Obwohl das Hollywood-Kino mit Blockbustern wie „Top Gun: Maverick“ zurückgekommen zu sein scheint, leidet die Film- und Kinobranche bereits jetzt unter einem Nachschub-Problem aus Hollywood.
Filmstudios zeigen sich optimistisch, vor allem wenn man bedenkt, wie die Kino- und Filmbranche in den letzten zwei Jahren unter der Corona-Pandemie gelitten hat. Und mit Blockbustern wie „Top Gun: Maverick“ scheint es fast so, als wäre die gute alte Zeit des Kinos wieder komplett hergestellt. Doch der Schein trügt. Die Verkäufe an den Kinokassen sind immer noch rund 40% niedriger als vor der Pandemie und wie es aussieht, wird sich dieser Zustand noch verschlechtern.
Denn nicht nur die Besucherzahlen sind im Vergleich zu 2018/2019 deutlich zurückgegangen, auch die Anzahl der von den Studios veröffentlichten Filme erreicht ebenfalls nicht mehr das Niveau vor der Pandemie. Laut aktueller Planung für das laufende Filmjahr veröffentlichen die großen Filmstudios 38 Blockbuster-Produktionen. 2019 waren es noch über 60. Ein Rückgang von rund 30 Prozent.
30 Prozent weniger Kinofilme in 2022
Die angekündigten Filme können auch bei Weitem nicht mit den Kinozahlen eines „Top Gun: Maverick“ mithalten (den es übrigens bereits digital in 4K/Dolby Vision/Dolby Atmos zum Kaufen gibt). Von den Neuerscheinungen bis Ende Oktober 2022 wird es wohl kein Titel schaffen, am Startwochenende die Marke von 40 Millionen $US zu knacken. Das sind schon sehr dunkle Aussichten. August bis Oktober waren noch nie die stärksten Kinomonate, doch die Auswahl der Filme ist selbst unter Berücksichtigung des zeitlichen Fensters einfach nur schwach.
Dieses Nachschub-Problem zeigt sich auch ganz deutlich im Videomarkt. Im Oktober 2022 erscheinen (Stand jetzt) laut unserer 4K Blu-ray Komplettliste 28 Filme, wobei es sich bei 24 Filmen um Wiederveröffentlichungen bereits erschienener Filme handelt, bzw. um Erstveröffentlichung von Filmklassikern wie „Scream 2“, „Poltergeist“ oder „The Lost Boys“. Zu den Neuheiten zählen unter anderem „Old Henry“, „Men“ und „Blackout – Im Netz der Mafia“. Alles keine Highlights.
Nachschub-Problem lässt sich nicht schnell lösen
Doch wie kam es eigentlich zu diesem „Nachschub-Problem“ in Hollywood? Die Antwort ist vielschichtig, aber nachvollziehbar. Viele Filme wurden kurzerhand verschoben, weil sich die Produktion durch die Corona-Pandemie in die Länge gezogen hatte. Die Wiederaufnahme der Produktionen ging nicht nur langsamer vonstatten, sondern war zudem auch teurer, wodurch nochmals finanzielle Mittel eingeholt werden mussten. Viele Mitarbeiter hatten der Filmbranche während der Pandemie den Rücken gekehrt und diejenigen, die geblieben sind, sind meist überlastet.
Ein bekanntes Beispiel sind die Mitarbeiter in der VFX-BRanche, die sich für die CGI-Spezialeffekte verantwortlich zeigen. Selbst nach Abschluss der Produktion war die Visual-Effects-Industrie oft nicht in der Lage, das gesamte Produkt zu verarbeiten. Laut Führungskräften mehrerer Studios hat es in diesem Segment der Branche einen vollständigen Zusammenbruch gegeben. Die Dienstleister für visuelle Effekte erwarteten, dass sich das Geschäft während der Pandemie verlangsamen würde. Diese Annahme trat auch ein, jedoch viel kürzer als erwartet. Die Schwemme an Aufträge, die nach der neuen Ausrichtung der Filmstudios auf die VFX-Arbeiter zuraste, war bzw. ist kaum zu bewältigen. Letztlich hängen viele abgeschlossene Filmproduktionen in der Warteschleife der CGI-Unternehmen.
