Netflix muss umdenken: Wachstum des Streaming-Anbieters stockt

Netflix wird in Zukunft umdenken müssen: In den USA hat der Streaming-Anbieter Abonnenten verloren und auch das internationale Wachstum stockt.

So konnte Netflix zwar im zweiten Quartal 2021 weltweit rund 1,54 Mio. Abonnenten hinzugewinnen, in den USA sank die Zahl der Abonnenten aber um 430.000. Vergleicht man zudem mit dem gigantischen Wachstum, das Netflix in der Corona-Krise erreichen konnte, dann sieht es jetzt weitaus düsterer aus. Beispielsweise verbuchte der Streaming-Anbieter im zweiten Quartal 2020 noch ein Plus von rund 10,1 Mio. Abonnenten.

Nun holt Netflix die Tatsache ein, dass im letzten Jahr relativ wenige, neue Inhalte produziert werden konnten. Denn viele Produktionen mussten in der Pandemie zunächst auf Eis gelegt werden. Außerdem macht dem Anbieter zu schaffen, dass auch immer weniger Filmstudios ihre Inhalte an Netflix lizenzieren wollen. So schieben Studios wie Warner Bros., Paramount und Universal ihren Content, insbesondere in den Vereinigten Staaten, lieber zu ihren eigenen Plattformen – HBO Max, Paramount+ und Peacock.

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Netflix muss sich mittlerweile gegen viele Konkurrenten durchsetzen

Dennoch nimmt Netflix an, dass man im dritten Quartal 2021, das sich von Juli bis inklusive September erstreckt, rund 3,5 Mio. neue Abonnenten gewinnen könne. Im zweiten Quartal 2021 erreichte Netflix nun Einnahmen in der Höhe von etwa 7,34 Mrd. US-Dollar. Das hat leicht unter den Erwartungen der Analysten gelegen. Kontern möchte Netflix das sinkende Wachstum etwa durch den Einstieg in den Spielemarkt.

Netflix gerät unter Zugzwang

In diesem Zusammenhang schlüsselte Netflix nochmal offiziell auf, dass die ersten Games sich an mobile Endgeräte richten werden und auf bekannten Marken von Netflix basieren sollen. Nach und nach möchte man aber auch Core-Gamer ansprechen. US-Analysten rechnen zunächst aber damit, dass Netflix Marktanteile bis Ende 2021 in den USA auf 30,8 % sinken werden. 2018 lagen sie noch bei ca. 50 %. Hier macht sich die Konkurrenz bemerkbar.

Netflix ist zudem eher einer der hochpreisigeren Anbieter: Das 4K-Abonnement kostet aktuell beispielsweise im Monat 17,99 Euro. Disney+ hingegen ist bereits für 9,99 Euro im Monat zu haben.

QuelleNetflix
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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11 Kommentare
  1. Man sollte sich vielleicht an der Natur orientieren da ist das Wachstum auch begrenzt wenn eine gewisse Größe erreicht ist geht es nur noch um lebenserhalt,nichts wächst unendlich oder bekommt man einfach den Hals nicht voll.

    • Da hast Du total Recht, aber das ist etwas, das eine Aktiengesellschaft ihren Aktionären gegenüber nicht vertreten kann, wenn sie sie behalten will.
      Und dann verstößt es noch generell gegen aktuelle Wirtschafts-Dogmen. Das Nachhaltigkeits-Argument kommt da nicht an.

  2. Ist kein Wunder. Laufend Serien mit cliffhanger absetzen ist echt zum kotzen. Und die hauen unendlich viel raus aber richtig gute Sachen sind selten dabei. Jupiter legacy, wird einfach abgesetz und vieles mehr. Mehr Qualität statt Quantität wäre besser. Viele Serien gibt es nut mit untertitel ohne synchro. Dazu zb Serien wie control z, w, usw nur im original.ausserdem ne Sauerei dass wenn man 4k Hdr haben will einen 4er account braucht. Warum keinen 2er oder 1er Account. Account sharing sollte verboten werden. Netflix bekommt durch Disney usw auch viel Konkurrenz. Da kann man die Preise nicht 2x im Jahr erhöhen ohne Mehrwert zu bieten

  3. Ich sehe da ein vollkommen anderes Problem. Netflix hat in letzter Zeit Serien oft viel zu früh wieder abgesetzt, wie z. B. Jupiter’s Legacy, die erfolgreich, aber sehr teuer war. Das langfristige, nachhaltige Denken, das Netflix früher ausgezeichnet hat, scheint durch kurzfristiges Profitdenken ersetzt worden zu sein. Das verdirbt mir wirklich die Vorfreude auf Projekte wie die angekündigte Sandman Serie, die mit Sicherheit sauteuer werden wird und so in Gefahr ist, nur eine Staffel zu bekommen.
    Darum pausiere ich Netflix auch erst mal aus Protest, bis wieder etwas kommt, auf das ich nicht verzichten will.

