Mit einer neuen Kodierung verbessert Netflix seine Bildqualität bei SD, HD und Full-HD Inhalten und benötigt dabei sogar in den meisten Fällen weniger Bandbreite als zuvor. Die Änderung ist vor allem der mobilen Entwicklung geschuldet.
Als Netflix-Streaming noch in den Kinderschuhen war, wurden Werte festgelegt, bei welcher Bitrate (Übertragenes Datenvolumen pro Sekunde) welche Auflösung an den Nutzer ausgeliefert wird. Dabei wurde aber in keinster Weise berücksichtigt um was für Inhalte es sich handelt. Wer sich mit Videokompressionsverfahren auskennt, weiß, dass eine Zeichentrickserie mit großen gleichfarbigen Flächen wie z.B. Die Simpsons eine geringere Bitrate für die gleiche Auflösung benötigt, als z.B. eine detailreiche Naturdokumentation mit etlichen verschiedenen Farbtönen. Bei der h.264 Kodierung im Jahr 2010 vergab Netflix aber feste Bitraten für bestimmte Auflösungen. Bei 1050 kBit/s wird in 640 x 480 Pixel ausgeliefert, bei 1.750 kBit/s mit 1.280 x 720 usw. Dieser feste Ansatz wurde nun endlich überarbeitet und wird den jeweiligen Inhalten gereicht.
20 Prozent weniger Bandbreite bei 1080p benötigt
Ein neuer Algorithmus stuft jeden einzelnen Titel im Netflix-Portfolio neu ein. Dabei unterscheidet man zwischen den Auflösung 1.920 x 1.080, 1.280 x 720, 720 x 480, 512 x 480, 384 x 288 und 320 x 240 Pixel. Auch die verschiedenen Endgeräte werden dabei berücksichtigt. Ein Smartphone mit einer geringer Auflösung wird z.B. kein Full-HD Bild zugespielt, auch wenn die erforderliche Bitrate zur Verfügung steht. Wer z.B. über einen Full-HD Fernseher, Tablet oder Laptop verfügt benötigt für die 1080p Wiedergabe zukünftig um die 20 Prozent weniger Bandbreite. Netflix konnte bei voller 1080p-Kodierung die Bitrate von ca. 5.800 kBit/s auf 4.640 kBit/s senken und das ganz ohne sichtbare Qualitätseinbußen.
Neue Kodierung gilt nicht für 4K / Ultra HD
Die Übertragung von 4K / Ultra HD Inhalten bei Netflix bleibt von dieser neuen Kodierung allerdings unberührt. Hier arbeitet Netflix bereit mit dem weitaus effektiveren Codec HEVC (h.265) und hat die Übertragungsrate bereits auf 15.3 MBit/s hochgeschraubt.
Via: heise.de