Netflix deaktiviert Drosselung: Videostreams wieder mit voller Bandbreite

Nach mehreren Wochen mit reduzierter Bandbreite scheint der Streamingservice Netflix endlich seine Drosselung deaktiviert zu haben. Videostreams mit HDR und 4K Auflösung werden wieder mit über 15 Mbit/s übertragen.

Update II: Netflix hat gegenüber flatpanelshd.com die Rückführung aus der Drosselung bestätigt. Das Unternehmen arbeite mit Internetprovidern zusammen um die Kapazitäten für den Streamingdienst wieder für alle Nutzer auf das ursprüngliche Niveau zu bringen. Somit kann es je nach Internetanbieter, Wiedergabegerät und ggf. Standort noch zu reduzierten Bitraten von 7.62 Mbit/s oder weniger kommen.

Update I: Wie es aussieht, ist die Aufhebung der Drosselung nicht ganz konsistent. Netflix scheint die Bitrate in Abhängigkeit vom Content anzupassen. Während viele 4K/Dolby Vision-Streams bereits mit 15.25 Mbit/s über den Bildschirm flimmern, laufen einige  4K/SDR Titel noch immer mit reduzierten 7.2 Mbit/s. Normalerweise sollte der Wert bei mindestens 11+ Mbit/s liegen. Wir halten euch auf dem Laufenden, wie sich die Bitraten-Reduzierung auf Netflix entwickelt.

Originalbeitrag: Rund 50 Tage mussten sich Netflix-Abonnenten mit Filmen und Serien in reduzierter Bitrate zufriedengeben. Vor allem Nutzer eines Premium-Abos (Ultra HD + HDR / Dolby Vision) dürften den Einbruch der Bildqualität bemerkt haben. Selbst HD-Streams wie z.B. die populäre Serie „Haus des Geldes“ (Originaltitel: „La Casa De Papel“), zeigten weitaus mehr Bildartefakte und brauchten zum Teil Minuten um eine passable Bildqualität zu erreichen. Alle diese Beschränkungen sollten jetzt der Vergangenheit angehören. Wie es wortwörtlich „aussieht“, hat Netflix die Drosselung endlich aufgehoben. In unserem Testlauf lieferten uns verschiedene Endgeräte (LG Smart TV, Nvidia Shield und Apple TV 4K) jeweils die maximale Bandbreite von 15.25 Mbit/s.

Serien und Filme mit 4K/HDR (Dolby Vision) werden wieder mit über 15 Mbit/s übertragen
Serien und Filme mit 4K/HDR (Dolby Vision) werden wieder mit über 15 Mbit/s übertragen (Bild: Netflix / Chef’s Table)

Die Reduzierung der Bitraten wurde ursprünglich von der Europäischen Union erbeten und auch prompt von Netflix, Disney+, Youtube und Amazon Prime Video umgesetzt worden. Kein Wunder, bedeuten geringe Bitraten automatisch Einsparungen bei den Betriebskosten. Ursprünglich sollte damit das Internet vor einem Kollaps bewahrt werden. Es wurde nämlich befürchtet, dass der vermehrte Einsatz im Homeoffice und das allabendliche Streaming die Infrastruktur in die Knie zwingen könnte. Fachmänner von der Deutschen Telekom oder DE-CIX (weltweit größter Internetknoten) widersprachen dieser These vom ersten Tag an.

Der Supergau blieb aus

Es hat sich definitiv bewahrheitet, dass mehr Menschen das Videostreaming zur Unterhaltung, vor allem in den Abendstunden, nutzten. Der große Ansturm und der „Supergau“ ist jedoch ausgeblieben. Jetzt ist die Zeit gekommen, den Kunden das zu geben, wofür sie bezahlt haben. Qualitativ hochwertige Inhalte in 4K Qualität mit HDR/Dolby Vision und Dolby Atmos 3D Sound – ohne Drosselung! Wir werden versuchen in Erfahrung zu bringen, wie es um die anderen Streamingdienste (Disney+, Youtube, Prime Video) in puncto Drosselung bestimmt ist.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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43 Kommentare
  1. Heute festgestellt Netflix hat sehr wohl noch drosseln laufen.. Ist wohl eine neue Masche? HDR 1080 läuft nur mit 5,5 mbits
    Ultra 4k 1,5 – 0,98 mbps 1080
    Den Kunden volles Geld abknöpfen und dann so miese qualli

