Netflix Games: Spieleangebot soll durch „Black Mirror“, „Wednesday“ und mehr erstarken

Netflix will euch auch mit Spielen bei Laune halten. Und in Zukunft will man den Status der Netflix Games offenbar noch stark ausbauen.

So möchte Netflix laut dem Wall Street Journal verstärkt Spiele zu seinen Eigenproduktionen entwickeln. Als Beispiele sind „Black Mirror“, „Wednesday“ oder auch „Squid Game“ genannt. Am Ende seien sogar Triple-A-Titel möglich. Man will also langfristig über die aktuell erhältlichen Mobile Games für Android und Apple iOS hinausgehen. Offen ist jedoch, wie der Streaming-Anbieter das finanzieren möchte.

So kostet die Entwicklung von Triple-A-Spielen häufig dreistellige Millionenbeträge. Dazu kommt, dass es Jahre dauert, bis solche Games mit Blockbuster-Potenzial fertiggestellt sind. Kein Wunder, dass sich deswegen beispielsweise bisher auch Amazon und Google am Gaming-Segment die Zähne ausgebissen haben: Google Stadia ist eingestellt worden und das Cloud-Gaming-Angebot von Amazon, Luna, fiel zuletzt primär dadurch auf, dass Titel gestrichen worden sind.

Amazon Luna erreicht die Smart-TVs von LG.
Amazon Luna ist bisher wohl kein großer Erfolg.

Aktuell ist Netflix Games eher etwas, dass einige Spieler als kleinen Bonus zu ihrem Abonnement empfinden. Ein ausschlaggebender Faktor dürfte hier aber nicht vorliegen. Viele Kunden und auch Investoren finden auch, dass sich der Streaming-Anbieter stattdessen lieber auf sein Hauptgeschäft – Videostreaming – fokussieren sollte. Wäre das Geld dort besser angelegt?

Netflix Games könnte Synergieeffekte kreieren

Vielleicht könnte Netflix Games aber für Synergieeffekte sorgen. Wer sich eine Serie wie „Wednesday“ ansieht und feststellt, dass Netflix dazu auch ein hochkarätiges Spiel bereithält, wäre vielleicht noch begeisterter von dem Abonnement – und würd enger gebunden. Dazu muss aber eben dann auch die Qualität stimmen. Hier liegt es an Netflix, die Kapazitäten seiner übernommenen Studios, wie des Night School Studios („Oxenfree“) wirklich anzuzapfen.

Klar ist, dass die Spieleentwicklung sehr viel Geld kostet und für Newcomer wie Netflix mit hohen Risiken verbunden ist. Anders als im Bereich Videostreaming, wo man zum Pionier werden konnte, ist man im Bereich Gaming ein branchenfremder Newcomer, der sich von Platzhirschen wie Microsoft, Nintendo und Sony umringt sieht. Und um die Kosten für die Entwicklung langfristig wieder hereinzuholen, wären wohl weitere Preiserhöhungen – oder ein separates Gaming-Abo – notwendig.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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