Netflix schreitet voran in Sachen AV1. Man setzt den Codec ab sofort für mehr Geräte ein – auch direkt an einigen Smart TVs.
Generell verwendet Netlix AV1 schon seit 2020. Ein Problem ist damals wie heute, dass allerdings nicht alle Geräte die Decodierung beherrschen. Beispielsweise bleiben beliebte Streaming-Player wie die Amazon Fire TV, die Nvidia Shield TV und auch der aktuelle Apple TV 4K außen vor. Auch die meisten Smart TVs kommen noch nicht mit dem effizienten AV1 klar. Immerhin unterstützt Sony AV1 an seinen aktuellen Fernsehern bereits.
Netflix spart sich Bandbreit mit AV1
AV1 ist ein neuer Videocodec, der deutlich effizienter ist als vorherige Formate wie HEVC. Zudem kann AV1 kostenfrei durch die Alliance of Open Media (AOMedia) lizenziert werden. Zu den Gründungsmitgliedern gehört auch Netflix. Bisher setzte man AV1 aber nur für seine mobilen Apps an kompatiblen Geräten ein. Jetzt ist es auch an kompatible Smart TVs endlich so weit. Dies sein laut dem Streaming-Anbieter eine erhebliche Herausforderung gewesen, da man seinen Katalog dafür natürlich neu codieren müsse.
AV1 erlaubt es bei gleichbleibender Bitrate eine höhere Qualität zu erzielen oder aber bei gleichbleibender Qualität die Bitrate zu senken. Beides ist natürlich insbesondere für 4K-Streams mit HDR hilfreich. AV1 erreiche nun Millionen von Netflix-Mitgliedern mit kompatiblen Abspielgeräten. Laut Netflix sorge der effizientere Codec auch dafür, dass Titel schneller die Wiedergabe starten können.
Netflix erhofft sich eine schnelle Verbreitung von AV1
Netflix hofft nun, dass sich der neue Codec rasch verbreitet. Damit ist natürlich ein erhebliches Eigeninteresse verbunden: Durch effizientere Codecs kann Netflix bares Geld sparen, da man weniger Daten ausliefern muss und ergo seine Server weniger belastet. Zunächst steht AV1 jetzt neben kompatiblen Smart TVs auch an der PS4 Pro zur Verfügung. Offenbar beherrscht die Sony-Konsole bereits die Decodierung.
An meinem Sony A90J OLED fällt mir seit einigen Wochen auf, dass bei Netflix an Stellen die eigentlich schwarz sein sollten, helle Artefakte aufflackern (nicht hell aber heller als schwarz), teilweise mit regelmäßigem Muster, hier ein paar Fotos:
https://imgur.com/zCOQOVR
https://imgur.com/3LnKe7G
https://imgur.com/y46ntsN
Die betroffenen Streams (Big Mouth St05, Edens Zero St01) werden bei 1080p mit 0,7 bis 0,9 Mbits übertragen. Da fällt das gleich zu Beginn des Streams am schwarzen Hintergrund des Netflix-Logos auf, sowie meist beim Abspann. (Noch) nicht betroffen sind anscheinend DolbyVision-Titel. Dort ist das schwarz noch schön tiefdunkel und homogen, Bitrate um 15 Mbits.
Mit dem jüngsten Update hat Sony die Graustufen-Darstellung verbessert: https://www.youtube.com/watch?v=QETQtiOUeNM Hast du die Firmware v6.4284 drauf? Falls ja, sieht es nach einem Near-Black-Problem aus, welches wohl weniger vom Content, als vom TV herrührt. Es sieht so aus, als würde der Schwarzwert vom Sony A90J falt interpretiert. Bei dem einen Shot sieht man, wie eine von 4 „Dimming-Bereiche“ angehen.
Ich hab mal Vincent angeschrieben, ob er ähnliches bei seinem Testmodell erkennen kann.
0,7 , 0,9 MBits/s bei 1080p ??? Selbst bei SD liegen die meisten anderen Streams darüber
Ehrlich was erwartest du bei unter 1 MBit/s, der beste Beweis das Netflix mit übertriebener Komprimierung die Bildqualität ruiniert. Der Sony verarbeitet und zeigt nur das an was er reinbekommt
Hier gibt es auch einen Vergleich beider Format in einem kleinen Chlip
https://www.youtube.com/watch?v=PSnKBjJrA3c&ab_channel=olokel0
Man muss den Clip natürlich mit Vorsicht genießen. Die beiden Videos müssen ja unter einem Containter zusammengefügt worden sein und wurden dann auf Youtube hochgeladen und nochmals via VP9 kodiert worden. Da ist natürlich die Frage, wie VVC in einer geschlossenen End-to-End Wiedergabekette aussehen würde. Wenn ich das richtig verstehe, ist Ende 2020 auch erst der erste offizielle Standard rausgegangen.
Naja seien wird doch mal ehrlich, jede Änderung die Netflix bisher eingeführt hat kann auch mit einer Reduzierung der Qualität daher. (4Kfilme hat ja selbst davon berichtet) Es würde mich wirklich wundern wenn es dieses mal nicht so sein würde.
