten begründet, um jegliche Diskussionen auszuschließen.

Zudem kam es wohl zu Frust, da Netflix im Gegensatz zu anderen Anbietern die Vermarktung von Animationsserien erschwere. Sie dürften es rund einen Monat vor dem Start wirklich beworben werden. Das erschwere es, Hype zu schüren. Zumal Disney im Gegensatz zu anderen Firmen auch kein großes Merchandise vertreibt, welches das Interesse dauerhaft bei Kindern hoch halten könnte.

QuelleThe Wrap
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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2 Kommentare
  1. Klingt nicht gut. Anscheinend ist irgendwem bei Netflix nicht klar, dass der Erfolg ihrer Eigenproduktionen früher mal auf Qualität und Originalität basierte. Es gibt einfach Dinge, für die Algorithmen nicht geeignet sind. Selbst die größten menschlichen Genies in der Unterhaltungsbranche konnten Erfolg oder Misserfolg nie voraussehen.

    „Zumal Disney im Gegensatz zu anderen Firmen auch kein großes Merchandise vertreibt, welches das Interesse dauerhaft bei Kindern hoch halten könnte.“
    Du meinst bestimmt Netflix, oder? Disney müsste doch aktuell Merchandise-Weltmeister sein.

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