Microsoft will der EU Zugeständnisse im Deal rund um Activision Blizzard machen

Microsofts potenzielle Übernahme von Activision Blizzard wird derzeit von vielen Behörden tiefergehender geprüft. Als Reaktion wollen die Redmonder den EU-Kartellwächtern offenbar Zugeständnisse machen.

Jedenfalls berichtet das Wirtschaftsmagazin Reuters, dass Microsoft vorhabe den europäischen Wettbewerbshütern die Übernahme mit einigen Kompromissen leichter verdaulich zu machen. Vor allem Sony stemmt sich derzeit aggressiv gegen die Übernahme und argumentierte, sollte Microsoft die Marke „Call of Duty“ besitzen, sähe es schlecht für die PlayStation-Marke aus.

Da übertreiben die Japaner vermutlich, die aktuell Marktführer im Gaming-Markt sind, während Microsoft nach Tencent nur auf Platz 3 ruht. So erklärte dann auch Microsoft, dass Sony schlichtweg versuche, einem aggressiveren Konkurrenzkampf auszuweichen und mit Sicherheit nicht derart schwach positioniert sei, dass eine einzige Spielereihe die PlayStation-Marke ins Wanken bringen könnte. Zumal Sony selbst regelmäßig Exklusivdeals einfädelt. Letzten Endes finden wir hier „business as usual“ vor, bei dem jedes Unternehmen versucht eigene Agenden durchzuboxen.

Denn umgekehrt darf man auch Microsofts Ansagen in Zweifel ziehen, laut denen man nicht vorhabe „Call of Duty“ von der PlayStation abzuziehen. Vielmehr ist durchaus wahrscheinlich, dass die Redmonder die Marke langfristig als Xbox-Zugpferd einspannen könnten. Um derlei Bedenken vorerst zu zerstreuen, heißt es, Microsoft wolle der EU-Kommission anbieten, „Call of Duty“ im Rahmen eines verbindlichen Lizenzabkommens mindestens noch 10 Jahre für die PlayStation-Konsolen zu veröffentlichen.

Microsoft läuft die Zeit davon

Am Ende hat Microsoft nur bis Mitte 2023 Zeit, um den Deal über die Bühne zu bringen. Sonst würde die Vereinbarung platzen. Die EU-Wettbewerbshüter wiederum wollen bis 11. April 2022 eine Entscheidung fällen. Auch in Großbritannien wird die Übernahme derzeit tiefergehender geprüft und in den USA könnte angeblich eine Klage gegen den Deal durch die FTC anstehen.

Immerhin: In Brasilien, Saudi-Arabien und Serbien wurde die Übernahme von Activision Blizzard bereits ohne Auflagen durchgewunken.

QuelleReuters
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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3 Kommentare
  1. Das geht mir langsam schon auf den „piep“.
    Sollen die das doch ruhig kaufen, alles nur wegen Call of Duty.
    Ohne das geht Sony nicht unter.
    Alternativ (Wunschdenken) würde ich vorschlagen Sony kauft die Spiele Rechte von Valve (Half life, Counter-Strike, Portal, Team Fortress).
    In diesem Wunsch szenario würde es dann heisen Xbox vs Playstation -> Call of Duty vs Counter-Strike

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