Wenn man die bisherigen Vergleich in den den verschiedenen Foren anschaut, bekommt bei wirklich gleichbleibender Qualität nur wenige Prozent Bitrateneinsparung mit AV1, wenn Netflix jetzt aufeinmal 10-20% einspart ist eine Minderung der Qualität vorprogrammiert
@Dominic Jahn
Vielleicht könntet ihr ein paar Netflix Vergleichbsbilder machen mit entsprechender Auswertung (mit hevc, mit Av1, etc…)
Am geschicktesten hat es ja Disney gemacht.
Wegen der Corona Pandemie, den Ausgangssperren, bot man in Deutschland und anderen europäischen Ländern den Ton auf Disney Plus maximal in 256 kBit/s (Unter DVD Qualität) und weil man davon ausging, dass den Unterschied eh keiner merken würde, änderte man daran seitdem auch nichts.
Qualität ist gut, Daten sparen ist besser.
Ich habe leider derzeit kein 2021 Modell von Sony, mit dem ich nen Vergleich anstellen könnte. Es ist auch die Frage, welche Regionen und Länder bereits über Netflix mit AV1 versorgt werden. Womöglich ist dies sogar auf Einzeltitel-Basis eingestellt. Die letzte Änderung mit den dynamischen Bitraten hat keine Verbesserung mit sich gebracht, zumindest nicht zu Beginn, da gebe ich dir recht. Aber tauscht Netflix den Codec 1zu1 sollt es eigentlich nicht zu einer Verschlechterung kommen. Dies passiert ja nur, wenn Netflix AV1 mit der besseren Komprimierung anwendet und zusätzlich + bewusst die Bitrate nochmals reduziert. Das wäre jedoch über Jahre hinweg nachweisbar, weil viele TV-Geräte einfach kein AV1 beherrschen und somit weiterhin auf, ich glaube, VP9 kodieren. AV1 wird auf mobilen Geräten bereits seit 2020 eingesetzt.
Hat der Sony A80J eigentlich AV1 an Bord?
https://www.4kfilme.de/sony-integriert-neuen-av1-videocodec-in-2021-tv-lineup/
Wie jeder immer seine eigene Brötchen backen muss, obwohl der Bäcker von nebenan bessere Brötchen hat. AV1 wird sich genauso schlecht verbreiten wie VP8 oder VP9. Wir werden denk ich mal schon nächstes Jahr die ersten Geräte mit H.266 sehen, welches wie zu erwarten besser ist als AV1. Dann wird der Codec auch schnell wieder von der Bildfläche verschwinden.
Hier mal ein Vergleich (auch wenn ich beim Fazit nicht zustimmen kann):
https://www.winxdvd.com/video-converter/h266-vvc-vs-av1.htm
Ich lese oft soll und anscheinend.Ist die Bildqualität nun DURCHWEG besser , bei geringer Kompression oder nicht? Sehe keine Vergleiche, oder übersehe ich etwas? Entweder ist es so , oder nicht. Aber nicht „soll“.
Es geht um die Kompression bei gleichbleibender Qualität, sprich kleinere Videodateien bei selber Qualität. Die Kompression ist bei H.266 logischerweise deutlich höher als bei H.265 (HEVC) und zwar um 50% bei der selben Qualität.
VVC (h.266) soll besser sein als AV1? Mein letzter Stand ist, dass die Qualität eher gleichwertig sein soll. AV1 verursacht dagegen keine Lizenzgebühren. Scheinbar funktionieren die Fraunhofer-Codecs nur besser bei Live-Streaming, anders kann ich mir das Standing im TV-Bereich nicht vorstellen. HEVC hätte das Lizenzmodell beinahe das Genick gebrochen.
Gleichbleibende Qualität bei niedriger Bitrate ö?
Wie soll denn das gehen?
Auf einem kleinen 65 Zöller sieht man das möglicherweise ja wirklich nicht (Gibt’s wirklich Menschen die darauf Kinofilme schauen, auf nen Fernseher?) aber auf einer über 5 Meter Breiten Leinwand fällt Netflix Mogelpackung dann normalerweise doch stark auf.
Egal wie Effizient der Codec ist.
5m breite Leinwand? Wenn das kein bla bla ist, nicht schlecht. 5m breite Leinwand ist im Heimkino mehr Ausnahme als Standard. 😉
*4m
Na, du bist ja ein Superheld mit deiner 5m Leinwand…..lol
Das nennt sich eben Effizienz: Modernere Codecs können effizienter komprimieren, das ist auch nichts Neues. Dann kann man sich eben aussuchen, ob man die Effizienz nutzt, um die Qualität bei gleicher Bitrate zu steigern oder die Bitrate senkt, während die Qualität identisch bleibt. Diese Entwicklung ist doch altbekannt und betraf auch schon vorherige Sprünge.
Wieso sollte das nicht gehen? Es gibt auch Autos, die gleich schnell fahren und unterschiedlich viel Sprit benötigen. Und 5 Meter Leinwand stehen vielleicht 0.01 der TV-haushalte in Deutschland zur Verfügung. Der Rest schaut auch weiterhin auf einem TV mit einer durchschnittlichen Diagonale von 52 Zoll.
Ich denke 0,00001% der Bevölkerung gucken Filme über eine Leinwand, der Rest über Fernseher/Notbebooks/Handys/Tablets.
Ist dir das tatsächlich nicht bewusst?
0,00001% ist wohl übertrieben, aber ja, der Großteil schaut unter „einfachsten“ Bedingungen Filme.