  2. Netflix hat nur die 4K Drosselung aufgehoben – vor allem 1080p HD Serien wie Riverdale laufen immer noch mit um die 2 MB/s und sehen Scheiße aus. Es pixelt immer noch wie verrückt. Netflix reagiert aber nicht…

  3. Habe mich von den netflix Machern nicht besch… lassen ,habe das 4k UHD Abo gekündigt,bezahle nicht für Dinge die ich nicht erhalte,da müssen die sich einen anderen dummen Kunden suchen.

  4. Bei mir bisher kein Unterschied. die höchste Bitrate einer Auflösung fehlt bisher und nur mit der höchsten war die Qualität einigermaßen ok. Also bis jetzt weiterhin für mich Netflix nicht nutzbar.

  5. Hatte mein Netflix Abo seit März gekündigt.
    Vorher hatte ich bei UHD / HDR Inhalte immer 15 Mbit/s.
    Überlege evtl. mich wieder zu reaktivieren. Monatliche 16 Euro sind kein Pappenstiel.
    Dass Netflix dafür einen Ausgleich in punkto für UHD User einen Monat Frei gibt, ist wohl eher Wunschdenken. Immerhin haben die ihre versprochene Leistung nicht erbracht.

    • Sehe ich auch so, Netflix wird auf die besonderen Umstände und die Empfehlungen der Europäischen Kommission verweisen. Ein „Gratisgeschenk“ wird es da nicht geben. Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt!

    • „Immerhin haben die ihre versprochene Leistung nicht erbracht.“
      Ich verstehe dieses Argument ueberhaupt nicht. Hat Netflix je einem eine Bitrate zugesichert? Haette Netflix mit ~7 Mbit/sec gestartet und jetzt auf ~15 Mbit/sec erhoeht, haetten sich dann auch so viele Leute beschwert dass Netflix einfach waehrend eines laufenden Vertrages die Bitrate aendert. Netflix hat bei der Drosselung weiter 4K geliefert, die Aufloesung ist an keine Bitrate gebunden.

      • @Timm

        Bei „4k/UHD“ erwartet man als zahlender Kunde eben eine gewisse Qualität und keine Artefakte. Wenn Sie sich für dumm verkaufen lassen wollen, dann nur zu. Andere sind da Gott sei Dank schlauer. Wenn Sie nen Eisbecher in der Eisdiele bestellen, dann darf da auch nicht nur ne Kugel mit nem Sahnespritzer drinne sein.

        • @Pip Ist ja auch in Ordnung und sehe ich ähnlich aber Luxusboarder schrieb von “versprochene Leistung”, ich kann weder in den AGB noch sonst wo einen Eintrag finden wo Netflix eine Leistung verspricht.

      • Scheinbar wissen viele nicht was „4K“ bzw UltraHD bedeutet.
        4k bei Netflix ist wie 4k bei einer Playstation 3 (Grand Tourismo) bzw. Playstation 4. Nur weil man einen sagen wir „Rahmen“ mit 4k aufspannt muss es nicht heißen dass die Texturen (Bildinformation/Bilddichte) 4k sind.
        (Ähnlich: dickere (wenigere) und dünnere Pinselstrich (mehrere) und somit mehr Informationen.
        Eine UltraHD hat je nach Qualität Ausschläge um 50 und mehr! Mbit pro Sekunde (laut meinem Panasonic UB 900 Player) zuzüglich Ton je nach Qualität nochmal einige wenige mbit.

        Netflix und UHD ist für mich somit geradezu provokant.

        Bei mir läuft Netflix 4k mit lediglich 11,44 mbit.

        Gute BluRays bringen es bereits auf 25 mbit!

        Eine Frechheit – aber wahrscheinlich das unterste dass es sich „4k“ nennen darf.