  4. Sehe derzeit noch keine platzenden Blasen im Streaming-Sektor.
    Es ist einfach logische Konsequenz, dass mit zunehmender Zahl an Streaming-Anbieter, sich auch die Zahl der jeweiligen Abonnenten verändert und verteilt.
    Zu dem kann ein Markt nicht endlos wachsen und irgendwann kommt man halt in eine stagnierende Phase rein. Von daher glaube ich nicht, dass Gaming und Merchandising da jetzt groß was ändern können.
    Der Streaming-Markt ist ja insgesamt betrachtet noch relativ jung und man weiß einfach noch nicht, was man sich als Anbieter so alles leisten kann, bis einem der Laden um die Ohren fliegt.
    Fragen, „wann ist es zu teuer?“, „wann ist die Qualität/Quantität zu schlecht?“, „wann sind es zu viele Anbieter?“, „was muss man sonst noch so alles anbieten?“ usw. sind derzeit schwierig bis gar nicht zu beantworten.
    Also lasst erst mal alle Anbieter in den Ring kommen und mal schauen, wer dann noch so übrig bleibt.

  5. – Gegen Accountsharing vorgehen
    – Neue Preismodelle z.B. nach Anzahl der Streams für jede Qualitätsstufe
    Allein schon dass würde ein paar mehr Kunden anlocken

    Die Preisschraube noch enger zu drehen wird bei der Konkurrenz und der Kommenden jedenfalls keine positiven Gefühle bei den Kunden auslösen. Durch Corona hatte man doch für ein Jahr die Eigenpro. stillgelegt, da und mehr Kunden dazugewonnen, da sollte doch eine große Gewinnspanne entstanden sein und man hätte die Preise eher stabilisieren sollen statt wiederum mehmals anzuheben. Irgendwann wird es dem normalen Kunden zuviel

  6. Ein Netflix Abo war bei mir die letzen 2,5 Jahre zum „Standart“ geworden.

    Bist jetzt. Nun habe ich es gekündigt und vermisse es überhaupt nicht. Bin gerade mehr als glücklich mit der „Abo-Kombi“ von Prime und Disney+. Da ist genug dabei um mal was zu streamen, zusätzlich zu der ein oder andere Kauf Disc…

    Folgende Punkte haben mich letzen Endes von Netflix getrennt:

    – Die Bildqualität (HD+UHD) wurde gefühlt immer schlechter, da Netflix immer mehr an der Datenrate nach unten geschraubt hat. Pixelmatsch muss nicht sein. Das kann vor Allem Disney und Prime meistens besser.
    – Masse statt Klasse. Viele Netflix Shows sind einfach von unterirdischer Qualität…
    – Technisch hingerotzte Filme wie „Army of the Dead“. Diese „Pixelfehler“ haben doch einige TV Besitzer zum Schwitzen gebracht während des Schauens… Wie kann sowas durch die QS gehen?
    – Mich kotzt es an dass ständig und immer mehr Serien nach einer Staffel gekillt werden und dann als „1 Staffel Karteileichen“ im Katalog verbleiben
    -Netflix kauft Serien Lizenzen aus dem deutschen „Trash TV“ wie Datingsendungen um der „Deutsch Quote“ gerecht zu werden. Sorry. Für so einen „Käse“ im Netflix Katalog brauch ich kein Abo…
    -Netflix 4K für mich als Single viel zu teuer. Würde eher einen 4K Single Stream zum günstigen Preis wählen. Als 4 Streams zahlen zu müssen. Nach der letzten Preiserhöhung war ich da schon stark am überlegen ob sich das für mich noch Monat für Monat lohnt.

      • Ja, Netflix war mal der Vorzeigestreaming-Anbieter. Davon sind sie mittlerweile weit entfernt. Ich würde heute nicht mehr auf die Idee kommen mir ein dauerhaftes Abo zu holen. Mal einen Monat mit mehreren Monaten Pausen dazwischen ist ok, aber mehr muss es dann auch nicht sein und dann nehmr ich auch nur das FullHD-Package. Das reicht mir vollkommen, da der 4k-Aufpreis viel zu hoch ist und die Qualität nicht dem Preis angemessen ist.

        Wenn Netflix nicht gegensteuert, dann werden sie schnell in der Versenkung verschwinden bzw, in nicht allzu langer Zeit übernommen werden. Anscheinend hat man das selbst erkannt und will daher nun in der Gamingbranche Fuß fassen. Ich glaube nicht daran, dass dies funktionieren wird. Filme und Games im Mix haben schon auf der Playstation nicht funktioniert. Nicht umsonst hat Sony den Filmbereich aufgegeben.

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