Netflix entfernt den günstigen Basic-Plan in den USA und UK – Grund zur Aufregung?

Jetzt ist es passiert! Netflix hat mal wieder eine äußerst unpopuläre Entscheidung getroffen und den günstigen Basic-Plan in den USA und UK gestrichen. Wann kommt diese Änderung nach Deutschland? 

Die Jagd nach dem Geld – Netflix zwingt auf teurere Abonnements umzusteigen

Mit der Streichung des Basic-Plans will Netflix offensichtlich die neuen Abonnenten dazu zwingen, ein teureres Abo, oder das neue Standard-Abo mit Werbung zu nutzen. Der Basic-Plan war der preiswerteste werbefreie Tarif von Netflix und kostete 9,99 $ pro Monat in den USA und 6,99 £ pro Monat in Großbritannien. Ab sofort sind auf der Anmeldeseite des Unternehmens nur noch drei verfügbare Tarife zu sehen. Dazu gehören der werbefinanzierte Standard-Plan für 6,99 $ pro Monat, das Standard-Abo ohne Werbung für stolze 15,99 $ und der Ultra HD Premium-Plan, der derzeit 19,99 $ kostet.

In Deutschland sind als Bestands- und Neukunde noch alle Abo-Varianten auswählbar (Preise Netflix Juli 2023)
In Deutschland sind als Bestands- und Neukunde noch alle Abo-Varianten auswählbar (Preise Netflix Juli 2023)

Basic-Bestandskunden bleiben verschont

Obwohl der veraltete Basic-Plan auf der Anmeldeseite nicht mehr erwähnt wird, hat Netflix das Thema auf seiner Support-Seite für „Pläne und Preise“ angesprochen. Dort heißt es: „Der Basic-Plan steht neuen oder wiederkehrenden Mitgliedern nicht mehr zur Verfügung. Wenn Sie derzeit den Basic-Plan nutzen, können Sie auf diesem Plan bleiben, bis Sie Ihren Tarif ändern oder Ihr Konto kündigen.“ Obwohl diese Entscheidung sicherlich auf Widerstand bei den Nutzern stoßen wird, ist es nicht völlig überraschend, da das Unternehmen bereits im letzten Monat die neue Tarifstruktur in Kanada „getestet“ hat. Und somit ist eigentlich so gut wie sicher, dass diese Änderung in absehbarer Zeit auch nach Europa respektive Deutschland kommt!

Die Vorzüge des Basic-Plans

Netflix auf einem Tablet oder Laptop
Das Netflix Basis-Abo war bei Single-Haushalten und Nutzern, die Netflix vorrangig auf mobilen Geräten nutzen sicherlich sehr beliebt.

Vor seiner Streichung war der Basic-Plan die kostengünstigste Option, um Netflix werbefrei zu genießen. Er bot Streaming in 720p auf einem Gerät zur gleichen Zeit. Im Gegensatz dazu bieten sowohl der werbefinanzierte als auch der werbefreie Standard-Plan Streaming in 1080p auf zwei Geräten gleichzeitig. Der Premium-Plan ermöglicht 4K UHD-Streaming (mit HDR) auf vier Geräten gleichzeitig inkl. Dolby Atmos 3D-Sound. Obwohl der Basic-Plan nicht mehr für neue Kunden verfügbar ist, können die bestehenden Abonnenten vorerst darauf bleiben, bis sie ihren Tarif ändern oder ihr Konto kündigen.

Netflix bleibt hartnäckig – Veränderungen sind nicht neu

Netflix bleibt seiner Strategie treu und versucht, mit doch sehr unpopulären Mitteln, den Geldfluss und entsprechend den Aktienkurs nach oben zu pushen. Die Streichung des Basic-Plans ist nur eine von vielen Entscheidungen, die vielen gefallen dürften, nur nicht den Abonnenten. Dazu gehört auch das Vorgehen gegen das Passwort-Sharing in verschiedenen Ländern weltweit sowie die Einstellung des DVD-Verleihservices (ok, kann man verkraften), der über 25 Jahre lang ein Markenzeichen von Netflix war. Obwohl diese Schritte sicherlich nicht bei allen Nutzern gut ankommen, hat Netflix in der Vergangenheit bewiesen, dass es nicht davor zurückschreckt, Veränderungen durchzusetzen.

Wie geht es weiter?

Erfolgsformate wie "Haus des Geldes" oder "The Squid Game" halten Netflix relevant.
Erfolgsformate wie „Haus des Geldes“ oder „The Squid Game“ halten Netflix relevant.

Trotz der Unbeliebtheit einiger Entscheidungen ist Netflix nach wie vor einer der führenden Streaming-Anbieter weltweit. Mit einer breiten Auswahl an hochwertigen Inhalten und einer benutzerfreundlichen Plattform zieht Netflix weiterhin Millionen von Zuschauern an. Die Streichung des Basic-Plans mag zwar ärgerlich sein, aber die verbleibenden Optionen bieten immer noch eine vergleichsweise gute Unterhaltungserfahrung. Man darf sich jedoch die Frage stellen, was nach dem erneuten Aufschwung des Unternehmens kommt. Denn der prophezeite Abonnentenschwund wegen der Maßnahmen gegen Account-Sharing und die Verteuerung des Abomodells bleibt bislang aus. Im Gegenteil, Netflix konnte im letzten Quartal sogar neue Abonnenten generieren. Es bleibt jedoch der Eindruck bestehen, dass ein Großteil des Streaming-Markts bereits abgefischt ist.

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Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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