Streaming belastet Kinomarkt zusätzlich
Und selbst wenn ein Film fertig produziert und mit Spezialeffekten versehen ist, heißt es heutzutage noch lange nicht, dass dieser auch im Kino gezeigt wird. Die Anzahl der Produktionen, die direkt zu den Streamingdiensten der Filmstudios wandern, ist ebenfalls deutlich gestiegen. Vor der Pandemie, konnte man sich überhaupt nicht vorstellen, dass ein neuer Film nicht auch im Kino gezeigt wird. Erst mit dem Lockdown wagten die Streaminganbieter Experimente mit Direktveröffentlichungen, die sich leider als Erfolg herausgestellt hatten.
Laut der Filmindustrie sei das Nachschub-Problem nur ein kurzzeitiger Effekt, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass sich die ganze Situation in wenigen Monaten erholt. Einige positive Signale gibt es dann doch zu vermelden. So hat Warner das Kinofenster für einige Filme wieder verlängert (mehr als 45 Tage) und die Zahlen von „Top Gun: Maverick“, „Minions 2“ oder „Doctor Strange and the Multiverse of Madness“ zeigen, dass sich eine Veröffentlichung im Kino definitiv lohnen kann. Wir werden sehen, wie sich der Entertainment-Markt im Herbst/Winter 2022 schlägt und ob sich die Gesamtsituation im kommenden Jahr erholt.
Das größte Problem ist, dass es schon lange keinen echten Film mehr gab.
Licorice Pizza und Tod auf dem Nil waren anfang des Jahres die einzigen 70mm Releases.
Wie soll das Kino überleben, wenn man nur 2 Filme im Kino sehen kann?
Innerhalb eines Jahres.
Das Kino überlebt, indem es sich nicht von dem Unsinn, den Du verbreitest, aus der Existenz definieren lässt.
Lass ihn einfach reden geh auf seine Kommentare am besten gar nicht ein. Mir ist aufgefallen, dass ich mit ihm genau das gleiche Gespräch schon mal gehabt habe. Es ging um die Definition „Film“…einfach jur engstirnig dieser Mensch.
Ja, man sollte sowas eigentlich ignorieren. Ich befürchte nur immer, dass einige junge, beeinflussbare Leute, die das Lesen, ihm glauben oder meinen, er würde hier ernst genommen. 😉
Wie viele soo junge Leute, dass sie derart beeinflussbar sind, denkst du verirren sich auf diese Seite?
Ich kann mich ja gut irren, aber mit Mitte 20 dürfte ich schon zu den Jüngsten hier zählen.
Also ich bin jetzt seit ich 17 bim täglich hier. Jetzt bin ich 18. Habe aber schon gemerkt, dass hier ehr ältere Menschen vertreten sind.
Dann würde mich mal interessieren, wie es sich bei dir mit Disc-Käufen verhält.
Ist ja bei jungen Menschen doch eher unüblich geworden.
Die Reaktionen auf meine Blu-ray Sammlung in nicht mehr genau definierbarer 4-stelliger Menge rufen ausschließlich Verwunderung hervor.
„Wozu das alles, gibt doch Netflix und Prime!“
Also bei Discs bin ich voll dabei. Wollte schon länger alle Filme und Serien die ich mehr oder weniger gerne schaue mir mal auf Disc in der besten Qualität kaufen. Hab jetzt dann endlich Ende 2021 angefangen und hab jetzt 92 4K Blu-rays, 88 Blurays und 19 DVDs. Alles immer in der besten Qualität, Ton wie Bild und jeweils Englisch und Deutsch, deshalb hab ich den ein oder anderen Film doppelt. Jetzt hab ich noch ungefähr 250 4K Blu-rays auf der Wunschliste die ich mir noch auf jeden Fall kaufen werde. Blu-rays natürlich auch. Aber ja, ich bin in meiner Altersgruppe wohl die absolute Ausnahme. Hab jetzt auch schon einen Plan für mein 7.1.4 Heimkino das ich bis nächste Jahr mir anschaffen will.