  6. Dachte mir Gestern schon bei Extraction, die 9,xx MBit/s sind doch wieder der normale 4k Stream… passt also wieder alles, zumindest bei Netflix. Der Rest wird dann bald folgen.

      • Danke für den Hinweis. Es scheint wirklich so, als würde Netflix immer noch eine inhaltsabhängige Drosselung vornehmen. Ich persönlich finde jedoch, dass die Bildqualität im Vergleich zu den letzten Wochen deutlich zugenommen hat. Vor allem wird schneller das vorgegebene Format (HD/4K/HDR/Dolby Vision) erreicht. S

        • Bei HD-Sachen hat sie wieder deutlich zugenommen. Z.b. bei „der Schacht“ von 0,57 Mbits hoch auf 6,69 Mbits.
          Einige HD Sachen haben trotzdem noch ziemlich niedrige Bitraten, niedrigste war 1,5 Mbits nach ein paar Tests.
          Das gleiche bei UHD, einige Sachen immer noch bei 7,26 Mbits, oder 11,44 Mbits. UHD war sonst überall bei 15,25 Mbits.

          Muss man nicht verstehen Netflix…

  7. Naja aktuell wenn man die User aus dem Digitalfernsehen.de Forum zitieren darf, dann wird Schrittweise pro Gerät oder Netzknoten die Drosselung aufgehoben.
    Aber wie schon seit März. Vielen fiel die Drosselung gar nicht auf.
    Ausser bei wenigen wo Schwanzvergleiche mit Hardware, Pixelzählerei oder sinnlose Datenratenvergleiche aufgrund unterschiedliche Geräte.

    • Wem die schlechtere Bildqualität nicht aufgefallen ist, der sollte ggf.
      dem Augenarzt einen Besuch abstatten. Habe erst vor ein paar Tagen ein FHD Film bei Netflix gucken. Die 1000 kbit/s haben ich nach 10 Minuten dazu bewegt den Stream zu beenden.

      Und auch bei UHD Serien usw. gab es starke Artefakte. Wenn man aber natürlich während des Schauens permanent aufs Smartphone guckt, dann fällt sowas natürlich nicht auf 😛

  8. Ich habe eh nicht den Sinn darin gesehen.
    Zum einen stand das Erreichen von Belastungsgrenzen an den Internetknoten nie zur Debatte – und wenn es um die schlecht ausgebaute lokale/regionale Infrastruktur ging, ganz ehrlich:
    Wer will mir glaubhaft machen, dass auf dem Land in Brandenburg und Meck-Pomm nach 20 Uhr(!) so viele HomeOfficer zeitzonenbedingte Telefonkonferenzen und systemrelevante Datendownloads in Terrbytegröße vornehmen mussten, dass mit abendlichem Streaming die Verteiler zusammenbrechen..?

    Reiner Aktionismus des EU-Kommissars um „irgendwas“ während der Pandemie veranlasst zu haben und nicht zu hören zu kriegen: „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag, wenn Du nicht mal in einer Krise was beizutragen hast?“.

  9. Das sind sehr erfreuliche Nachrichten 🙂
    Hoffentlich zieht Disney+ bald nach.

    Wie kann ich die im obigen Bild dargestellte Anzeige bei einem LG TV oder dem Apple TV aufrufen?

    • Bei dem LG TV z.B. mit der Info-Taste (über die Remote App am Smartphone), an der Shield mit HDMI-CEC über eine physische Fernbedienung (ebenfalls Info-Taste) und beim Apple TV 4K muss dieser leider über die Developer-Konsole freigeschaltet werden.

  10. Apple scheint auch wieder in voller Qualität zu streamen. Jedenfalls sahen die letzten beiden Filme, die ich im iTunes Store gemietet habe, beide wieder sehr nach 4K aus. Apple TV+ habe ich nicht getestet.

    • Hatte Apple wirklich iTunes gedrosselt? Hab da nie was zu gelesen und Jumanji 2 sah letzte Woche auf unserem 77iger LG OLED über iTunes Mega aus…ganz im Gegensatz zu der Schacht letzte Woche bei Netflix wo man zuweilen Augenkrebs bekommen hatte

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