„Wie viele soo junge Leute, dass sie derart beeinflussbar sind, denkst du verirren sich auf diese Seite?“
Wahrscheinlich mehr als man denkt. Bei weitem nicht alle, die sich hierher verirren, kommentieren auch. Das merkt man, wenn die Gewinner von Gewinnspielen bekannt gegeben werden.
Außerdem wäre die Seite dann pleite.
Wenn „Avatar 2“ schafft das Thema 3D im Kino erneut zu befeuern, dann werden die Studios nächstes Jahr einiges an Material als Nachschub fürs Kino haben.
Gehe davon aus, dass man „Top Gun: Maverick“ in einer 3D Fassung wiederaufführen wird. Wurde der bereits konvertiert?
Dazu könnten sich Filme wie „Mortal Kombat“ gesellen, die in einer 3D Fassung den Studios bereits vorliegen aber im Kino so nicht gezeigt wurden. Genauso wie der letzte Spongebob Film. Die Star Wars Teile in 3D…
Wenn es ne neue 3D Welle gibt, werden viele alte Filme im Kino in 3D neu aufgelegt…
Wieso sollten blaue Space-Schlümpfe eine tote Technologie zurückbringen?
Der Film wird an den Kinokassen meilenweit hinter den Erwartungen zurückbleiben, und nichtmal eine 3D Blu-ray bekommen.
Der positive Effekt von Avatar 2 wird hoffentlich eher HFR betreffen.
An HFR gibt’s nichts positives.
Lässt selbst den teuersten Mega-Blockbuster billig wirken.
Mehr Bilder pro Sekunde sind weder faktisch noch vom Eindruck her billiger.
Wenn man es richtig macht, kann es bestimmt auch ganz gut aussehen.
Hat nur bisher niemand.
Wie man so hört scheint ein James Cameron dafür allerdings einen ganz und gar anderen Ansatz gefunden zu haben.
Doch, Ang Lee und Peter Jackson.
Nein, sieht zwar flüssiger aus und ist angenehmer zu kucken, aber CGI wirken wirklich wie Fremdkörper.
Sie stechen derart unfreiwillig heraus, dass es seltsam zu kucken ist.
Das CGI heute teilweise billig aussieht, ist wohl weniger ein Problem von HFR. Bei vielen Filmen wird es heute leider ziemlich billig umgesetzt. Keine Ahnung, ob denen dann doch das Geld ausgegangen ist oder so. Und ich würde Der Hobbit absolut nicht als schlechtes Beispiel für HFR nennen.
Ihr seid wirklich aus dem vorigen Jahrhundert. Nicht in erster Linie physisch. Wie wär’s mal mit ein paar neuen Klischees? Eure sind schon so alt, dass sie zu Klischees von Klischees werden.
Wieso Klischees?
Die Technik ist bislang einfach noch unausgereift gewesen.
Genauso wie Stagecraft, die für The Mandalorian verwendet wurde.
Das heißt nicht, dass eine davon generell schlecht wäre, aber es braucht einfach einen Visionär, der damit umzugehen weiß.
Greig Fraser und Matt Reeves haben mit The Batman eindrucksvoll bewiesen, was Stagecraft wirklich kann, wenn man sie gezielt einsetzt statt einfach alles im virtuellen Studio zu drehen.
Und im Falle von HFR wird es James Cameron sein, der das wahre Potenzial enthüllt.
Der anders als Ang Lee oder Peter Jackson die Technik nicht nur als technisches Gimmick sieht, sondern wirklich als Device um seine Geschichte zu erzählen.
„Nach Medienberichten überlegte James Cameron ursprünglich, mit der Avatar-Fortsetzung (3D-)Autostereoskopie im Kino einzuführen. Nun setzt er auf hohe Bildwiederholraten und beeindruckende Unterwasserlandschaften.“
Zitat aus c´t 19-2022
Leider – 48 Bps ist dann wohl das neue „3D“…
Für die Filmbranche kann das doch eigentlich nicht so schlecht sein. Wenn weniger Filme auf einmal im Kino sind, können einzelne wieder erfolgreicher sein, trotz Pandemie. Top Gun: Maverick zeigt das sehr gut. Seit Ewigkeiten hat es keinen ähnlichen Film gegeben (so weit ich weiß) und der Film ist sehr erfolgreich und der absolute Dauerbrenner. Einer von nur zwei Post[?]-Pandemie Filmen, die über eine Milliarde Dollar eingespielt haben.
Bei „kühlem Kinosaal“ musste ich an meinen Besuch zum Film „Predators“ denken. Da hat man sich aufgrund der hohen Temperatur wie im Dschungel gefühlt. Könnte das Kino aber auch speziell für den Film so eingerichtet haben, ich weiß es nicht genau…
Die Erfahrung hab ich jetzt eher noch nicht gemacht, eher umgekehrt.
Man kommt in Shorts, Tanktop und Birkenstocks in den Kinosaal und die Klimaanlagen jagen dir mit maximaler Power die Kalte Luft entgegen, sodass du dich in der Antarktis wähnst.
Ich kenne da auch eher die zu kühle Variante im Sommer.
Aber vielleicht experimentieren da ja einige Kinos mit sowas. Manche benutzen ja Gerüchten zufolge auch passende künstliche Gerüche zu ihren Filmen, die sie im Saal verbreiten. Habe ich noch nie bewusst erlebt, aber Gerüche wirken, wie man liest, auch sehr stark unterbewusst.
Man weiß nie …
In 4DX gibt es Gerüche.
Nervt eigentlich nur, genauso wie Fake-Schnee oder Wassertropfen, die dir dazu noch die Sicht nehmen.
Die bewussten Windeffekte sind aber wirklich ganz cool, wenn beispielsweise bei Mission Impossible Tom Cruise den Halo Jump macht.
Zusammen mit den 4D Sitzen die sich passend bewegen ein echtes Erlebnis.
Hat auch ein Vorteil. Jetzt kann man so einige Filme und Serien schauen die man noch nicht gesehen hat 😉
Mitleid hält sich arg in Grenzen…
Naja, lieber Klasse statt Masse !!!!!! Mann könnte ja im Kino aus Spielzeiten einführen. z.B. von Juni bis September Sommer Pause und dann von September wieder bis Juni Filme in die Kinos bringen. Im Sommer sind die meisten ja eh draussen oder im Urlaub.
Ja das hört sich nach einem guten Konzept an und die Studios könnten wieder mehr auf Qualität statt Quantität setzen besser planen usw.! Ich sehe es allerdings auch so dass es seit Jahren keine neuen Ideen zu folgen gibt alles wird irgendwie zum gefühlt hundertsten mal wieder hoch gezogen man nehme die Terminator Reihe oder saw, scream Hollywood fällt nix neues ein und die Remakes oder fortsetzungen können den originalen nicht dass Wasser reichen
Deswegen gehen die Leute auch nicht lieber ins Kino, weil du ihnen sagst wann sie ins Kino dürfen und wann nicht.
Dürfte eher die wenigen treuen Kinogänger verärgern. (mich eingeschlossen)
Gerade im Sommer bei der Hitze ist der kühle Kinosaal eine angenehme Abkühlung.
Seit Juni war ich bereits 53 mal im Kino.
Nicht umsonst gibt es den Begriff „Sommerblockbuster“.
Dann würde die Lobby der Kinobetreiber Einkommensverlustausgleich verlangen und wahrscheinlich bekommen, weil das eine berechtigte Forderung wäre. Und wer käme für den Schaden auf? Wie immer, die Steuerzahler. Wir hätten also mehr Kosten durch das Kino, inklusive derer, die nie ins Kino gehen, für weniger Kinofilme. Super Idee! 😉
Auch eine Möglichkeit um die Kinos zu töten. 😉